ATP: Tsitsipas, Sinner, Zverev - große und kleine Emanzipationen

In den Betreuer-Boxen von Stefanos Tsitsipas, Alexander Zverev und Jannik Sinner haben sich größere und kleinere Veränderungen vollzogen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 20.02.2022, 17:07 Uhr

Auch in der Betreuerbox von Stefanos Tsitsipas tut sich etwas
© Getty Images
Auch in der Betreuerbox von Stefanos Tsitsipas tut sich etwas

Papa sei immer noch der Häuptling. Das hat Mischa Zverev im vergangenen Herbst in Bezug auf die Rollenverteilung im Zverev-Clan festgehalten. Tatsächlich aber hat man Alexander sr. schon länger nicht mehr auf der Tour gesehen, der ständige Reisebegleiter neben Physio Hugo Gravil ist nun eben Bruder Mischa. Das mag in Zeiten einer Pandemie allerdings auch anderen Umständen geschuldet sein.

Im Team von Stefanos Tsitsipas ist die Sachlage schon interessanter. Zuletzt in Rotterdam war nicht etwa Vater Apostolos in der Box des Griechen zu sehen, sondern Thomas Enqvist. Der Schwede ist so etwas wie ein emotionaler Gegenpol zu Tsitsipas sr., der das Geschehen in den Matches seines Sohnes jederzeit zu kommentieren weiß. Bei den Australian Open ging das selbst den Offiziellen zu weit: Im Halbfinale gegen Daniil Medvedev wurde Apostolos unter Beobachtung der griechischen Schiedsrichterin Eva Asderaki Moore gestellt. Und prompt verwarnt.

Sinner setzt klaren Schnitt

Heißt das also, dass Stefanos Tsitsipas sich vom Herrn Papa emanzipiert hat? Nicht so schnell. In der laufenden Woche steht in Acapulco der nächste große Test an, gut möglich, dass Apostolos Tsitsipas da schon wieder das Coaching übernommen hat. Und irgendwie mischt ja auch Patrik Mouratoglou auch noch einwenig mit.

Viel eindeutiger ist die Situation bei Jannik Sinner. Der hat einen klaren Schnitt zu seinem Mentor Riccardo Piatti gesetzt, versucht es nun mit Simone Vagnozzi. Ein mutiger Schritt allemal, schließlich steht Sinner ja erst am Beginn seiner Karriere. Parallelen zu Boris Becker und Günther Bosch ziehen nicht ganz: Denn als sich Becker von seinem Coach trennte, da durfte der Deutsche bereits als Grand-Slam-Champion firmieren. Eher bietet sich ein Vergleich mit der Situation von Dominic Thiem Anfang 2019 an, als das langjährige Arbeitsverhältnis mit Günter Bresnik zu Bruch ging. Thiem war damals in seiner Karriere natürlich schon viel weiter als Sinner jetzt.

Vor einem gemeinsamen Problem stehen Zverev, Tsitsipas und Sinner jedenfalls: Die Dominanz der Großen Drei (in den letzten Jahren eher nur noch von Novak Djokovic und Rafael Nadal). Da muss sich die Box noch einiges einfallen lassen. Egal, wer dort das Sagen hat.
 

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Montag
21.02.2022, 08:05 Uhr
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