Das Fazit

Wie ist es den Spielern und Spielerinnen ergangen, die wir für das Jahr 2013 auf dem Zettel hatten?

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 30.12.2013, 08:26 Uhr

(Auf dem Foto von links nach rechts: Jerzy Janowicz, Eugenie Bouchard, David Goffin)

Von Christian Albrecht Barschel und Manuel Wachta

Wir hatten fünf Herren, fünf Damen und fünf österreichische SpielerInnen für die Saison 2013 vorgestellt, von denen wir uns viel versprachen. Wie ist es ihnen im Jahr 2013 ergangen? Hier ist das Fazit!

Herren:

Jerzy Janowicz (Ende 2012: Platz 26; Ende 2013: Platz 21)

Für Jerzy Janowicz ging es 2013 in der Weltrangliste teilweise bis auf Platz 14 rauf. Der ganz große Höhepunkt des 23-jährigen Polen war die Halbfinalteilnahme in Wimbledon, wo er gegen den späteren Titelträger Andy Murray unterlag. Janowicz kassierte 20 Saisonniederlagen, neun davon gegen Top-Ten-Spieler. Mit einem Turniersieg hat es beim Zwei-Meter-Mann aus Lodz noch nicht geklappt. Dieser soll dann 2014 folgen.

Fazit:Erwartungen erfüllt.

David Goffin (Ende 2012: Platz 46; Ende 2013: Platz 110)

David Goffin machte 2012 auf sich aufmerksam, als er bei den French Open als Lucky Loser das Achtelfinale erreichte und dort Roger Federer ordentlich Paroli bot. Ende 2012 erreichte der Belgier mit Platz 42 seine bisherige Karriere-Bestmarke. Anstatt sich 2013 in den Top 50 zu etablieren, ging es für Goffin in diesem Jahr bergab. Der 23-Jährige kassierte 13 Erstrunden-Niederlagen und flog aus den Top 100. Hinzu kam noch eine Handgelenksverletzung, die zum vorzeitigen Saison-Aus nach den US Open führte.

Fazit:Erwartungen nicht erfüllt.

Jack Sock (Ende 2012: Platz 152; Ende 2013: Platz 102)

Nach dem Rücktritt von Andy Roddick sehnt sich das US-amerikanische Herrentennis nach einem neuen Aushängeschild. Jack Sock ist jemand, der das werden kann. Sock zog 2013 erstmals in die Top 100 ein und erreichte Platz 78. Der Höhepunkt des 21-Jährigen war neben einem Challenger-Titel erneut sein Auftritt bei den US Open. Sock schaffte es wie 2012 in die dritte Runde. Der US-Amerikaner kassierte in diesem Jahr aber auch viele frühe Niederlagen.

Fazit:Erwartungen teilweise erfüllt.

Filip Peliwo (Ende 2012: Platz 528; Ende Platz 2013: 267)

Filip Peliwo beendete 2012 als Nummer eins bei den Junioren. Der Kanadier spielte 2013 hauptsächlich auf der Future- und Challenger-Tour. Bei seinem ATP-Debüt in Montreal schaffte es Peliwo in die zweite Runde. Im November erreichte der 19-Jährige mit Platz 245 seine bisherige Karriere-Bestmarke.

Fazit:Erwartungen erfüllt.

Gianluigi Quinzi (Ende 2012: Platz 559; Ende 2013: Platz 327)

Mit Gianluigi Quinzi steht ein großes Talent in den Startlöchern, das dem italienischen Herrentennis frischen Wind geben kann. Der 17-Jährige stand dieses Jahr kurz vor dem Einzug in die Top 300. Quinzi machte aber vor allem damit Schlagzeilen, indem er lautstark über mögliches Doping bei den Top-Stars nachdachte.

Fazit:Erwartungen erfüllt.

Damen:

Donna Vekic (Ende 2012: Platz 109; Ende 2013: Platz 96)

Trainer-Guru Nick Bollettieri bezeichnet Donna Vekic als „das größte Versprechen in Damentennis seit Maria Sharapova“. Die 17-jährige Kroatin ist die jüngste Spielerin in den Top 100. In diesem Jahr ging es in der Weltrangliste zwischenzeitlich bis auf Platz 62 rauf. Für Vekic war 2013 ein weiteres Lehrjahr auf der WTA-Tour. Der große Höhepunkt war ihr zweite Finalteilnahme bei einem WTA-Turnier. Vekic stand beim Rasenturnier in Birmingham im Endspiel, das sie gegen Daniela Hantuchova verlor.

