Dominic Thiem gegen Rafael Nadal – Die Vorschau zum Schlager
Im dritten Match zwischen der spanischen und österreichischen Nummer eins gibt es keinen klaren Favoriten. Zu sehen auf ORF SPORT+ und im Livestream.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 13.04.2016, 19:49 Uhr
Boris Becker hatte sein Wohnzimmer schon in jungen Jahren gefunden, auf dem Centre Court in Wimbledon.Dominic Thiemlässt sich in dieser Hinsicht noch alle Optionen offen. UndRafael Nadalhat sich gleich zwei Tennisplätze auserkoren, auf denen er sich heimisch fühlt: Natürlich den Court Philippe Chatrier im Stade Roland Garros, wo der Spanier schon neun Mal triumphiert hat. Und den Court Rainier III., auf dem Nadal zwischen 2005 und 2012 kein Match verloren hat. Ebendort wird heute im zweiten Match nach 11:00 Uhr (MESZ) Dominic Thiem versuchen, sein Gastrecht so gut als möglich auszunutzen, im allerbesten Fall so gewinnbringend, dass am Freitag das Viertelfinale beim ATP-Masters-1000-Turnier mit österreichischer Beteiligung vonstatten geht.
Es treffen aufeinander: der beste Sandplatz-Spieler aller Zeiten und der beste Sandplatz-Spieler 2016. Ein Spieler, dessen legendäre Karriere den Zenit überschritten hat, dem viele Experten dennoch noch einen ganz großen Titel zutrauen. Und ein Spieler, der sich schön langsam herantastet an diese großen Titel, die in der Ära nach Nadal, Djokovic und Federer als nicht mehr ganz so unerreichbar erscheinen.
Die Ausgangsposition
Wer geht also als Favorit in dieses dritte Aufeinandertreffen zwischen Nadal und Thiem? Für den Spanier spricht sicherlich die Erfahrung – nicht nur bei Veranstaltungen dieser Kategorie. Aber 27 Titel bei Masters-1000-Turnieren sprechen eine deutliche Sprache. Darüber hinaus verbindet Nadal mit diesem speziellen Center Court eben ganz spezielle Erinnerungen, Erfolgserlebnisse. Dazu kommt, dass Thiem aufgrund seiner Fußverletzung – am Montag musste der Nummer 14 der Welt eine Zyste zwischen zwei Zehen aufgeschnitten werden – nicht zu 100 Prozent fit in das Match gehen dürfte.
Auf der anderen Seite hat Thiem in den ersten beiden Runden in Monte Carlo gezeigt, dass er sich aus kritischen Situationen zu befreien weiß, je länger ein Match andauert immer besser seinen Rhythmus findet. Im laufenden Tennisjahr hat der Lichtenwörther noch keinen Entscheidungssatz in einem Best-of-Three-Match verloren. Einen davon gegen Rafael Nadalim Halbfinale von Buenos Aires, als Thiem im Tiebreak mit 7:4 triumphierte.
Die taktischen Möglichkeiten
Für den Österreicher wird es im Achtelfinale darauf ankommen, früher ins Match zu finden als gegenJan-Lennard StruffundTaro Daniel.Sich von Nadal nicht in der Rückhand-Ecke festnageln zu lassen, selbst mit Schwung auch und vor allem in die Vorhand Nadals zu spielen. Und die fehlende Länge in den Grundschlägen des 14-fachen Grand-Slam-Champions zu seinem Vorteil zu nutzen. Nicht so wieAljaz Bedene,der dem Mallorquiner in Runde zwei unterlegen war.
Nadal muss eben diese Länge wiederfinden. Und sich mit guten Aufschlägen schon früh im Punkt eine gute Position auf dem Court erarbeiten – was natürlich auch für Thiem gilt. Denn um mit Günter Bresnik, dem Coach von Österreichs Nummer eins, zu sprechen, von fünf Metern hinter der Grundlinie werden auf höchstem Profi-Level keine Matches gewonnen. Ab etwa 13 Uhr gibt es die Antworten auf dem Court Rainier III. ORF SPORT+ überträgt das Spitzenduell live aus Monte Carlo, bei uns findet ihr den ausführlichenLiveticker.Den Livestream dazu findet ihrHIER.
Die bisherigen Begegnungen:
2014, French Open, 2. Runde: Rafael NadalDominic Thiem 6:2, 6:2, 6:3
2016, Buenos Aires, Halbfinale: Dominic ThiemRafael Nadal 6:4, 4:6, 7:6 (4)
Hier die Ergebnisse aus Monte Carlo:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.