ATP Finals 2020: Stefanos Tsitsipas leidet unter "einsamen" Bubble-Leben

Nach der Niederlage gegen Rafael Nadal ist die Saison 2020 für Stefanos Tsitsipas beendet. Der Grieche blickt auf ein "nicht erfüllendes Jahr" zurück - und glaubt, dass sich die Lage so schnell nicht ändern wird.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 20.11.2020, 13:47 Uhr

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Stefanos Tsitsipas bei den ATP Finals in London
© Getty Images
Stefanos Tsitsipas musste bereits nach der Gruppenphase die Koffer packen

Stefanos Tsitsipas darf getrost als einer der großen Philosophen der Tennisszene bezeichnet werden. Selbst nach schmerzhaften Niederlagen flüchtet sich der 22-Jährige nicht in Floskeln, stattdessen versucht der Grieche, die Fragen der Journalisten auf etwas andere Art und Weise als die meisten seiner Kollegen zu beantworten - so auch nach der Dreisatzniederlage gegen Rafael Nadal und dem damit verbundenen Aus bei den ATP Finals.

Grundsätzlich sei er mit seiner Einstellung während des gesamten Turniers glücklich gewesen, einzig und alleine mit dem dritten Durchgang gegen Nadal zeigte sich Tsitsipas überhaupt nicht zufrieden: "Ich weiß ehrlicherweise nicht, was ich versucht habe. Ich habe nicht im Moment gespielt. Darüber bin ich ziemlich enttäuscht. Aber so ist das Leben."

Tsitsipas kämpft mit Corona-Situation

Ebenjenes Leben hätte in den vergangenen Monaten aufgrund der Corona-Pandemie allerdings deutlich an Charme eingebüßt, so Tsitsipas: "Die Leute brauchen ihren Platz. Es ist schwierig, den ganzen Tag im Hotel zu sein und nicht die Möglichkeit zu haben, seine Freunde zu sehen. Es fühlt sich sehr dunkel an. Und ich bin ehrlicherweise kein Mensch, der die schlechte Seite der Dinge sieht. Aber es war sehr schwierig, mit dieser Sache umzugehen."

Die Technologie helfe zwar, um mit der Langeweile klarzukommen, dennoch habe Tsitsipas unter dem Bubble-Leben offenbar stark gelitten: "Es ist ermüdend nach einer Zeit. Ich würde es als eine andere Welt beschreiben. Und wir sind sehr einsam." Daher würde er 2020 als ein aufgrund der Corona-Pandemie "nicht erfüllendes Jahr" bezeichnen.

Tsitsipas vermisst die Zuschauer

Dennoch sei er, das hatte Tsitsipas wie all seine Kollegen in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder erwähnt, froh, seinen Job ausüben zu dürfen. Die Zuschauer vermisse der Weltranglistensechste dennoch sehr: "Ich denke, dass sie dem Ganzen mehr Sinn geben. Es ist so erhebend, wenn Leute zuschauen."

An eine schnelle Änderung der Situation glaubt der 22-Jährige aber nicht: "Ich denke, dass das noch für eine Weile eine Rolle spielen wird." Dennoch wolle Tsitsipas den Kopf nicht in den Sand stecken: "Ich werde versuchen, das Negative zu vergessen. Denn wer braucht in dieser Welt Negatives? Ich sehe die guten Seiten. Wir versuchen, ans Ende dieses Tunnels zu gelangen und etwas Besseres in der nahen Zukunft zu sehen."

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Freitag
20.11.2020, 13:45 Uhr
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