ATP-Punkte im Davis Cup - Wo bleibt die Belohnung für die Spieler?

Mit Siegen im Davis Cup Punkte für die ATP-Weltrangliste zu erzielen, das gab es schon einmal. Warum nicht diese Regelung wieder einführen?

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 08.03.2020, 14:28 Uhr

Australien durfte sich über den Einzug in das Finaturnier freuen
© Getty Images
Australien durfte sich über den Einzug in das Finaturnier freuen

Niemand weiß, wie viel die Verantwortlichen der ATP, etwa CEO Andrea Gaudenzi, mit den Verantwortlichen der ITF, etwa Präsident David Haggerty, tatsächlich sprechen. Viele Spitzenspieler haben ja schon deutlich artikuliert, dass sie die Idee, innerhalb von fünf Wochen mit dem Davis-Cup-Finalturnier und danach dem ATP Cup im Grunde zweimal dieselbe Veranstaltung zu spielen, auf Dauer nicht glücklich werden. Wer hier zuerst zuckt, ist fraglich, die besseren Karten scheinen aufgrund des besseren Termins bei der ATP zu liegen.

Näher kommen könnte man sich aber vielleicht wieder auf einem anderen Feld: der Vergabe von Punkten für die ATP-Weltrangliste bei Davis-Cup-Begegnungen. Es ist gar nicht so lange her, dass es diese Regelung schon einmal gab. Derzeit allerdings treten die Spieler aus purem Spaß am Länderkampf für ihre jeweiligen Nationen an, ein keines (oder in manchen Fällen auch größeres) Schmerzensgeld mit eingeschlossen.

Der ATP Cup als Vorbild?

Erstaunlicherweise führt die ATP die Davis-Cup-Begegnungen ja in ihren offiziellen Spielstatistiken (wie neuerdings auch die Matches beim Laver Cup - was angesichts des dortigen Spielmodus mit einem Champions-Tiebreak anstelle eines dritten Satzes etwas eigenartig anmutet). Warum also nicht auch die Spieler für Siege in den Länderkämpfen belohnen? Und warum nicht beim ATP Cup Anleihen nehmen, wenn auch nur teilweise? Dort nämlich wurden Bonuspunkte ausgeschüttet - je nach Weltranglisten-Platzierung des Gegners. Die Einsätze hatten sich mit fortgeschrittenem Turnierverlauf erhöht - das könnte eine Überlegung für das Final-Turnier in Madrid (und, wie offenbar gerade überlegt wird, auch in anderen Städten) wert sein.

Damit würde zwar ein weiteres Event in das ATP-Ranking der teilnehmenden Spieler eingehen (18 Turniere plus der ATP Cup plus der Davis Cup), was aber die Attraktivität des traditionsreichsten Mannschafts-Wettbewerbs wieder erhöhen würde. Dagegen spräche wohl, dass jene Spieler der sechs Nationen, die bereits fix für das Finale qualifiziert sind (die vier Vorjahres-Halbfinalisten plus zwei Wildcard-Teams), keine Punkte Anfang des Jahres gewinnen können. Das beträfe in der laufenden Saison etwa Novak Djokovic, Rafael Nadal, Daniil Medvedev oder Denis Shapovalov.  

von tennisnet.com

Sonntag
08.03.2020, 17:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.03.2020, 14:28 Uhr