ATP Lyon: Dominic Thiem - Verpatzte Generalprobe für die French Open

Dominic Thiem hat in Lyon nicht geschafft, wofür er nach Frankreich gekommen ist: Selbstvertrauen für die French Open zu sammeln. Ganz im Gegenteil. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 21.05.2021, 09:37 Uhr

Dominic Thiem ist in Lyon früh gescheitert - eine verpatzte Generalprobe für die French Open
Dominic Thiem ist in Lyon früh gescheitert - eine verpatzte Generalprobe für die French Open

Es ist wohl eine der bittersten Niederlagen auf Sand in der Karriere des Dominic Thiem, die der 27-Jährige in seinem Auftaktmatch in Lyon einstecken musste. Da waren die Niederlagen in Rio de Janeiro gegen Gianluca Mager - und zwar aufgrund der starken Performances, die Thiem wenige Wochen zuvor in Down Under den Einzug ins Endspiel der Australian Open bescherten - oder das 0:6 und 2:6 gegen Rafael Nadal 2018 in Madrid - aufgrund der herausragenden Vergangenheit, Gegenwart und wohl auch Zukunft des Spaniers auf dem Untergrund Sand - durchaus leichter zu verkraften. 

Gegen Cameron Norrie wird diese 3:6 und 2:6-Niederlage jedenfalls weitaus stärker schmerzen, zumal der Österreicher eigentlich nach Lyon gekommen war, um dort Selbstvertrauen für die anstehenden French Open - das erklärte Ziel für den Weltranglistenvierten - zu tanken. Das ist nun deutlich in die Hose gegangen, gegen einen - zugegeben - stark aufspielenden Cameron Norrie, sah der Lichtenwörther phasenweise wenig Land, machte sich zudem mit Doppelfehlern zum falschen Zeitpunkt selbst das Leben schwer. 

French Open - Hoffnung auf die Wende

Die Bilanz der letzten Matches liest sich für Dominic Thiem, der erst in Madrid auf die große Tennisbühne zurückgekehrt war, nachdem der Österreicher seit den Australian Open mit mentalen Problemen zu kämpfen hatte, nun jedenfalls alles andere als gut. Seit dem überraschenden Halbfinaleinzug in Madrid lief beim 27-Jährigen wenig zusammen, in Rom und Lyon gelang dem Weltranglistenvierten zusammen nur ein Einzelsieg. 

Insbesondere die Statistik der ersten Sätze unterstreicht, dass der Mann aus Lichtenwörth nicht zu Unrecht als behäbiger Starter gilt: Nur zwei seiner sieben Auftaktsätze konnte der Thiem für sich entscheiden. "Es ist einfach ein großer Rückschritt, ich hatte gehofft, die kleinen positiven Zeichen aus Madrid und Rom hierher mitzunehmen, aber das hat nicht geklappt. Ich muss jetzt analysieren und schaue jetzt auf Roland-Garros", erklärte ein sichtlich niedergeschlagener Thiem nach seinem frühen Aus in Frankreich. 

Keine Wildcard für Belgrad

Zu einer kurzfristigen Terminänderung wird dieser unplanmäßige Ausflug nach Lyon nun jedenfalls nicht führen. Thiem erklärte, um keine Wildcard für das ATP-250-Event von Belgrad ansuchen zu wollen. Stattdessen geht es also mit einer Niederlage gegen den Weltranglisten-49. Cameron Norrie nach Paris an den Bois de Bolougne.  Eine Niederlage, die dem Österreicher "zu denken" gibt, wie dieser erklärte: "Warum es heute passiert ist, weiß ich nicht. Ich war topmotiviert, wollte unbedingt gewinnen und kriege dann so eine Klatsche."

Eine Niederlage, die nun auch die Ziele für Roland Garros relativiert: "In den letzten Jahren bin ich in Paris reingegangen, um zu gewinnen. Das heuer zu sagen, wäre vermessen, ganz klar. Aber ich fahre auch nicht hin, um mir eine Erstrunden-Niederlage abzuholen, sondern um mir die Chance zu geben, möglichst weit zu kommen", zeigt sich Dominic Thiem dann doch kämpferisch - eine Tugend, die den Österreicher in den letzten Jahren so ausgezeichnet hat. 

Hier könnt ihr das Match im Liveticker nachlesen!

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Freitag
21.05.2021, 08:15 Uhr
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