Aus der Quali ins Halbfinale: Rasenmeister Marton Fucsovics mischt Stuttgart auf
Nach dem top-gesetzten Stefanos Tsitispas hat sich nun auch Taylor Fritz, die Nummer 2 der Setzliste bei den diesjährigen Boss Open, aus dem Turnier am Weissenhof verabschiedet. Der US-Amerikaner unterlag dem ungarischen Qualifikanten Marton Fucsovics am Freitagnachmittag in zwei Sätzen. Ein Ergebnis, das auf den ersten Blick eine Überraschung vermuten lässt, bei genauerem Betrachten jedoch die Stärke Fucsovics auf Rasen unterstreicht.
von Florian Heer aus Stuttgart
zuletzt bearbeitet:
17.06.2023, 00:18 Uhr

Marton Fucsovics, die aktuelle Nummer 86 der ATP-Weltrangliste, liebt nämlich das Spiel auf Gras. „Ich brauche nicht lange, um mich auf Rasen zurechtzufinden. Die Umstellung auf Sandplätze ist für mich viel schwieriger“, verriet Fucsovics im Anschluss an seinen Sieg, welcher ihm zum vierten Mal den Einzug in die Vorschlussrunde eines ATP-Turniers sicherte.
„Ich konnte aber bereits vier Matches in dieser Woche in Stuttgart auf diesem Belag bestreiten. Taylor nur eins. Das war vielleicht auch ein Vorteil.“
Frühe Erfolge auf Rasen
Nach fünf Turniersiegen auf dem Challenger-Circuit, darunter auch auf dem Grün im britischen Ilkley, konnte der 31-jährige aus Nyiregyhaza seinen bisher größten Erfolg mit dem Triumph bei den Geneva Open 2018 verbuchen. Sein bestes Resultat bei einem Grand Slam verzeichnete Fucsovics allerdings in Wimbledon. Vor zwei Jahren besiegte er in der dritten Runde in einem Fünf-Satz-Thriller Andrey Rublev und wurde zum ersten Ungarn im Viertelfinale eines Majors seit Jozsef Asboth im Jahre 1948.
Überhaupt hat der Fan des FC Barcelona gute Erinnerungen an den heiligen Rasen in London. Bereits 2010 konnte er als Junior das Turnier gewinnen und krönte sich im Anschluss zur Nummer 1 der Junioren-Weltrangliste.
„Ich gewann das Turnier ohne Satzverlust“, erinnerte sich Fucsovics an das Event der Nachwuchscracks vor 13 Jahren, in dem auch einer gewisser Dominic Thiem im Feld zu finden war, jedoch in der ersten Runde scheiterte. „Ich bin stolz auf das Erreichte. Allerdings kann man sich nicht darauf ausruhen und muss sich auch auf der Herren-Tour gegen die besten der Welt beweisen.“
Fucsovics gegen Tiafoe
Die nächste Gelegenheit dazu wird Fucsovics nun gegen Frances Tiafoe haben. Der US-Amerikaner eliminierte nach hartem Kampf den Italiener Lorenzo Musetti in drei Sätzen.
„Wir kennen uns beide gut und haben auch schon öfter gegeneinander gespielt. Wir sind gute Freunde, aber morgen möchte ich als Sieger den Platz verlassen“, gab sich Fucsovics kämpferisch. Genug Selbstvertrauen dürfte er aus den vorherigen Begegnungen getankt haben. Der Magyar führt im direkten Vergleich mit Tiafoe 2:1.
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