ATP: Thomas Muster ortet bei Dominic Thiem viele Probleme - "Er ist eine Wundertüte"

In einem Interview mit der österreichischen Tageszeitung "Die Presse" deckt Thomas Muster aus seiner Sicht die vielfältigen Probleme von Dominic Thiem auf.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 20.11.2023, 12:25 Uhr

© GEPA pictures
Dominic Thiem gibt nicht nur Thomas Muster Rätsel auf

Dominic Thiem stand am 21. November 2022 auf Weltranglisten-Position 106. Eine komplette Saison später ist, wenn man lediglich auf das Ranking sieht, nicht wirklich viel weiter gegangen. Der Lichtenwöther rangiert aktuell auf Rang 97 in der ATP-Bestenliste und muss wie im Vorjahr zittern, ob er überhaupt die direkte Qualifikation für den Hauptwettbewerb der Australian Open schaffen wird.

Spielerisch wähnt man den US-Open-Champion von 2020 phasenweise wieder in richtig guter Form, dennoch setzte es in der abgelaufenen Saison einige bittere Niederlagen - Matches die ein Dominic Thiem vor gut drei, vier Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit als Sieger über die Ziellinie gebracht hätte. Die Kitzbühel-Finalteilnahme in allen Ehren, aber die Konstanz, über einen längeren Zeitraum mental und körperlich auf der Höhe zu sein, die fehlt ganz offensichtlich.

Thiems Position am Court gibt Muster Rätsel auf

Auch sein Ex-Kurzzeit-Coach Thomas Muster hat bei einem Interview mit der "Presse" keine Antworten auf die Fragen parat, wo es im Konkreten beim ÖTV-Star hapern könnte: "Für mich ist Dominic Thiem eine Blackbox. Das ist eine Zaubertüte, bei der du nicht weißt, was du diese und in der nächsten Woche zu sehen bekommst. Er hat heuer als besserer Spieler viele Matches verloren."

"Es ist augenscheinlich, dass er vor großem Publikum auf einem Center Court die besten Leistungen abgerufen hat", so Muster weiter, Es müsse daher seine Motivation sein, von den kleineren Turnieren wegzukommen. Auch Thiems Position am Court gibt dem 56-Jährigen Rätsel auf: "Dominic steht oft irrsinnig weit hinter Grundlinie, muss dadurch viele Meter machen und wird dann in seinen Schlägen zu kurz. Beim Return auf den zweiten Aufschlag verstehe ich seine Positionierung ebenso nicht.“

Auch Beweglichkeit und Schnelligkeit des Ex-Weltranglisten-Dritten seien schon mal besser gewesen. Allerdings: Wenn er die Lösungen für alle diese Probleme finde, seien die Top 30 oder Top 20 immer noch möglich. Ein Karriereende des mittlerweile 30-Jährigen ist für Muster extrem unwahrscheinlich: „Tennis ist Dominics Beruf. Er hat sich dafür entschieden. Und die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass es kein Business gibt, in dem er annähernd so viel Geld verdienen kann.“

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Montag
20.11.2023, 11:50 Uhr
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