Roger Federer – Rasche Rückkehr in die angestammte und beste Rolle?

Die Abwesenheit des „Maestros“ gab den Turnieren der letzten Wochen einen kleinen Vorgeschmack auf die Zukunft ohne ihn.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 18.03.2016, 11:56 Uhr

Roger Federer - Australian Open

Federer braucht dringend Spielpraxis

Die Dubai-Macher, aber nicht nur sie, erlebten in dieser Saison etwas sehr Ungewöhnliches – gleichzeitig aber auch schon einen Vorgeschmack auf die Zukunft. Federer ist ja ein Phänomen auf der Tennis-Tour, einer, der in anderthalb Jahrzehnten fast gänzlich von schweren Verletzungen verschont blieb. Und der immer und überall startete, wieder und wieder. Jahr um Jahr. Keinen einzigen Grand Slam hat er so verpasst seit der Jahrtausendwende und diverse Rekorde der hartnäckigen Teilnahme an Turnieren aufgestellt, ein Marathonmann der ganz besonderen Qualität ist er. Und nun, nach der Meniskusverletzung, ein ungewohntes Bild. Wettbewerbe, zu denen der „Maestro“ fast immer hinfuhr und zum Inventar gehörte, ohne ihn.Dubai, Indian Wells, Miami.Auch Rotterdam, wo er immer mal wieder startete. „Furchtbar leid“ tue es ihm für die Veranstalter, ließ Federer wissen, „aber da kann man nun nichts machen.“ Fakt ist aber auch: Die Turnierherren sahen, wie es bald sein wird, wenn ihr Publikumsmagnet, ihre große Attraktion und Zugmaschine Federer nicht mehr am Start und nur noch wohlverdienter Pensionär ist.

Gebibbert und gezittert haben viele mit Federer, auf dass die Blessur nicht zu schlimm sein möge und keine Starts in der heißen Saisonphase im Frühling und Sommer gefährdet. Doch davon konnte früh keine Rede sein, Federer gab diesbezüglich Entwarnung, postete rasch auch Bilder aus dem wieder aufgenommenen Trainingsbetrieb. Und nun wird er, wundersam auf jeden Fall,sogar schon in Miami aufschlagen, beim Turnier auf dem Eiland Key Biscayne, das einstmals den Beinamen „fünfter Grand Slam“ hatte. Zu Federers Turnierkalender kommt aber auch, wie lange bekannt, Monte Carlo hinzu, der Masters-Wettbewerb im Fürstentum. Eigentlich hatte Federers rigorose Saisonplanung in diesem Olympiajahr gar keine Sandturniere außer den French Open vorgesehen, doch dann warf die Verletzung dieses Konzept über den Haufen. „Ich brauche jetzt natürlich einiges an Spielpraxis“, sagt Federer und hofft, sowohl in Miami, wie auch im Monte Carlo Country Club einige harte Duelle ausfighten zu müssen. Sollte das nicht gelingen, ist keinesfalls auszuschließen, dass er noch ein weiteres Turnier auf Sand bestreitet.

Wimbledon und Olympia bleiben im Fokus

Allerdings wird sich an der Kernphase dieser Saison für ihn nichts ändern – und die beginnt mit den beiden Grasturnieren in Stuttgart und Halle und dem folgenden Grand-Slam-Höhepunkt in Wimbledon. „Das wird die wichtigste Zeit überhaupt“, sagt Federer. Indes: Auch Olympia steht im Fokus des alten Meisters, noch immer ist der Traum von der olympischen Einzelmedaille in Gold nicht ausgeträumt. Und auch nicht der Traum, zusammen mitMartina Hingisein Gold-Duett im Mixed zu bilden.

An vielen Stellen war Federer zuletzt als entspannter Zwangspausierer zu sehen.Am Rande der Oscar-Verleihung in Los Angelesetwa. Oder auchals Zaungast bei der Basler Fasnacht. Doch alle warten darauf, dass er nun wieder in seine angestammte und beste Rolle zurückkehrt. Als Mann, der um die schönsten Pokale und Trophäen in der Tenniswelt kämpft. In Miami und dann in Monte Carlo öffnet sich der Vorhang wieder für ihn.

von tennisnet.com

Freitag
18.03.2016, 11:56 Uhr