ATP-Finals Turin: Alcaraz ringt bärenstarken Fritz nieder
Mit einem hartumkämpften Comeback-Sieg konnte der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz einen grandios aufspielenden Taylor Fritz bezwingen und bleibt damit auch in seinem zweiten Match bei den ATP-Finals in Turin ungeschlagen.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
11.11.2025, 17:15 Uhr

Hier das gesamte Match zum Nachlesen im Liveticker
Favorisiert ging Carlos Alcaraz in seiner zweiten Begegnung in der Gruppe „Jimmy Connors“ bei den ATP-Finals in Turin nicht nur aufgrund seiner Weltranglistenführung, sondern auch wegen der 4:1-Bilanz im Vorfeld gegen seinen Gegner Taylor Fritz ins Rennen.
Doch von Beginn an entwickelte sich ein intensiver und ausgeglichener Schlagabtausch. Im ersten Spiel zwang Alcaraz den aufschlagenden Fritz sechsmal über Einstand, konnte aber seine zwei Break-Möglichkeiten nicht nutzen. Im Folge-Game erkämpfte sich der 28-jährige Fritz seinerseits drei Chancen zum Break, musste diese aber ebenfalls verstreichen lassen. Im dritten Spiel packte der 22-jährige Alcaraz dann erstmalig zu und sicherte sich mit einem erfolgreichen Stoppball das Aufschlagspiel seines Gegners, musste aber anschließend ebenfalls sein Service erstmals abgeben. Auch im weiteren Verlauf agierten der Spanier, der einmal mit einem einhändig aus dem Lauf geschlagenen Rückhand-Passierschlag begeisterte, und der US-Amerikaner weiterhin auf Augenhöhe, weshalb der Tiebreak die Entscheidung bringen musste. Dort beantwortete Fritz einen Stoppball seines Gegners perfekt und fixierte mit einem Rückhand-Longline das erste Mini-Break, baute den Vorsprung im Anschluss weiter aus und besiegelte mit einem Ass zum 7:2 den Gewinn des ersten Durchgangs.
Auch im zweiten Akt fand Fritz mit seinen offensiven Schlägen weiterhin Antworten auf das variable Spiel des Weltranglistenersten und erspielte sich im fünften Game bei einem Marathonspiel zwei Break-Chancen, konnte diese aber nicht verwerten. Auch Alcaraz ließ drei Spiele später eine Möglichkeit ungenutzt. Als der US-Amerikaner zum Erreichen des Tiebreaks servierte, sah er sich unter anderem nach einem unglücklichen Netzroller drei Satzbällen seines Gegners gegenüber, wovon Alcaraz den zweiten verwandeln konnte.
Zu Beginn des dritten Durchgangs legten beide Spieler ihren Fokus jeweils auf ihr eigenes Service, was sich in souveränen Aufschlagspielen widerspiegelte. Im sechsten Spiel war es Alcaraz, der sich drei laufende Break-Chancen erspielen und die zweite davon mit einer druckvollen Rückhand nutzen konnte. Beim Stand von 5:2 erarbeitete sich der Spanier bei Aufschlag seines Gegners insgesamt drei Matchbälle, die Fritz aber alle abwehren und noch einmal verkürzen konnte. Bei eigenem Aufschlag ließ die Nr. 1 der Setzliste nichts anbrennen und besiegelte mit seinem vierten Matchball den 6:7 (2), 7:5, 6:3-Erfolg nach 2:47 Stunden.
Im On-Court-Interview kommentierte der glückliche Sieger: „Ich habe den Ball heute nicht so gefühlt wie im ersten Match und habe im ersten Satz nicht gut serviert, während er von der Grundlinie richtig stark gespielt hat. Umso glücklicher bin ich, dass ich mich trotzdem ins Match zurückkämpfen und so den Sieg noch einfahren konnte.
Während Alcaraz in seinem letzten Gruppenspiel dem italienischen Lokalmatadoren Lorenzo Musetti gegenüberstehen wird, bekommt es Fritz mit dem Australier Alex de Minaur zu tun.
Hier die Vorrunden-Gruppen aus Turin
