ATP Finals: Ein (klitzekleines) Argument für das klassische Linienpersonal
Bei den ATP Finals 2023 in Turin wird auf das Electronic Line Calling verzichtet. Das ist keine gute Entscheidung.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
19.11.2023, 07:54 Uhr
Die ATP lässt sich in Turin nicht lumpen, weder auf dem Gelände des Pala Alpitour noch in der Innenstadt, in der man fast bei jedem Schritt über irgendeine Tafel, einen riesigen Tennisball stolpert, die daran erinnern, dass die besten acht Profis des Jahres ihren inoffiziellen Weltmeister ermitteln.
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Wo aber gespart wurde: am Electronic Line Calling. Und das ist eigentlich zum Haareraufen. Denn wenn es schon ein System gibt, das annähernd perfekt funktioniert, dann fragt man sich, warum die ATP darauf bei ihrem größten Turnier des Jahres (die Grand-Slam-Events fallen ja in den Verantwortungsbereich der ITF und der jeweiligen Verbände) auf dieses Instrument verzichtet. Die Spieler hätten sicherlich nichts dagegen einzuwenden - sie wollen Sicherheit. Und ab 2025 sollen die digitalen Linienrichter dann auch endgültig übenehmen.
Sorgen um den Nachwuchs
Gerade das Match zwischen Jannik Sinner und Holger Rune hat aber gezeigt, warum dies auch schon bei der aktuellen Ausgabe sinnvoll gewesen wäre. Zumal Stuhlschiedsrichterin Aurelie Tourte einer eher schwachen Tag hatte, nicht nur bei einer Challenge, die sie Rune nicht zugestehen wollte.
Und apropos Aurelie Tourte: Das einzige stichhaltige Argument, warum bei manchen Turnieren nach wie vor echte Menschen an der Linie stehen, könnte jenes sein, dass man sich bei den übergeordneten Dachverbänden um den Nachwuchs sorgt. Den „klassischen“ Weg von der Linie rauf auf den Stuhl wird es zumindest bei der ATP schon bald nicht mehr geben. Alles andere aber ist mit dem Electronic Line Calling besser bedient.
Hier das Einzel-Tableau in Turin