ATP Finals London: Stefanos Tsitsipas nach Sieg über Roger Federer im Endspiel

Stefanos Tsitsipas ist als erster Spieler das Endspiel der ATP Finals 2019 eingezogen. Der Grieche besiegte Roger Federer nach einer Spielzeit von 96 Minuten mit 6:3 und 6:4 und trifft am Sonntag entweder auf Dominic Thiem oder Alexander Zverev.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 16.11.2019, 17:41 Uhr

Stefanos Tsitsipas am Samstag in London
© Getty Images
Stefanos Tsitsipas am Samstag in London

Von Jens Huiber aus London

17 Jahre Lebenserfahrung liegen zwischen Federer und Tsitsipas, diese Lücke ist auf ewig eingemeißelt. Als der Schweizer 2002 sein Debüt bei den ATP Finals gab, war Tsitsipas gerade einmal vier Jahre alt. Roger Federer hat in 15 unterschiedlichen Spielzeiten 50 Matches oder mehr gewonnen, Stefanos Tsitsipas eben das 2019 zum ersten Mal erreicht.

In puncto Routine waren die Vorzeichen also klar, Tsitsipas begann auch etwas nervös, ließ im Auftaktspiel einen Breakball zu. Aber, Erfahrung hin oder her, auch das Werkel des Schweizers lief nicht von Anfang an rund: Zwei vergebene Smashs eröffneten Tsitsipas seinerseits eine Möglichkeit zum Break. Und der 21-Jährige griff zu - offensiv, so, wie man es von ihm gewohnt ist. So sollte es bis zum Ende nach 95 Minuten Spielzeit bleiben: Tsitsipas nutzte seine Möglichkeiten (drei von vier Breakchancen), Federer (eine von zwölf) nicht. Und also ging der Sieg verdientermaßen mit 6:3 und 6:4 an den deutlich Jüngeren.

Tsitsipas bei Breakbällen wehrhaft

Tsitsipas hatte sich am Freitag einen fast dreistündigen Kampf mit Rafael Nadal geliefert, er wirkte dennoch erstaunlich frisch nach den Strapazen der langen Saison und dem Fight gegen die spanische Nummer eins der Welt. Und kam beim Stand von 4:2 von einem 0:40 zurück. Und parierte im letzten Spiel des ersten Satzes, das fast zehn Minuten in Anspruch nahm, noch einmal zwei Möglichkeiten zum Comeback seines Gegners. Nach 46 Minuten Spielzeit hieß es also: 6:3 für Stefanos Tsitsipas.

Auch im zweiten Durchgang ging Tsitsipas gleich mit seiner ersten von drei Breakchancen mit 2:1 in Führung. Und genau diese Effizienz fehlte Federer weiterhin: So ließ der 38-Jährige zunächst drei Gelegenheiten zum direkten Rebreak liegen. Bei der vierten allerdings segelte eine Vorhand von Tsitsipas ins Aus, der Ausgleich fand bei der Mehrzahl der 17.800 Zuschauer in der O2 Arena Anklang. 

Wenige Augenblicke später schaffte Federer ein Novum: Er wehrte eine Breakmöglichkeit ab. Was den nervenstarken Stefanos Tsitsipas aber nicht weiter störte: Er verwandelte eben die nächste mit einem Vorhandwinner zum 3:2. Was das Publikum ebenfalls goutierte. Beim Stand von 5:3 war Tsitsipas zweimal nur zwei Punkte vom Finaleinzug entfernt, Federer hielt mit Mühe sein Service. Mit eigenem Aufschlag aber brachte Tsitsipas seinen zweiten Erfolg im vierten Treffen mit dem Schweizer ins Trockene. Bezeichnenderweise, nachdem er erneut zwei Breakbälle zunichte machen konnte.

Federer wie 2017 und 2018 im Halbfinale ausgeschieden

Für Federer war es die dritte Halbfinal-Niederlage in Folge bei den ATP Finals: 2017 hatte er überraschend gegen David Goffin verloren, im vergangenen Jahr gegen den späteren Sieger Alexander Zverev. Letzterer könnte am Sonntag aus Stefanos Tsitsipas im Finale warten. Vorausgesetzt, der Deutsche setzt sich in der Abendpartie (ab 21 Uhr live bei Sky, ServusTV und in unserem Liveticker) gegen Dominic Thiem durch.

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von Jens Huiber

Samstag
16.11.2019, 17:17 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.11.2019, 17:41 Uhr

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