ATP Rom: Fognini spürt die Fan-Liebe, Kohlschreiber eröffnet
Während beim ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid noch die Finalspiele anstehen, beginnt in Rom bereits der nächste Klassiker auf Sand.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
12.05.2019, 09:48 Uhr

Von Jens Huiber aus Rom
Es hilft ja nichts: Der Jahreskalender umfasst auch 2019 lediglich 52 Wochen, jener für die Tennisspieler sogar noch einige weniger. Und also herrschte schon am Samstag Hochbetrieb im Foro Italico, mit zum Teil prominenter Besetzung, während sich die vier verbliebenen Einzelkönner in Madrid noch die beiden Finalplätze ausspielten. Bis dahin ist es in Rom ein steiniger Weg. Der für manche Fachkräfte schon zu Ende ist.
Aus deutscher Sicht betrifft dies etwa Tatjana Maria oder Peter Gojowczyk, die beide in der ersten Runde der Qualifikation verloren. Aber auch Hubert Hurkacz, vor wenigen Tagen noch auf dem Weg zum Sieg gegen Alexander Zverev in der Caja Magical, wird sich die entscheidenden Wettkämpfe zu Rom aus der Ferne geben müssen: Der Pole unterlag, sichtlich ermattet von den Anstrengungen der letzten, erfolgreichen Wochen, Miomir Kecmanovic in drei Sätzen.
Fabio Fognini mit der Bürde des Lokalfavoriten in Rom
Beobachtet von einer Menge Tennis-Aficionados auf dem Court Pietrangeli, der überwiegend kindliche Teil der Samstags-Besucher hatte da gerade anderes im Sinn - und bildete am Spielerausgang des Court Centrale eine hohle Gasse, durch die zumindest diejenigen Profis kommen mussten, die im größten Stadion trainierten. Julia Görges erfüllte die Selfie-Wünsche gerne, die deutsche Nummer zwei übte am späteren Nachmittag mit Karolina Pliskova.
Mann der Stunde aber: Fabio Fognini. Der Sieger von Monte Carlo konnte schon am Samstag auf die Unterstützung der Fans zählen. Wie weit ihn diese tragen kann, wird sich weisen. Die Auslosung für den Lokalmatador ist höchst sportlich, schon zum Auftakt wartet Jo-Wilfried Tsonga, danach womöglich Stefanos Tsitsipas und Roger Federer. Fognini trainierte am Samstag auf einem abgeschiedenen Court mit Coach Franco Davin, Tsonga ließ sich von einem italienischen Junior warm schlagen. Fabio Fognini hat vor Jahresfrist Dominic Thiem geschlagen, danach Rafael Nadal gefordert - auf den Spanier könnte der 31-Jährige aus Sanremo allerdings erst im Halbfinale treffen.
Philipp Kohlschreiber schon am Sonntag
Der Schweizer Maestro indes hat sich nach dem Ausscheiden gegen Dominic Thiem einen Reise-, mithin also tennisfreien Tag gegönnt, immerhin aber eine Videobotschaft gen Rom geschickt. Ob sich der Trip in die ewige Stadt lohnt, wird sich schon früh weisen: Mit Frances Tiafoe oder im Achtelfinale Borna Coric warten anspruchsvolle Aufgaben.
Frühestens aber am Dienstag. Schon heute muss Philipp Kohlschreiber in die Bütt, das Match des gebürtigen Augsburgers gegen Gilles Simon ist im größten Stadion als zweites nach 11 Uhr angesetzt. Kohlschreiber hat am Samstag mit Andreas Seppi trainiert, Simon mit Landsmann Richard Gasquet. Ob die beiden sich allerdings wirklich messen werden, ist offen: Der für Sonntag angekündigte Regen hat bereits in den frühen Morgenstunden eingesetzt. Vielleicht also doch eine kleine Verschnaufpause im ständig rotierenden Tennisbetrieb.
Hier das Einzel-Tableau in Rom