ATP Kalender: Kitzbühel, Hamburg 2023 noch (fast) unberührt

Mit der Ausdehnung einiger Masters-1000-Turniere von einer auf knapp zwei Wochen will die ATP mehr Einnahmen generieren. Für sich und die Spieler. Einige kleinere Turniere werden bald mit neuen Terminen zurechtkommen müssen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 12.06.2022, 10:57 Uhr

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Für 2023 ist in Kitzbühel noch alles klar
© GEPA Pictures
Für 2023 ist in Kitzbühel noch alles klar

„One Vision“, wer sich erinnern kann, hieß Mitte der 1985er-Jahre ein musikalisches Angebot von Queen, das zwar nicht zu den ganz großen Hits der legendären Band aus England zählte. Anhören konnte man es sich zu einem einfachen Abendessen trotzdem. Das Mitte der Woche von der ATP vorgestellte Konzept „OneVision“ soll dagegen einschlagen wie ein Allzeit-Schlager vom Format von „Bohemian Rhapsody“. Die Quintessenz? Die Reichen dürfen noch ein bisschen reicher werden, die kleineren Turniere werden schon sehen, wo sie bleiben.

Die Fakten vorneweg: Ab der kommenden Spielzeit werden die ATP-Masters-1000-Turniere in Madrid, Rom und Shanghai von acht auf zwölf Tage ausgedehnt, mit Tableaus für jeweils 96 Spieler. Das sind immerhin 40 Arbeitsplätze mehr, die noch dazu besser honoriert werden sollen. 2025 werden auch das kanadische Masters und jenes in Cincinnati über knapp zwei Wochen gespielt, dann wird es im Sommer richtig eng.

Denn die Kehrseite der Medaille ist ja folgende: Kannibalisieren wird sich die ATP natürlich auch weiterhin nicht, wenn ein 1000er-Masters läuft, haben alle anderen Events Pause. Mit Blick auf ein paar deutschsprachige Turniere hat das unterschiedliche Auswirkungen. Die Platzarbeiten beim MTTC Iphitos in München etwa werden im kommenden Jahr schon eine Woche früher beginnen müssen. Der 17. April als Anfangstermin, das ist in relativer Alpennähe sportlich. Alexander Zverev, Stammgast in München, hat zuletzt in Paris gemeint, er spiele nicht so gerne bei acht Grad und Nieselregen. Tja. München konkurriert jedenfalls mit Barcelona und Belgrad um ein attraktives Teilnehmerfeld.

Im Sommer 2024 gibt es in Paris die Olympischen Sommerspiele

Für die Rasenturniere in Stuttgart und HalleWestfalen ändert sich, Stand jetzt, nichts. Die drei Wochen Major-Pause zwischen den French Open und Wimbledon sind in Stein gemeißelt, schließlich hat selbst das Tennisjahr nur eine begrenzte Anzahl an Wochen.

Im kommenden beiden Jahren werden auch Hamburg und die Generali Open in Kitzbühel noch fast normal planen können. Hamburg startet am 24. Juli 2023 mit den Parallel-Events in Atlanta und Umag, in Kitzbühel wird am dem 30. Juli aufgeschlagen, gleichzeitig wie in Washington und Los Cabos. 2024 allerdings stehen in Paris die Olympischen Sommerspiele an. Und im Jahr darauf werden, wie erwähnt, zwei Zwölf-Tage-1000er in den Sommer gepfercht.

Die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle müssen sich hingegen keine großen Sorgen machen, der Austragungstermin in der letzten Oktoberwoche parallel zu Basel steht. Und das, obwohl Shanghai schon ab der kommenden Spielzeit auf zwölf Turniertage expandiert. Übrigens: Das Event in Moskau, für Mitte Oktober, avisiert, wird im ATP-Kalender 2023 als „Suspended“ geführt. Die ATP hält sich hier alle Optionen offen.

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Zverev Alexander

von Jens Huiber

Sonntag
12.06.2022, 15:46 Uhr
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