Barty, Sabalenka, Swiatek oder doch eine Außenseiterin? Alles offen vor den French Open
Ashleigh Barty, Aryna Sabalenka und Iga Swiatek sind auf Damenseite bei den French Open wohl die drei großen Favoritinnen auf den Titel. Wirklich überraschen würde es aber nicht, sollte in Paris erneut eine Außenseiterin gewinnen.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
18.05.2021, 13:55 Uhr

Während bei den Herren wieder einmal Rafael Nadal als großer Favorit in die French Open geht, gestaltet sich die Ausgangslage bei den Damen deutlich diffuser. Wie so oft in der jüngeren Vergangenheit ist vor Beginn eines Grand-Slam-Turniers bei den Frauen alles offen, drei Spielerinnen konnten sich in der laufenden Sandplatzsaison aber von ihren Kontrahentinnen absetzen.
Da wäre zunächst die Weltranglistenerste Ashleigh Barty, die den Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart gewann und anschließend im Madrid erst im Finale verlor. Beim bis dato letzten Turnierauftritt in Rom zeigte die Australierin ebenfalls starkes Tennis, gab im Viertelfinale gegen Cori Gauff aber aufgrund von Problemen am rechten Schlagarm trotz klarer Führung auf. Der Start in Paris sollte jedoch nicht gefährdet sein. Zudem genießt die 25-Jährige den Vorteil, am Bois de Boulogne bereits einmal triumphiert zu haben.
Swiatek und Sabalenka als größte Herausforderer
Das gilt auch für Iga Swiatek, die sich im vergangenen Jahr dank eines sensationellen Erfolgslaufes den Titel sicherte. In dieser Saison startete die 19-Jährige auf Asche etwas holprig, nach durchwachsenen Leistungen in Madrid und auch zu Beginn des Events in Rom steigerte sich die Polin aber kontinuierlich und trug letztlich den Turniersieg aus der italienischen Hauptstadt davon. Im Finale verteilte sie an Karolina Pliskova sogar die Höchststrafe. Somit gilt die Weltranglistenneunte auch in Paris als eine der Topfavoritinnen. Abzuwarten bleibt, wie Swiatek mit dem erhöhten Druck angesichts der anstehenden Titelverteidigung umgehen wird.
Es ist dies ein Druck, mit dem sich Aryna Sabalenka im kommenden Jahr wohl gerne konfrontiert sehen würde. Denn obwohl die 23-Jährige ihr Spiel mittlerweile stabilisieren konnte, kam sie bei einem Grand-Slam-Turnier noch nie über das Achtelfinale hinaus. Vor Saisonbeginn schien es unwahrscheinlich, dass der Belarusin ein Major-Triumph ausgerechnet auf Sand gelingen sollte, angesichts der bisherigen Leistungen auf Asche muss man aber auch in Paris mit Sabalenka rechnen. Nach der Finalniederlage in Stuttgart revanchierte sich die Weltranglistenvierte im Endspiel von Madrid an Barty, in Rom setzte es gegen Cori Gauff eine frühe Niederlage.
Es war dies keine große Sensation, zeigte die US-Amerikanerin in der Ewigen Stadt ohnedies beeindruckende Darbietungen und zog somit völlig verdient in die Vorschlussrunde ein. Ein Turniersieg bei den French Open erscheint für die erst 17-Jährige dennoch äußerst unwahrscheinlich. Ähnlich sieht es bei Serena Williams aus - die 23-fache Grand-Slam-Siegerin zählt angesichts der langen Pause nach den Australian Open in Paris nicht zu den Favoritinnen.
Die Siegerin in Melbourne haben indes wohl nur ganz wenige Beobachter auf ihrer Liste: Die Weltranglistenzweite Naomi Osaka fühlt sich auf Sand fast ebenso unwohl wie ihr Pendant bei den Herren, Daniil Medvedev, und stellte dies mit nur einem Sieg in der Vorbereitung auf das zweite Major-Event des Jahres eindrucksvoll unter Beweis.
Halep und Kenin mit Fragezeichen
Eine, die sich auf Asche grundsätzlich wohlfühlt, ist hingegen Simona Halep. Hinter dem Antritt der Rumänin steht aufgrund einer Verletzung allerdings ein mindestens genauso großes Fragezeichen wie hinter der Form von Vorjahresfinalistin Sofia Kenin.
Die Voraussetzungen für einen neuerlichen Sensationstriumph in der französischen Hauptstadt könnten also durchaus schlechter sein. Wirklich überraschen würde es wohl niemanden, sollte am 12. Juni 2021 abermals eine Premieren-Grand-Slam-Siegerin gekürt werden.