ATP Masters Rom: Schön, dass Hamad Medjedovic wieder da ist
Hamad Medjedovic hat am Montagabend in Rom endlich mal wieder eine Talentprobe abgeliefert.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
14.05.2024, 07:21 Uhr
32 Fehler ohne Not muss man sich in einem Satz erst einmal leisten können. Hamad Medjedovic war am Montagabend gegen Daniil Medvedev so frei. Und hat diesen ersten Satz auf dem Campo Centrale dennoch erst im Tiebreak verloren. Am Ende waren es dann 66 Punkte, für die Medvedev hart gearbeitet hatte, die aber dann doch auf einen Fehlschlag des jungen Serben zurückzuführen waren.
Den Zuschauern hat es dennoch Spaß gemacht. Und obwohl Medjedovic als Verlierer den Court verließ: Schön, dass der regierende NextGen-Masters-Champion wieder da ist. In den ersten Monaten des Jahres war es ja ruhig um ihn geworden, dabei hatte Medjedovic im vergangenen Jahr schon richtig stark aufgezeigt. Aber gut: Wenn man eine optische Ferndiagnose wagen möchte, dann hat der 20-Jährige, der in Rom über die Qualifikation in das Hauptfeld gekommen ist, ordentlich an seiner Fitness gearbeitet. Das schwarze T-Shirt und das römische Flutlicht haben auch geholfen.
Troicki in der Box von Medjedovic
Spielerisch ist Hamad Medjedovic indes fast die reine Freude. Alleine der Stopp zum 40:30 im allerletzten Spiel, das dann doch an Medvedev ging, war ein Ausdruck höchster Spielfreude und exzellenten Ballgefühls. Die Fans haben dies goutiert. Und auch Viktor Troicki, der Veteran in der Box von Medjedovic, kommentierte den Spielzug wohlwollend.
Zumindest das Tiebreak im dritten Akt hätte der Youngster noch erreichen können, Daniil Medvedev hätte sich nicht beschweren können. Der Titelverteidiger malte nach seinem Erfolg ein „way too aggressive“ auf die Linse des Kameramanns neben ihm. Ob er damit seinen Gegner oder das römische Publikum gemeint hat, blieb zunächst offen.
Daniil Medvedev darf also in Rom weitermachen, es ist klar, dass es nicht zum Turniersieg reichen wird. Denn noch nie hat der Russe an einem Ort zweimal zugeschlagen. Für Hamad Medjedovic heißt das nächste Ziel indes Roland-Garros. Da muss er in die Qualifikation gehen. In der Form von Rom sollte diese machbar sein.
Hier das Einzel-Tableau in Rom