Billie Jean King Cup: Österreich startet mit viel Optimismus gegen Mexiko

ÖTV-Teamkapitänin Marion Maruska sieht mit dem Ausfall der mexikanischen Nummer eins eine leicht gestiegene Chance, erwartet aber weiterhin eine sehr enge Play-Off-Begegnung.

von PM
zuletzt bearbeitet: 09.11.2023, 09:21 Uhr

ÖTV-Teamchefin Marion Maruska am Mittwoch bei der PK
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ÖTV-Teamchefin Marion Maruska am Mittwoch bei der PK

Zwei Tage sind es noch, ehe Österreichs Tennisdamen im Billie Jean King Cup im Play-off gegen Mexiko am 11./12. November im Multiversum Schwechat erneut um den Sprung in die Qualifikationsrunde fürs nächstjährige Finalturnier kämpfen. Seit Montagabend sind die Gäste auf den Sandplätzen in der Stadtgemeinde Schwechat in Niederösterreich, vor den Toren Wiens, beim Trainieren. Am Dienstagvormittag haben auch die Hausherrinnen, mit Sinja Kraus (WTA 192), Tamira Paszek (WTA 388), Tamara Kostic (WTA 787), Melanie Klaffner (WTA 1261), das Training vor Ort aufgenommen. „Alle haben gestern und heute gut trainiert“, erzählte die ÖTV-Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin und -Sportkoordinatorin Marion Maruska bei der obligatorischen Pre-Draw-Pressekonferenz am Mittwoch.

Die rot-weiß-roten Ladies gehen in ihr zweites Heimmatch seit jenem gegen die Schweiz 2008 – im Vorjahr hatte man am selben Ort ebenfalls im Play-off Lettland überraschend mit 3:2 bezwungen – mit frisch gestärktem Selbstvertrauen. „Sinja und Tamara haben letzte Woche sehr stark gespielt. Tamira hat zwar in der zweiten Runde eines ITF-W25-Turniers gegen die spätere Finalistin verloren, aber die Woche davor bei einem 60.000er gut gespielt, die Tendenz war bei ihr die letzten Wochen auch sehr gut“, sagte Maruska. Ganz besonders jedoch bei Kraus: „Als Nummer eins im Team mit ihrem bislang größten Turniersieg im Rücken hierherzukommen, ist natürlich schon vielversprechend – sowas gibt immer Selbstvertrauen.“

Maruska hält sich bedeckt: „Man weiß nie, was passiert“

So wie erstmals vor exakt einem Jahr gegen Lettland gibt Kraus gegen Mexiko durch die verletzungsbedingte Absage von Julia Grabher die Nummer eins in Österreichs Auswahl. „Als Nummer eins ist man irgendwo immer die Teamleaderin. Das ist schon eine andere Rolle für sie als bisher. Aber sie hat in dem Bewerb jetzt mittlerweile definitiv schon ihre Routine. Und Sinja hat auch gute Erinnerungen an den Billie Jean King Cup vom letzten Jahr hier, das hilft auch. Wie sie es selbst gesagt hat: Es ist für sie so, als wäre sie nie weggewesen“, lächelte Maruska.

Bezüglich der Aufstellung hielt sich die Kapitänin aber noch bedeckt, ebenso im Doppel, wenngleich Klaffner/Kraus hier die naheliegendste Variante ist: „Sie haben letztes Jahr den entscheidenden Punkt geholt, haben oft miteinander gespielt, sind also eingespielt, haben in den letzten Wochen auf ITF-Ebene ein Finale und ein Semifinale erreicht, aber sie sind deshalb nicht gesetzt.“ Denn wenn Maruska ihre große Länderkampf-Erfahrung eines gelehrt hat, dann das: „Man weiß nie, was passiert.“

Mexiko „gleichwertiger, aber schlagbarer Gegner“

Eine Überraschung hatte die Zusammensetzung des angereisten mexikanischen Teams zu bieten: Die Gäste müssen bei dem Länderkampf ohne ihre Nummer eins auskommen. Renata Zarazúa (WTA 165) wittert ihre Chance, sich mit einem starken Abschneiden bei einem dieswöchigen ITF-W100-Turnier in Charleston (USA) sowie einer WTA-Challenger-Serie in Südamerika vielleicht noch in Richtung eines Startplatzes im Hauptbewerb der Australian Open 2024 zu schieben. „Unsere Chancen sind durch ihre Abwesenheit jetzt vielleicht eine Spur besser und haben sich ein bisschen erhöht“, befand Maruska. Die in Mexiko allerdings immer noch „einen gleichwertigen, aber schlagbaren“ Gegner sieht – den man keinesfalls unterschätzen dürfe.

Nach wie vor erwartete Maruska einen sehr knappen Länderkampf: „Es ist alles sehr eng beisammen“, erläuterte die Niederösterreicherin. Und zeigte sich gewarnt: „Ihre Nummer zwei des Landes und jetzige Nummer eins im Team, Fernanda Contreras Gómez, ist vor einem Jahr noch um WTA-Rang 180 gestanden, also das ist eine starke Spielerin. Dann haben sie mit Giuliana Olmos eine sehr gute Doppelspielerin, die schon mal die Nummer sechs im Doppelranking war, die WTA Finals gespielt hat und aktuell auf Platz 25 steht. Und ihre Jungen, Julia Garcia Ruiz und Alejandra Cruz Granados, waren Top 20 und Top 70 im ITF-Jugendranking. Die sind sicherlich nicht zu unterschätzen, weil sie sehr gute Jugendspielerinnen waren. Und bei solchen Collegetennis-Spielerinnen weiß man nie so recht, was einen erwartet.“

von PM

Donnerstag
09.11.2023, 09:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 09.11.2023, 09:21 Uhr