Berrer und Petzschner ohne Fortune

Die ersten beiden gesetzten deutschen sind am Mittwoch in Hamburg ausgeschieden. Überraschendeweise musste sich auch Albert Montanes verabschieden.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 21.07.2010, 14:23 Uhr

Die von Florian Mayer geprägte Tradition eines deutschen Auftaktsieges an jedem Tag der diesjährigen German Open konnte der Stuttgarter Michael Berrer am Mittwoch nicht fortführen. Der 30-jährige Weltranglisten-44. fand gegen den Italiener Andreas Seppi (ATP 70) nie zu seinem Spiel und verlor nach 1:34 Stunden mit 2:6, 6:7(4). "Ich habe scheiße im ersten gespielt und den Start vergeigt", sagte er. Es war die dritte Niederlage im dritten direkten Vergleich. Wenig später ist auch Philipp Petzschner ausgeschieden.

Für Berrer bedeutet die Pleite in Hamburg das siebte sieglose Turnier in Serie - auch wenn man berücksichtigen muss, dass er vor Wimbledon mit einer Sprunggelenksverletzung zu kämpfen hatte. "So eine Serie kann mal kommen. Ich hatte blöde Matches, gute Gegner und auch paar schlechte Spiele gemacht", sagte Berrer und gab an, dass die Verletzung ausgeheilt ist, ihn aber noch ein wenig verunsichert.

20-minütge Demonstration

Der 26-jährige Andreas Seppi, der vor rund zwei Jahren schon mal auf Position 27 der Welt stand, dominierte von Anfang an das Geschehen. Er knüpfte seinem Widerpart gleich die ersten beiden Aufschlagspiele ab und brachte den ersten Satz sicher nach Hause. Linkshänder Berrer fand überhaupt keinen Rhythmus, ließ Schärfe und Präzision von der Grundlinie vermissen und machte zudem viel zu viele vermeidbare Fehler. Es waren schon 20 Minuten gespielt, als Berrer sein erstes Service durchbringen konnte.

Im zweiten Durchgang konnte der Stuttgarter die Partie zwar einigermaßen ausgeglichen gestalten, brachte seinen Gegner aber nie auch nur annähernd in Breakgefahr und ließ von der Grundlinie weiterhin die nötige Länge vermissen.

Chardy stark, Petzschner kann Center Court nicht nutzen

Nach Michael Berrer ist mit Philipp Petzschner auch der zweite von drei gesetzten deutschen ausgeschieden. Der 26-Jährige, derzeit auf Rang 37 der Welt, verlor gegen den französischen Wimbledon-Juniorensieger von 2005, Jeremy Chardy, nach 1:10 Stunden mit 3:6, 4:6. Der in Puhlheim bei Köln lebende Petzschner schaffte es zu keiner Zeit die immer noch stattliche Kulisse auf dem Center Court zu nutzen und wirkte wie so oft emotionslos. Die deutsche Nummer zwei hatte zwar immer wieder präzise Schläge von der Grundlinie, hatte aber fast keine Möglichkeit das präzise und konstante Service von Chardy zu attackieren.

Wimbledon-Revival verpasst

Petzschner hatte zwar zuvor auf die Stärke des Franzosen hingewiesen ("Chardy ist ein schwerer Gegner. Wenn er einen guten Tag hat, kann er jeden schlagen."), war vielleicht am Ende aber auch ein wenig überrascht gewesen wie griffig und präsent sein Gegenüber war.

Somit ist aus das Aufeinandertreffen mit Jürgen Melzer geplatzt, mit dem er in Wimbledon zusammen die Doppelkonkurrenz gewonnen hatte. Ob er sich das Spiel seines Freunds morgen anguckt, ließ er offen: "Wenn Jürgen es will werde ich es mir angucken, eigentlich will ich mir diesen Sport morgen nicht antun."

Spanisches Highlight auf M1

Abseits des großen Center-Court leisteten sich am Vormittag auch die beiden Spanier Albert Montanes und Pere Riba einen packenden Kampf. Qualifikant Riba (ATP 79) ließ sich vom an acht gesetzten Stuttgart-Gewinner Albert Montanes (ATP 24) nicht klein kriegen und gewann die packendste Partie im bisherigen Turnier nach 2:31 Stunden mit 6:4, 5:7, 7:6(4). In der nächsten Runde trifft er auf den Italiener Potito Starace (ATP 72), der nach Björn Phau auch den an elf gesetzten Tommy Robredo schlagen konnte. (Text: nl; Foto: J. Hasenkopf

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Mittwoch
21.07.2010, 14:23 Uhr