ATP Finals: Große Jubelszenen schon jetzt erlaubt
Gerade einmal vier Einzel-Matches sind die ATP Finals 2022 erst alt. Ein Spieler hatte aber schon die Gelegenheit, beim Jubeln so richtig aus sich heraus zu gehen.
von Robin Huiber
zuletzt bearbeitet:
14.11.2022, 22:02 Uhr

Der Anlass muss stimmen, wenn man sich nach einem verwerteten Matchball auf den Rücken wirft. Dominic Thiem hat dies nach seinem Erstrunden-Sieg in Wien gegen Tommy Paul erläutert. Eigentlich sei diese Art des Jubels ja nur für einen Turniersieg gedacht. Der Comeback-Erfolg mit abgewehrten Matchbällen schien der österreichischen Nummer eins dann aber doch groß genug.
Mindestens ebenso dramatisch fiel das russische Duell zwischen Andrey Rublev und Daniil Medvedev bei den ATP Finals in Turin aus. Rublev hätte den ersten Durchgang gewinnen müssen, vergab dort sechs Satzbälle. Im dritten Akt zog Medvedev wieder ein um´s andere Mal seinen Kopf aus der Schlinge. Als das Werk nach zweieinhalb Stunden aber dann doch vollbracht war, da ließ sich Andrey Rublev auf den Rücken fallen. Mit Recht angesichts der grandiosen, auch mentalen, Leistung. Und selbst in dem Wissen, dass er trotz des zweiten Erfolges in der sechsten Partie mit Medvedev immer auch noch in der Gruppenphase ausscheiden kann.
Fritz zollt Nadal Respekt
Am Sonntag gaben sich die Sieger deutlich zurückhaltender. Taylor Fritz zeigte allergrößten Respekt vor Rafael Nadal, nahm in Ruhe die Gratulationen des spanischen Champions entgegen. Und brüllte erst dann sein „Come on! Let´s go!“ in die Turiner Halle.
Davor war es zwischen Casper Ruud und Félix Auger-Aliassime sogar noch geschäftsmäßiger zugegangen. Vielleicht auch, weil Ruud, der in diesem Jahr zwei Mal das Endspiel eines Grand-Slam-Turniers erreicht hat, weiß, dass auch die ATP Finals ein Marathon sind. Und kein Sprint. Was Andrey Rublev nach seinem bemerkenswerten Sieg gegen Daniil Medvedev aber herzlich egal war.