Fazit:Erwartungen teilweise erfüllt.

Yulia Putintseva (Ende 2012: Platz 123; Ende 2013: Ende 109)

Yulia Putintseva wird am 7. Januar 19 Jahre alt und hat ihre Tennis-Zukunft noch vor sich. 2013 ging es für die Kasachin nicht ganz so weit nach oben wie erhofft. Putintseva hat folgenden Weihnachtswunsch für nächstes Jahr. „Lieber Santa, alles, was ich möchte, ist ein fettes Bankkonto und einen dünnen Körper. Bitte bringe das nicht durcheinander wie im letzten Jahr“, schrieb die 18-Jährige Heiligabend auf Twitter.

Fazit:Erwartungen nicht erfüllt.

Eugenie Bouchard (Ende 2012: Platz 147; Ende 2013: Platz: 32)

Für viele Spielerinnen ist der Übergang von den Juniorinnen zu den Profis schwierig und langwierig. Eugenie Bouchard, Wimbledonsiegerin bei den Juniorinnen, hat diesen Übergang fließend gemeistert und sich innerhalb eines Jahres von Platz 147 auf Platz 32 verbessert. Für ihre starke Saison wurde die 19-jährige Kanadierin mit dem WTA Award als Newcomerin des Jahres ausgezeichnet. Bouchard ist die bestplatzierte Teenagerin in der Weltrangliste und in Kanada bereits ein gefragter TV-Gast. Beim Turnier in Osaka erreichte Bouchard ihr erstes Finale auf der WTA-Tour. 2014 soll dann der erste Titel auf der WTA-Tour folgen.

Fazit:Erwartungen erfüllt.

Ashleigh Barty (Ende 2012: Platz 175; Ende 2013: Platz: 189)

Ashleigh Barty stand mit 16 Jahren bereits in den Top 200. Die Australierin ist mittlerweile 17 Jahre alt und hat sich im Einzel vom Jahr 2013 sicherlich weitaus mehr erhofft. Der Einzug in die Top 100 blieb aus. Stattdessen startete Barty im Doppel durch. An der Seite ihrer Landsfrau Casey Dellacqua erreichte sie die Endspiele bei den Australian Open, in Wimbledon und bei den US Open. Allerdings gingen alle drei Finals verloren.

Fazit:Erwartungen nicht erfüllt.

Taylor Townsend (Ende 2012: Platz 496; Ende 2013: Platz 362)

Taylor Townsend gilt als eines der größten Talente in den USA. Das Jahr 2013 lief bei der 17-Jährigen allerdings nicht nach Plan. Zwar kletterte Townsend zwischenzeitlich bis auf  Platz 274 in der Weltrangliste. Den größten Teil ihrer 121 Weltranglistenpunkte machte die US-Amerikanerin durch zwei Turniere: den Einzug in die zweite Runde in Indian Wells und das Erreichen des Quali-Finals bei den US Open. Wegen ihres Körpergewichts muss Townsend immer wieder Kritik einstecken. Der Blick auf Lindsay Davenport sollte Townsend Mut machen. Diese wurde zunächst auch wegen ihres Körpergewichts teilweise verspottet und reifte dann zu einem großen Champion heran.

Fazit:Erwartungen teilweise erfüllt.

ÖsterreicherInnen:

Michael Linzer (Ende 2012: Platz 314; Ende 2013: Platz 330)

Wenn die Verletzungen in der Karriere des Michael Linzer nicht wären! Auch 2013 machte dem Niederösterreicher wohl auch wegen seiner so aufwändigen Spielweise das Verletzungspech zu schaffen. Immerhin: Ein Future-Titel Ende Mai in Rumänien sowie ein weiterer beim Anfang Oktober einmal mehr gestarteten Comeback in Armenien und ein Challenger-Viertelfinale in Ecuador im November dämpften den Rückfall.

Fazit:Erwartungen nicht erfüllt.

