Alexander Zverev und Philipp Kohlschreiber im Schnelldurchgang ins Viertelfinale

Die Chance auf ein deutsches Finale beim ATP-Turnier in München ist weiterhin intakt.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 28.04.2016, 17:39 Uhr

MUNICH, GERMANY - APRIL 25: Alexander Zverev of Germany reacts during his double match Alexander Zverev and Mischa Zverev of Germany and Marco Cecchinato and Fabio Fognini of Itlay during the BMW Open at Iphitos tennis club on April 24, 2016 in Muni...

Auf dem Tennis-Court kenntAlexander Zverevweder Angst noch Angstgegner - beim ATP-World-Tour-250-Turnier in München durchbrach er im Schnelldurchgang seine Pleitenserie gegen Lukas Rosol. In nur 68 Minuten bezwang das 19 Jahre junge Ausnahmetalent den Tschechen 6:3, 6:4 und revanchierte sich damit auch für die deutliche Niederlage bei seiner Davis-Cup-Premiere in Hannover Anfang März. Neben VorjahresfinalistPhilipp Kohlschreibergilt Zverev als Hoffnungsträger auf den Heimsieg am Aumeister. Die deutsche Nummer eins aus Augsburg folgte Zverev in 67 Minuten mit einem problemlosen Erfolg über seinen langjährigen WeggefährtenFlorian Mayer(Bayreuth) ins Viertelfinale. Am ersten Turniertag ohne Schnee gewann Kohlschreiber 6:3, 6:2 und trifft nun auf den früheren US-Open-ChampionJuan Martin del Potro.Der Argentinier schalteteJan-Lennard Struffaus Warstein mit 6:2, 3:6, 6:3 aus.

„Del Potro ist sehr erfahren, auch wenn er nach seiner langen Verletzung noch nicht auf dem Niveau früherer Tage spielt“, sagte Kohlschreiber, der keines der bisherigen fünf Duelle mit dem ehemaligen Top-10-Spieler gewonnen hat. Der Weltranglisten-27. stellt sich auf einen längeren Arbeitstag ein: „Die Luft wird hier von Runde zu Runde dünner." Auch für Zverev, der es mit dem topgesetzten BelgierDavid Goffinzu tun bekommt. Dank des deutlichen Erfolgs über Rosol geht er aber gestärkt in die Partie. „Klar ist David Favorit, aber durch die beiden ersten Matches habe ich ein gutes Gefühl bekommen. Wenn ich so spiele wie heute, dann werde ich sicher meine Chancen bekommen“, sagte Zverev (ATP 49), der seinen Aufstieg im Ranking durch seinen ersten Viertelfinaleinzug in München fortsetzt.

Zverev macht Videostudium

In den ersten beiden Runden durften sich die Zuschauer ein Bild von Zverevs erstaunlichen Entwicklungssprüngen machen. Gegen den Tunesier Malek Jaziri revanchierte er sich für die Niederlage in der Vorwoche in Barcelona. Gegen Rosol gelang ihm der erste Sieg im vierten Duell. „Ich habe mir gestern Videos vom Match in Hannover angeschaut und mit meinem Bruder und Vater analysiert, was ich besser machen kann“, erzählte Zverev. Niederlagen beschäftigen den Hochbegabten oft länger als seine Siege. Egal, wie der Gegner heißt. Nach seinem Erstrunden-Aus bei den Australian Open gegen den späteren Finalisten und zweimaligen Grand-Slam-Sieger Andy Murray aus Großbritannien reagierte Zverev extrem angefressen. Der eigene Anspruch überstieg schon immer die hohen Erwartungen des Umfelds.

Damit unterscheidet sich Zverev nicht nur von vielen Altersgenossen, sondern auch von Kohlschreiber, der sich in der Vergangenheit zu häufig auch mit kleinen Erfolgen zufrieden gab. Vor heimischem Publikum zeigt der zweimalige Titelträger der BMW Open allerdings oft seine Topform. Die Aufgabe gegen den lange verletzten Mayer, der am Dienstag sein erstes Match im Hauptfeld eines ATP-Turniers seit neun Monaten gewonnen hatte, löste Kohlschreiber souverän. „Ich habe alles umgesetzt, was ich mir vorgenommen habe“, sagte Kohlschreiber nach seinem dritten Sieg im vierten Aufeinandertreffen mit Mayer: „Flo ist immer ein unangenehmer Gegner, aber ich habe meinen guten Trend mitgenommen.“ Das letzte Duell der beiden 32-Jährigen lag bis dato fast sechs Jahre zurück. Kohlschreibers letztes Match gegen del Potro datiert aus dem Jahr 2013.

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28.04.2016, 17:39 Uhr