Was Steffi Graf zur Heldin macht

Außerdem: Das öffentliche Glücksproblem des Pete Sampras und Andy Murrays Fluchsucht.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 02.04.2016, 20:44 Uhr

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HAMBURG, GERMANY - SEPTEMBER 17: Teekanne brand ambassador Steffi Graf poses during the presentation of a new product, Teekanne Tealounge System, on September 17, 2014 in Hamburg, Germany. (Photo by Markus Hibbeler/Getty Images)

Der stille Mythos der Stefanie Graf

Muhammad Ali. Joe DiMaggio. Kate Bush.Steffi Graf. Was jemanden zum Helden macht? „Kurz gesagt, bricht ein Mensch in aller Stille auf, zieht hinaus in die Welt, besteht schwere Prüfungen und kehrt nach dem Triumph – dieses Detail ist wichtig und wird von den wenigsten beherzigt – in die Stille zurück. Er wirkt noch, aber er wirkt aus dem Verborgenen. Die Masse erinnert sich an ihn, es ist ein Erinnern, das immer auch eine Erwartung einschließt, eine Hoffnung. Da der Held nach wie vor lebt, könnte er jederzeit zurückkehren, in einer neuen Rolle.“ So beschreibt es Holger Gertz, Ex-Tennisreporter, frei nach US-Mythenforscher Joseph Campbell. Gertz hat für das „Süddeutsche Magazin“ den Mythos der größten deutschen Sport-Heldin Steffi Graf unter die Lupe genommen. Was sie im Gegensatz zu den Legenden Diego Maradona, Lothar Matthäus und Boris Becker richtig gemacht hat? „Das aber ist das Herrliche an Steffi Graf. Wie sie Feinde von Freunden unterschieden hat, wie sie davongeflogen ist mit ihrem besten Freund und Ehemann Agassi.“ Eines der großartigsten Stücke über Tennis, die es in letzter Zeit zu lesen gab!

„Immer die eigene Linie entlang“ – von Holger Gertz

Das heimliche Glück des Pete Sampras

Apropos Mythen: Einer, der in diese Reihe perfekt passt – Stichwort: nach dem Triumph in die Stille zurückkehren – istPete Sampras. Er hat mit dem US-Open-Sieg 2002 den Abgang geschafft, den eben so viele verpassen. Über die öffentliche Wahrnehmung, dass er nicht glücklich sei, weil er nach Siegen nie über die Stränge schlug, antwortete Sampras im Jahr 1997: „Wenn ich meine Karriere betrachte, das, was ich erreicht habe, sollte ich niemandem Rechenschaft darüber ablegen müssen, wie ich bin.“ Recht hatte er. Eine der besten Reportagen über „Pistol Pete“ von US-Journalistin Jennifer Frey, die letzte Woche mit nur 47 Jahren verstorben ist.

„Tennis is Everything to Sampras, but it's Not the Only Thing“ – von Jennifer Frey

Das große Problem des Andy Murray

Zuletzt verbannteAndy Murraysogar Amélie Mauresmo aus der Spielerbox. Ziel: Die Wutausbrüche in Richtung Box – selbst bei Assen des Gegners – zu reduzieren; etwas, das ihm seit seiner Trennung von Coach Ivan Lendl nicht mehr so recht gelungen ist. Auch in Miami ging dieser Versuch nicht auf. Murray wetterte gegen den Rest seines Teams (in der Spielerbox) und verlor gegen Grigor Dimitrov. Warum tickt Murray wie eine Mischung aus Dr. Jekyll (außerhalb des Platzes) und Mr Hyde (auf dem Platz)?

„Andy Murray let down by tantrums in Miami“ – von Simon Briggs

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