Marc Rath (Ende 2012: Platz 465; Ende 2013: Platz: 327)

Einer schwachen und nicht verletzungsfreien ersten Saisonhälfte hat es Marc Rath zu „verdanken“, dass es im ATP-Ranking nicht noch weiter nach vorne ging. Doch der Wechsel zu seinem neuen Trainer Ingo Neumüller, wo er mit Gerald Melzer auch einen starken Trainingspartner zur Verfügung stehen hat, scheint dem Steirer gutgetan zu haben. Ab Juni ging es mit drei Future-Titeln und zwei weiteren -Finals steil bergauf. Die angepeilten Grand-Slam-Qualifikationen kommen allmählich in Reichweite, die French Open 2014 müssen das erste Teilziel sein.

Fazit:Erwartungen teilweise erfüllt.

Max Neuchrist (Ende 2012: Platz 469; Ende 2013: Platz: 346)

Mit einem Future-Titel und einem -Finale sowie ersten Erfolgserlebnissen auf Challenger-Ebene verlief die erste Saisonhälfte für Max Neuchrist recht anständig. Im Sommer schien er sich bereits endgültig auf dem Challenger-Level zu etablieren und erreichte in der Türkei und in Portugal seine ersten zwei Viertelfinals. Dem folgten aber zehn Niederlagen in den nächsten elf Matches. Ein Finale und ein Turniersieg bei zwei 15.000-Dollar-Futures im Senegal sorgten letztendlich für einen versöhnlichen Ausklang. Auch für ihn rücken die Grand-Slam-Qualifikationen Schritt für Schritt näher und müssen für 2014 das erklärte Ziel sein.

Fazit:Erwartungen teilweise erfüllt.

Lucas Miedler (Ende 2012: Platz 1683; Ende 2013: Platz: -)

Der eine ATP-Punkt vom Vorjahr wurde nicht verteidigt. Das liegt daran, dass Lucas Miedler 2013 nur ein einziges internationales Herrenturnier bestritt: die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle. Dort verkaufte er sich beim 4:6, 4:6 gegen den Slowaken Miloslav Mecir Jr., der Sohn des Olympiasiegers von 1988, schon weitaus besser als 2012. Der Fokus befand sich beim Niederösterreicher nochmal auf der Jugend-Ebene. Im ITF-U18-Ranking spielte er sich bis auf Platz 24 vor und beendet die Saison auf Rang 30. Der Turniersieg in Villach, der Finaleinzug in Amstetten und die Achtelfinals bei den Australian Open, US Open und der Orange Bowl sowie bei drei großen Kategorie-1-Events zeigen: Der 17-Jährige hat sich in der erweiterten Spitze bei den Junioren etabliert. Davon zeugen auch einige herausragende Leistungen im Doppel, etwa die Titel in Villach, bei der U18-EM in Klosters, den Eddie Herr International Junior Tennis Championships in Bradenton und der Orange Bowl. 2014 stehen nach dem Wechsel von Langzeit-Trainer Norbert Richter zu ÖTV-Coach Andreas Fasching nur noch die größten ITF-Jugendturniere und zumeist schon Herrenturniere auf dem Programm.

Fazit:Erwartungen erfüllt.

Yvonne Neuwirth (Ende 2012: Platz 480; Ende 2013: Platz 429)

Die erste Saisonhälfte von Yvonne Neuwirth war wahrlich zum Vergessen. Ab dem Qualifikationsfinale beim WTA-Heimturnier in Bad Gastein fing es bei der Niederösterreicherin dann allmählich zu laufen an. Ein Turniersieg blieb 2013 zwar aus, es folgten jedoch immerhin ein Finale beim 10.000-Dollar-Event in Pörtschach und ein Halbfinale, zwei Viertelfinals, ein Achtelfinale und zwei weitere geschaffte Qualifikationen bei 25.000-Dollar-Veranstaltungen. Beim 50.000-Dollar+H-Turnier in Nantes sorgte die 21-Jährige aus der Qualifikation heraus mit einem Erfolg über die Ex-Weltranglisten-26. Alexandra Dulgheru für Aufsehen. Fest steht: 2014 muss noch mehr kommen, dreieinhalb gute Monate sind zu wenig. Das starke Finish macht aber Mut für die neue Saison.

Fazit:Erwartungen teilweise erfüllt.

(Fotos: GEPA pictures)

von tennisnet.com

Montag
30.12.2013, 08:26 Uhr