ATP Masters Toronto: Daniil Medvedev schielt bereits auf US Open
Daniil Medvedev macht auch in der finalen Phase des ATP-Masters-1000-Events von Toronto keinen Hehl daraus, was sein großes Ziel der Nordamerika-Tour ist: die US Open nämlich.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
15.08.2021, 19:54 Uhr

Mit einem derart deutlichen Erfolg über John Isner hätten am Samstag wohl auch die hartgesottensten Daniil-Medvedev-Fans nicht gerechnet. Ja, selbst der Russe selbst zeigte sich im Anschluss an seinen Finaleinzug in Toronto durchaus überrascht über die Entwicklung seiner Vorschlussrunden-Partie. "Ich dachte, dass er mehr direkte Asse machen würde, nicht nur vier. Ich habe ein sehr enges Match erwartet. Um ehrlich zu sein, denke ich, dass ihn etwas gestört hat", so Medvedev.
Während sein Kontrahent also nicht aus dem Vollen schöpfen konnte, habe sich Medvedev selbst äußerst gut gefühlt, wie dieser erklärte: "Ich hatte vom ersten Moment an das Gefühl, dass ich ihn auf seinen Aufschlag angreifen kann. Ich war auch sehr solide mit meinem Aufschlag und ich denke, ich habe den Sieg ohne Zweifel verdient. Ich bin sehr glücklich, dass ich im Finale stehe und nur noch einen Schritt vom Titel entfernt bin."
US Open im Hinterkopf
Obwohl in Toronto ein ATP-Masters-1000-Titel zur Disposition steht, schielt der Russe aber bereits in Richtung US Open, bei denen der 25-Jährige in den Jahren zuvor zweimal knapp am Titel vorbeigeschrammt war: "Natürlich denke ich in irgendeiner Weise an die US Open. Trotzdem müssen wir die Ruhe bewahren, denn es ist noch ein bisschen hin. In dieser Zeit kann alles passieren. Ich habe immer gedacht, dass die beste Vorbereitung auf die US Open darin besteht, so viel wie möglich zu gewinnen."
Direkt nach dem Turnier von Toronto wird die Nummer zwei der Tenniswelt wohl auch in Cincinnati starten, ehe es nach Flushing Meadows geht. "Je mehr Spiele ich gewinne, desto besser werde ich mich in Bezug auf die US Open fühlen", ist Medvedev jedenfalls überzeugt. Das hat der Russe bereits in der Vergangenheit gezeigt, 2019 hatte Medvedev nach einer Finalniederlage in Toronto gegen Rafael Nadal in Cincinnati den Titel geholt, ehe auch das US-Open-Finale gegen Rafael Nadal verloren ging.
Medvedev mit meisten Turnieren in Top-10
Unterdessen hat Medvedev einen durchaus besonderen Meilenstein erreicht, der Russe ist jener Spieler in den Top-10 der Weltrangliste, welcher die meisten Turniere im Kalenderjahr 2021 bestritten hat. Eine Belastung, die dem 25-Jährigen wenig auszumachen scheint: "Ich versuche, meinen Zeitplan klug zu gestalten. Vielleicht hätte ich Rotterdam nach den Australian Open auslassen können, aber ich mag das Turnier wirklich. Auf Sand habe ich beschlossen, nur die Masters-1000 und Roland Garros zu spielen. Ich werde mich nicht verstecken, mein Hauptziel sind immer noch die wichtigen Turniere", so der Russe.
Etwas zurückstecken muss Medvedev aber im Herbst, wenn mit Indian Wells, Moskau, St. Petersburg und Paris Bercy etliche Turniere in kurzer Zeit stattfinden, die der Russe gerne spielen möchte. "Indian Wells möchte ich spielen, und es ist schade, dass Moskau und St. Petersburg sehr nahe an Paris-Bercy liegen, ich werde nicht so viele Turniere hintereinander spielen können." Jetzt plane er aber erst einmal bis zu den US Open. Zweifelsohne das große Saisonziel des Russen.
Um 22:00 Uhr europäischer Zeit geht es für Daniil Medvedev jedoch erstmal um Titel in Toronto, im Endspiel gegen Reilly Opelka (bei uns im Liveticker).