ATP Masters Rom: Sinner gegen Nadal - wer hat von Adelaide mehr profitiert?

Jannik Sinner fordert in der zweiten Runde des ATP-Masters-1000-Turniers in Rom Rafael Nadal. Die beiden Cracks haben zu Beginn des Jahres schon viel Zeit miteinander verbracht.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 11.05.2021, 08:49 Uhr

In Paris gab es für Jannik Sinner gegen Rafael Nadal nichts zu holen
In Paris gab es für Jannik Sinner gegen Rafael Nadal nichts zu holen

Wenn man sich einen Tennisspieler basteln müsste, der gegen Rafael Nadal die besten Chancen hat, auf allen Belägen zu reüssieren, dann käme dabei neben Novak Djokovic (der immer und überall gegen alle und jeden mit allerbesten Chancen ins Match geht) wohl Alexander Zverev als Ergebnis heraus. Warum? Zverev hat den Aufschlag und das Tempo, das Nadal in Schwierigkeiten bringen kann. Der hohe Topspin des Spaniers in die Rückhand macht Zverev nichts aus. Und mittlerweile glaubt die deutsche Nummer eins auch an seine Chance: die letzten drei Partien gegen den spanischen Großmeister gingen an Zverev.

Kandidat Nummer zwei wäre aber wohl Jannik Sinner, der Alexander Zverev hinsichtlich zweier Dinge aber noch nicht das Wasser reichen kann: der Fitness und dem Glauben an einen Erfolg gegen Nadal. Dass ein guter Anfang nicht zwingend zu einem siegreichen Ende führen muss, hat der 19-jährige Südtiroler bei den French Open 2020 erfahren: Wunderbar, wie er den Rekordsieger auf dem Court Philippe-Chatrier zunächst unter Druck gesetzt hatte. Noch wunderbarer, wie sich Nadal allmählich in das Match hinein gekämpft und letztlich ungefährdet gewonnen hat.

Nadal trainiert mit Sinner

Aber Nadal wäre nicht die Legende, die er ist, sähe er nicht auch die Gefahr, die von Spielern wie Jannik Sinner ausgehen wird. Umso schlauer also der Schachzug, sich für die zweiwöchige Quarantäne in Adelaide vor Beginn des ATP Cups in Australien zu verabreden. Nadal konnte sich an den flachen Bällen von Sinner abarbeiten, der Youngster wird in seinen täglichen zwei Tennisstunden mit Sicherheit eine neue Arbeits-Intensität erfahren haben.

Wie und ob sich die Kräfteverhältnisse zwischen Jannik Sinner und Rafael Nadal seit jenem Treffen in Roland Garros verschoben haben, das hätten die Tennisfans bereits vergangene Woche in Madrid gerne gesehen. Sinner bot gegen Alexei Popyrin eine nach seinen gestiegenen Ansprüchen allerdings sehr schwache Leistung, Nadal machte mit dem jungen Australier kurzen Prozess.

Im Viertelfinale wartet wohl Zverev

So lässt sich trefflich spekulieren, ob die Bedingungen in Madrid Sinner im Match-Up mit Nadal eher zupass gekommen wären als nun in Runde zwei im Foro Italico. Dort ist Rafael Nadal - wo nicht auf Sand? -  mit neun Erfolgen natürlich Rekordhalter. Dort hat aber auch Jannik Sinner 2019 gegen Steve Johnson seinen ersten Match-Sieg bei einem Masters-1000-Turnier gefeiert. Immerhin.

Vieles spricht für Nadal, der im Viertelfinale wieder seinem Bezwinger von Madrid, Alexander Zverev, begegnen könnte. Jannik Sinner hat gegen den gefährlichen Ugo Humbert eine überzeugende Leistung gezeigt und bereits sein 20. Match in dieser Saison gewonnen. Es ist angerichtet für einen frühen Leckerbissen im letzten ganz großen Test vor Paris. Schade nur, dass erst ab dem Achtelfinale Zuschauer auf die Tribünen dürfen.

Hier das Einzel-Tableau in Rom

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