ATP Masters Monte Carlo: Hat nur Benoit Paire auf dem „Friedhof“ keine Lust?

Auch beim ATP-Masters-1000-Turnier in Monte Carlo wird ohne Fans gespielt. Das schlägt Benoit Paire auf die Laune. Aber nicht nur ihm?

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 12.04.2021, 17:18 Uhr

Mächtiger Bart, wenig Lust auf Tennis: Benoit Paire
© Getty Images
Mächtiger Bart, wenig Lust auf Tennis: Benoit Paire

Niemand weiß, wie es um die Baseball-Leidenschaft von Benoit Paire bestellt ist.  Sollte sich der Franzose allerdings mit dem Gedanken tragen, vor lauter Unlust am Tennissport bei den New York Yankees anzuheuern, stünde Paire vor einer schwierigen Entscheidung. Denn bei den Yankees gilt: Bart ab. Und der von Benoit Paire hat mittlerweile epische Dimensionen erreicht. Andererseits: In der MLB wird vor Zuschauern gespielt, wenn auch bei weitem nicht vor vollen Rängen (außer in Texas).

In Monte Carlo dagegen, wo Paire schon am Sonntag im Tiebreak des dritten Satzes gegen Jordan Thompson verloren hat: tote Hose auf den Rängen. Wofür Benoit Paire, wie so oft, ein paar kernige Worte gefunden hat. „Ganz ehrlich, dieses Match kümmert mich einen Scheiß“, so Paire nach der Auftaktniederlage gegen Thompson. „Wenn man auf einem Friedhof wie hier spielt, das ist einfach nicht mehr möglich.“ Um nachzulegen: „Alle Spieler denken so. Vielleicht bin ich der einzige, der es sagt.“

Motivationslöcher auch bei Thiem

Was so nicht ganz stimmt. Auch Nick Kyrgios hat nach den Australian Open verlautbaren lassen, dass ihn die ATP-Tour in ihrer jetzigen Form mit Blasen und Quarantäne-Pflichten exakt überhaupt nicht interessiere. Und er deshalb bis auf weiteres in Australien bleiben werde. Nicht von der Hand zu weisen sind Motivationslöcher auch bei anderen Spielern - Dominic Thiem etwa, der Monte Carlo auslässt. 

Schon die Besetzung des ersten 1000er-Event des Jahres in Miami hat gezeigt: Alleine am reduzierten Preisgeld kann die eher spärliche Besetzung aus den Spitzenrängen (von den Top Vier war letztlich nur Daniil Medvedev am Start) nicht gelegen haben. Novak Djokovic hat es auf den Punkt gebracht: Der Branchenprimus wollte lieber Zeit mit seiner Familie verbringen, als über den Großen Teich zu gondeln. Rafael Nadal zitierte seinen maladen Rücken, Dominic Thiem ließ ausrichten, dass er sich bereits auf die Sandplatz-Tour vorbereite. Und verabschiedete sich dann doch erst mal in den Urlaub.

Djokovic und Nadal dabei

Andererseits: Wer die Intensität, mit der die Spieler in Miami vor ganz wenigen Zuschauern zu Werke gegangen sind, der darf auch hoffnungsvoll auf die Matches in Monte Carlo blicken. Zumal Novak Djokovic an seinem Zweitwohnsitz natürlich am Start ist. Und Rafael Nadal ohnehin kaum einem Event auf Sand widerstehen kann.

Den Montag haben die beiden Superstars noch frei gehabt. Und auch Benoit Paire hätte sich noch ausruhen können. Gut für ihn. Denn kaum etwas ist weniger motivierend als ein Friedhof. Es sei denn ein Friedhof im Dauerregen.

Hier das Einzel-Tableau in Monte Carlo

mcc

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Dienstag
13.04.2021, 08:05 Uhr
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