ATP Masters Monte-Carlo: Wo die Italiener noch ein Heimspiel haben
Fabio Fognini, der Champion von 2019, fehlt in diesem Jahr beim ATP-Masters-1000-Turnier in Monte-Carlo. Wenn ein Italiener auf dem Court steht, ist dennoch die Hölle los.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
11.04.2023, 22:42 Uhr

Erfahrene Tennisfans, die gleichzeitig dem Hobby-Geographentum frönen, wissen natürlich: Das ATP-Masters-1000-Turnier in Monte-Carlo wird streng genommen gar nicht im Fürstentum Monaco ausgetragen, sondern in Frankreich. Nämlich in Roquebrune-Cap-Martin. Die Gemengelage ist allerdings einigermaßen unübersichtlich: So berichten Journalisten-Kollegen davon, dass man sein abgeschlepptes Auto je nach Straßenseite, auf der man geparkt hat, aus zwei verschiedenen Ländern abholen könnte.
Das ATP-Masters-1000-Turnier in Monte Carlo gibt es live und exklusiv im TV und Livestream bei Sky.023
Sonego wehrt Matchbälle ab
Am Montag und Dienstag kam der Monte-Carlo Country Club indes eine italienische Provinz daher. Zunächst durften sich Lorenzo Sonego und Simone Bolelli über ein Heimspiel gegen Taylor Fritz und Holger Rune freuen (das die beiden Azzurri verloren), am Dienstag machte es Lorenzo Sonego aber besser.
Sonego war spät mit einer Wildcard ins Feld gerutscht, hatte zum Auftakt mit Ugo Humbert einen Lokalmatador gezogen. Eigentlich. Denn die italienischen Fans veranstalteten auf den Tribünen einen derartigen Terz, dass der gute Lorenzo sich auch von drei Matchbällen von Humbert nicht aus der Ruhe bringen ließ. Und mit 3:6, 7:5 und 7:5 gewann. Zu hören war das übrigens bis auf den Court Rainier III, auf dem Andrey Rublev sein Match gegen Jaume Munar gerade begonnen hatte.
Sinner als einzige Hoffnung
Nun ist die einzige realistische Hoffnung auf einen italienischen Triumph in Monte-Carlo 2023 wohl Jannik Sinner. In der Siegerliste des traditionsreichen Turnieres muss man aber bekanntlich gar nicht weit zurückblättern, um nach einem Champion aus dem Nachbarland zu suchen: Fabio Fognini gewann hier schließlich 2019 im Endspiel gegen Dusan Lajovic. Sein Meisterstück auf dem Weg zum Titel hatte Fognini damals aber mit dem Sieg gegen Rafael Nadal vollbracht.
In diesem Jahr fehlen beide im Tableau. Aber Fognini, der aus Sanremo eigentlich mit dem Rad anreisen könnte, hat sich am Montag dennoch bei seinem Schlägerausrüster eingefunden, um ein paar Autogramme zu schreiben. Und das italienische Moment in Frankreich noch verstärkt.
Hier das Einzel-Tableau in Monte-Carlo