Roger Federer mit Sieg über Novak Djokovic als erster Mann im Halbfinale
Roger Federer fügt Novak Djokovic bei den ATP World Tour Finals in London die erst sechste Saisonniederlage zu.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
17.11.2015, 21:57 Uhr

23 Partien in Folge war Novak Djokovic unbesiegt gewesen, gar 38 am Stück in der Halle, 15 davon bei den ATP World Tour Finals und war als großer Herrentennis-Dominator der Saison dieses Mal als Favorit ins Spiel gegangen. Doch die Serie des Serben ist am Dienstagabend in der Londoner O2-Arena nun gerissen: Roger Federer ist bei der Tennis-WM in der englischen Hauptstadt als erster Spieler bereits ins Halbfinale eingezogen. Mit einem hochverdienten 7:5, 6:2 gegen den Weltranglisten-Ersten gewann der Schweizer in 1:18 Stunden auch sein zweites Match in der Gruppe Stan Smith. Im Head-to-head der beiden legte er zum 22:21 einmal mehr vor und kann damit also für den Kampf um den Finaleinzug am Samstag planen.
Federer hatte zum Beginn am SonntagTomas Berdychmit6:4, 6:2bezwungen. Der Tscheche verlor am Dienstag am Nachmittag gegenKei Nishikorimit5:7, 6:3, 3:6wieder und kann den Eidgenossen ebenso nicht mehr einholen wie der Japaner – dieser zumindest nicht gleichzeitig mit Djokovic. Nishikori käme aufgrund des Satzverhältnisses von 2:3 (jenes von Federer steht bei 4:0) auch bei einem Erfolg gegen den 17-maligen Grand-Slam-Gewinner bei drei Spielern mit zwei Siegen in der Endabrechnung nicht am „Maestro“ vorbei. Djokovic befindet sich am letzten Spieltag unter Zugzwang und braucht gegen Berdych zumindest einen Satzgewinn, um nicht noch hinter diesen zurückzurutschen und sensationell in der Gruppenphase zu scheitern.
Djokovic: „Ich habe ihm diesen Sieg einfach geschenkt“
Federer musste gegen Djokovic gleich im Eröffnungsspiel eine Breakchance abwehren, zeigte darauf jedoch eine starke Aufschlagleistung. Als es bereits nach Tiebreak roch, breakte er den „Djoker“ trotz Spielball für diesen zum 6:6 bei seinem zweiten Satzball mit einem großartigen Halbvolley-Punkt. Der erste Satz war somit im Trockenen, und bei 71 der letzten 72 Male war Federer in diesem Fall bei Hartplatz-Partien in der Halle als Sieger vom Court gegangen – mit der letzten Niederlage eben gegen Djokovic im Paris-Bercy-Halbfinale 2013. Diese imposante Statistik baute er letztlich weiter aus. Zwar verspielte er im zweiten Durchgang zunächst noch eine 2:0-Führung, ließ seinem immer fehlerhafteren Gegner ab dem 2:2 aber kein Spiel mehr.
Nur zwölf Winnern standen bei Djokovic am Ende 22 unerzwungene Fehler gegenüber – eine schwache Bilanz, wie man sie beim Branchenprimus in diesem Jahr selten beobachten konnte. „Man hat diese Tage, an denen man sich nicht am besten fühlt, nicht mal nahe am Besten dran“, äußerte sich Djokovic. „Man muss Roger zugutehalten, dass er das Tempo variiert hat, mir stets einen anderen Ball gegeben hat. Er hat den Slice und Spin sehr weise eingesetzt, er hat sehr effizient aufgeschlagen. Ich habe viele, viele unerzwungene Fehler begangen. Ich habe ihm diesen Sieg einfach geschenkt, vor allem im zweiten Satz.“ Eine Wortwahl, die Federer merklich missfiel: „Es ist nicht so, dass er so furchtbar gespielt hätte. Du musst ihn immer noch wegmachen. Ich möchte mir das schon anrechnen.“
Federer behält sein Erfolgsgeheimnis lieber für sich
Federer fügte Djokovic dessen erst sechste Niederlage 2015 zu (bei unglaublichen 79 Siegen). Bereits das dritte Mal nach den Endspielen in Dubai und Cincinnati geht diese aufs Konto des Schweizers. Über seine taktischen Erfolgsgeheimnisse schwieg sich der 34-Jährige allerdings aus: „Ich werde es nicht sagen, weil wir vielleicht nochmal spielen…“ – gut möglich, dass es im Finale zum achten Saisonduell der beiden kommt.(Text: MaWa)
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Hier die Ergebnisse aus London:Einzel,Doppel.