ATP Madrid: Tsitsipas schlägt Nadal und verhindert Traumfinale

Das ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid hat doch kein Traumfinale. Stefanos Tsitsipas schlug Rafael Nadal im Halbfinale des ATP-Masters-1000-Turniers mit 6:4, 2:6 und 6:3.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 12.05.2019, 00:08 Uhr

Stefanos Tsitsipas in Madrid
© Getty Images
Stefanos Tsitsipas

von Nikolaus Fink aus Madrid

"Es ist das Talent, das kein anderer hat. Er zwingt dich dazu, schlecht zu spielen", hatte Stefanos Tsitsipas nach seiner klaren Halbfinalniederlage bei den Australian Open gegen Rafael Nadal gesagt. Der Grieche zählt zu den absoluten Lieblingsgegnern Nadals und liegt im Head to Head mit 0:3 zurück. Bislang gönnte der Mallorquiner dem 20-Jährigen noch nicht einmal einen Satzgewinn.

In Madrid allerdings gelang Tsitsipas ein Traumstart - der Grieche breakte Nadal zum 1:0 und hatte dem Spanier damit bereits mehr Aufschlagspiele abgenommen als in Melbourne. Doch die Antwort des Lokalmatadors ließ nicht lange auf sich warten. Zu Null schlug er umgehend zurück und konnte nach Abwehr eines Breakballs erstmals in Führung gehen.

Bei äußerst windigen Bedingungen taten sich zunächst beide Spieler schwer, ihr bestes Spiel auf den Sandplatz im Estadio Manolo Santana zu zaubern. Nadal beackerte die Rückhand seines Kontrahenten wie erwartet mit seinen giftigen Topspinbällen, Tsitsipas hielt aber gut dagegen und gestaltete das Match ausgeglichen.

Tsitsipas holt Satz eins nach Breakfestival

Sogar so gut, dass er nach der Abwehr von drei Breakbällen beim Stand von 2:3 im nächsten Spiel seine erste von zwei Breakmöglichkeiten verwandelte und erneut mit Break in Führung ging. Wie auch schon wenige Games zuvor schlug Nadal aber postwendend zurück, doch Tsitsipas tat es ihm gleich und durfte nach dem Seitenwechsel zum Satzgewinn servieren.

Nach Abwehr eines Breakballs holte sich der Weltranglistenneunte den ersten Satz mit 6:4. Insgesamt agierte Tsitsipas schlichtweg aggressiver und selbstsicherer als Nadal, der im ersten Satz vor allem bei eigenem Aufschlag überhaupt nicht zu seinem Spiel fand.

Nadal schlägt zurück

Zu Beginn des zweiten Abschnitts änderte der Mallorquiner seine Taktik, nahm die Bälle früher und agierte viel offensiver als noch in Satz eins. Für sein erstes Break des Satzes musste der Weltranglistenzweite dann allerdings gar nicht so viel machen: Tsitsipas beging drei unerzwungene Fehler und schenkte Nadal so die 4:2-Führung.

Im Großen und Ganzen machte sich die Umstellung aber weiterhin bezahlt. Der Grieche war nun häufig in der Defensive und musste ein weiteres Aufschlagspiel zum 2:6-Satzverlust hinnehmen. Nadal gewann 13 der letzten 16 Punkte und hatte den Vorteil, in Satz drei mit Aufschlag beginnen zu dürfen.

Tsitsipas schafft erstes Break

Der 32-Jährige blieb zu Beginn des entscheidenden Satzes am Drücker, konnte aber im zweiten Spiel zwei Breakchancen nicht verwerten. Im nächsten Game machte es der Grieche allerdings nicht besser und vergab ebenfalls zwei Gelegenheiten auf einen frühen Servicedurchbruch. 

Die Partie wurde immer hochklassiger und auch das frenetische Publikum in der Caja Magica schaltete sich immer mehr ein - mit einem Break zum 3:2 nach 40:15-Führung für Nadal ließ Tsitsipas die spanischen Fans aber erst einmal verstummen. Nach Abwehr von zwei weiteren Breakbällen erhöhte der Weltranglistenneunte auf 4:2.

Tsitsipas im Endspiel gegen Djokovic

Der Grieche spielte nun groß auf und holte sich ein weiteres Break zum 5:2. Doch so schnell wollte sich Nadal nicht geschlagen geben - unter großem Jubel der 12.500 Zuseher machte der elffache French-Open-Sieger ein Break wett. Doch das sollte es mit dem Comeback dann auch schon gewesen sein.

Nach 2:34 Stunden verwandelte Stefanos Tsitsipas seinen vierten Matchball zum hart umkämpften Dreisatzerfolg. Im Finale trifft der 20-Jährige am Sonntag um 18:30 MEZ auf Novak Djokovic. Der Serbe schlug im ersten Halbfinale des Tages Dominic Thiem in zwei Tiebreak-Sätzen.

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von Nikolaus Fink

Samstag
11.05.2019, 23:58 Uhr
zuletzt bearbeitet: 12.05.2019, 00:08 Uhr

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