ATP Finals London: Grundkurs im Geldmachen
Dass die ATP Finals in London trotz der immensen Preisgelder ein finanzieller Erfolg sind, steht außer Frage: Die ganze Veranstaltung ist perfekt vermarktet.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
16.11.2019, 10:56 Uhr

Neun Millionen US Dollar Preisgeld - so viel wird in London beim ATP-Finale an die Spieler insgesamt ausgeschüttet, mit eingerechnet jene Profis, die sich im Einzel (116.000.- USD) und Doppel (40.000.- USD je Paar) als Ersatzkandidaten zur Verfügung stellen. Im besten Fall werden 2.871.000.- US Dollar ausbezahlt, dann nämlich, wenn einer der acht Einzelstarter ungeschlagen zum Titel prescht.
Diese Summen müssen erst mal wieder reingeholt werden, die Zuschauereinnahmen spielen da schon längst nicht mehr die größte Rolle. Auch wenn in der Theorie pro Gruppen-Spieltag mehr als 35.000 Tickets verkauft werden könnten, jeweils 17.800 für die Nachmittags- und die Abendsession. Die größte Einnahmequelle liegt eher bei den TV-Stationen, die die gute Kunde in die weite Welt hinaustragen.
Es gibt noch Werbe-Potenzial
Und aber natürlich auch bei den Sponsoren, nicht nur dem namensgebenden. Im Grunde ist der gesamte Spielbetrieb vermarktet: Das geht mit den Ballkindern los, die im Namen eines Sponsors einlaufen. Den Münzwurf hat sich ein großes US-amerikanisches Unternehmen geschnappt, die beiden Kinder, die die Spieler auf den Court begleiten, tun dies auch im Namen eines großzügigen Geldgebers.
Noch ist das Blatt allerdings noch nicht ganz ausgereizt: So werden die Asse mit einem optischen und akustischen Reiz begleitet, da könnte noch was gehen in Sachen Presenter. Auch der Rücken der Stuhlreferees ist noch frei - zumal diese bei den Finals vor den Spielern einmarschieren. Die Wechselpausen hingegen sind werblich durchgetaktet. Kein Vergleich zur biblischen Ruhe, die ein paar Kilometer weiter auf dem heiligen Rasen von Wimbledon herrscht.