Martin Fischer und Bastian Trinker verpassen Qualifikations-Überraschung

Neben Martin Fischer und Bastian Trinker scheiterte auch Dennis Novak bei den Erste Bank Open in der Qualifikation.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 11.10.2014, 21:05 Uhr

Von Manuel Wachta aus der Wiener Stadthalle

Drei Österreicher waren bei den Erste Bank Open 2014 in der Vorausscheidung an den Start gegangen. Doch beim ATP-World-Tour-250-Hartplatz-Heimturnier in der Wiener Stadthalle (521.405 Euro Preisgeld) kann man an diesem Sonntag keine rot-weiß-roten Vertreter mehr beobachten: Dennis Novak, Martin Fischer und Bastian Trinker sind am Samstagnachmittag und -Abend in dieser Reihenfolge jeweils gleich in der ersten Runde ausgeschieden. Fischer (ATP 206) verpasste gegen den topgesetzten DeutschenPeter Gojowczyk(ATP 111) mit 6:3, 1:6, 4:6 ebenso nur knapp eine Überraschung wie Trinker (ATP 339), der dem 17 Jahre alten deutschen JungstarAlexander „Sascha“ Zverev(ATP 143) mit 7:6 (6), 4:6, 5:7 unterlag. Für Novak (ATP 266) war gegen den BelgierRuben Bemelmans(ATP 168) bloß im zweiten Satz was drinnen, es setzte jedoch eine Zwei-Satz-Niederlage.

Novak macht „ein paar unnötige Fehler zu viel“

Für Novak war im ersten Satz nichts zu holen. Der Niederösterreicher geriet nach vergebenem Rebreakball bei 0:3 gleich mit 0:4 und 15:40 in Rückstand. Zwar hielt er dieses und auch sein nächstes Aufschlagspiel nach 0:40, doch das war nur noch Ergebniskosmetik. Im zweiten Satz wehrte er bei 1:1 und 2:2 je eine Breakchance ab, ehe er das Break zum 3:4 kassierte. Der 21-Jährige reagierte mit acht Punkten in Folge perfekt, führte 5:4. Weil er bei 5:5 aber nach 30:0 sein Servicegame mit zwei Doppelfehlern ab 30:15 noch abgab und im Spiel darauf die letzte Breakmöglichkeit nicht mehr verwerten konnte, ging er bei seinem Wien-Debüt als Verlierer vom Court. „Der Start war sehr schlecht“,  gab Novak gegenüber tennisnet.com zu, „ich war am Anfang auch ein bisserl nervös und habe mich noch nicht so wohlgefühlt. Sonst war’s ein gutes Match, ich habe mich mit meinem Aufschlag gut im Spiel gehalten und gute Punkte mit meinem Service gemacht. Das Entscheidende war halt, dass ich wohl ein paar unnötige Fehler zu viel gemacht habe und zu inkonstant war.“ Ein paar umstrittene Entscheidungen gegen ihn machten es auch nicht leichter. Eine Erkrankung von Mitte September hat Novak hinter sich, über der Future-Tour ist der Pottendorfer dennoch noch nicht angekommen: „Es ist ein großer Unterschied im Niveau und ganz was anderes, wenn ich als ‚Rookie’ auf die Challenger-Tour komme. Dort sind halt Leute, die wissen, was auf der Ebene abgeht und genau wissen, was sie zu machen haben. Es ist schon schwierig, aber ich werde es weiter probieren.“

Netzkanten-Return als bitterer Wendepunkt für Fischer

Fischer-Gegner Gojowczyk war zuletzt bei den US Open in New York und beim ATP-World-Tour-500-Turnier in Peking jeweils aus der Qualifikation heraus bis in die zweite Hauptrunde vorgedrungen, wo erst gegenMilos RaonicundRafael Nadalnach Kampf Schluss war. Doch der Vorarlberger lag gegen den Deutschen zunächst auf Kurs Richtung in Überraschung. Das Break zum 4:2 brachte ihm in weiterer Folge die Satzführung. Im zweiten Durchgang gab der 28-Jährige nach einem Spielball seinen Aufschlag zum 0:2 und zum 1:5 erneut ab und war so chancenlos. In der Entscheidung fing er sich wieder, bei 4:4 und 30:0 hatte er aber mit einem Return von Gojowczyk per Netzkante Pech und verlor das Service zur Vorentscheidung. „Das Los war natürlich nicht ideal. Vor allem liegt’s mir nicht, weil da keine Ballwechsel zustande kommen. Das ist eigentlich nicht so mein Spiel.“ Auch sei der Belag heuer schnell: „Da ist es dann einfach schwer, mal einen Tempowechsel einzustreuen. Ich habe zwar am Anfang paar Abstimmungsprobleme bei ihm gut genützt, aber wenn er dann mal die Bälle trifft und immer mit 200 km/h in die Ecken serviert, dann ist es schwer.“ Im dritten Satz habe er sich eigentlich wohlgefühlt, das unglückliche neunte Game, in dem er das 30:0 trotz vier ersten Aufschlägen im Feld verspielte, brachte jedoch das bittere Ende mit sich.

Trinker fühlt trotz Niederlage Auftrieb

Trinker hatte gegen Zverev, der blutjunge Sensations-Halbfinalist des ATP-World-Tour-500-Sandplatz-Events in Hamburg, die Überraschung noch mehr auf dem Schläger. Er wehrte im ersten Spiel zwei Breakbälle ab, vergab dann dafür bei 5:4 zwei Satzbälle, ehe er danach bei 5:5 selbst wieder eine Breakchance zunichtemachte. Es ging ins Tiebreak, wo aus einem 2:0 ein 2:5 und daraus wieder ein 5:5 wurde. Trinker egalisierte bei 5:6 schließlich einen Satzball und behielt noch mit 8:6 die Oberhand. Im zweiten Satz musste er aber trotz Spielball seinen Aufschlag zum 3:5 abgeben, auf das Rebreak zum 4:5 folgte ein erneuter Serviceverlust zum 4:6. Die ganz große Chance bot sich dem 24-Jährigen dann bei 4:4 und 15:40 in Form zweier Breakbälle und noch einer dritten Breakmöglichkeit. „Bei der einen hätte ich mit dem Return auf seinen zweiten Aufschlag vielleicht mehr riskieren sollen“, ärgerte sich Trinker, „aber im Nachhinein war ich natürlich gescheiter.“ Er habe eher unter seinem Level gespielt – und war dennoch so knapp dran: „Vor allem im zweiten Satz war das Service-Percentage gar nicht gut. Dafür, dass ich gerade ein Monat lang mehrmals Probleme mit dem Magen hatte und in dieser Zeit nur drei, vier Mal trainieren konnte, bin ich aber schon froh, dass ich überhaupt wieder fit spielen kann.“ Dass es so eng war, „gibt mir eigentlich Auftrieb und den Glauben, dass ich an meine Leistungen vor meinen gesundheitlichen Problemen schnell wieder anschließen kann.“ Vor allem wolle er „mal schauen, dass körperlich langfristig alles passt, das ist das Wichtigste – beim Magen bin ich leider etwas anfällig.“ Dass er mit 24 Jahren „erst“ auf ein Career High von Platz 296 kommt, sorge ihn nicht: Trinker hat erst mit 18 begonnen, täglich zu trainieren.

Hier die Auslosungen und Ergebnisse aus Wien:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.

Hier der Spielplan.

von tennisnet.com

Samstag
11.10.2014, 21:05 Uhr