Billie Jean King Cup: ÖTV-Quartett gegen Mexiko nominiert

Sinja Kraus, Tamira Paszek, Tamara Kostic und Melanie Klaffner bilden Österreichs Team. Julia Grabher und Barbara Haas fehlen beim Länderspiel am 11./12. November in Schwechat verletzungsbedingt.

von PM
zuletzt bearbeitet: 13.10.2023, 12:16 Uhr

Sinja Kraus hat in Bogota das Hauptfeld erreicht
© GEPA Pictures

Vier Wochen vor dem Play-off, in dem Österreichs Damen-Nationalmannschaft so wie im Vorjahr um ein Ticket für die Qualifikationsrunde zu den Billie Jean King Cup Finals 2024 kämpft, hat Marion Maruska ihren Kader offiziell bekanntgegeben müssen. Die erfahrene ÖTV-Teamkapitänin und -Sportkoordinatorin setzt im Länderkampf gegen Mexiko am 11. und 12. November im Multiversum Schwechat auf Sinja Kraus (WTA 226), Tamira Paszek (WTA 372), Debütantin Tamara Kostic (WTA 796) und Melanie Klaffner (WTA 1271).

Julia Grabher (WTA 87) als heimische Nummer eins sowie die langjährige Teamspielerin und ehemalige Weltranglisten-133. Barbara Haas (WTA 1300) fallen jeweils verletzt aus. Auf Seiten der Gäste rechnet Maruska mit dem stärkstmöglichen Team, rund um Renata Zarazua (WTA 160), Marcela Zacarias (WTA 337) und Ana Sofia Sánchez (WTA 378).

Maruska sieht gute Entwicklung bei Teamspielerinnen

Auch Maruska stellte das, unter Berücksichtigung der zwei Ausfälle, bestmögliche Team auf. Angeführt wird dieses also, wie vor einem Jahr an selber Stelle gegen Lettland, das zweite Mal von der Wienerin Kraus. „Sie hatte heuer, wie im Vorjahr, ihre Ups and Downs, hat teilweise sehr gut gespielt und kann auf sehr hohem Level agieren. Sie spielt richtig gern daheim, hat beim ITF-W60-Turnier in Wien das Einzel-Viertelfinale und Doppelfinale erreicht, ebenfalls auf Sand, und hat letztes Jahr in Schwechat bereits gezeigt, dass ihr der Boden dort taugt“, beurteilte Maruska. Kraus hatte den wichtigen Punkt zum 1:1 am ersten Tag gegen Lettland beigesteuert. Erfreulich ist die heurige Entwicklung Paszeks: Die frühere Weltranglisten-26. und zweifache Wimbledon-Viertelfinalistin hat sich nach Jahren mit vielen gesundheitlichen Problemen wieder zurück unter die Top 400 der Welt gearbeitet. „Sie hat ihre beste Saison seit vielen Jahren, der Trend geht klar nach oben“, freute sich Maruska. „Und auch Tamira hat im Vorjahr in Schwechat aufgezeigt“. Indem die 32-jährige Vorarlbergerin im Eröffnungseinzel Lettlands Superstar Jelena Ostapenko an den Rand der Niederlage brachte und für den wichtigen Punkt zum 2:2 sorgte.

Erstmals im Aufgebot befindet sich Kostic. Die 17-jährige Wienerin knackte heuer in der ITF-Jugendweltrangliste die Top 50 und befindet sich dort aktuell immer noch auf Platz 78. „Sie hat sich aber nicht nur darauf konzentriert, sondern hat auch schon den ersten Titel bzw. ein weiteres Finale bei ITF-W15-Events erreicht und sich bei diesen kleineren Damenturnieren bereits voll etabliert. Sie ist auf einem guten Weg“, attestierte Maruska der Newcomerin im rot-weiß-roten Damentennis. Komplett wird das heimische Team mit der Erfahrung der 33-jährigen Oberösterreicherin Klaffner: „Sie hat heuer zusammen mit Sinja beim WTA-Turnier in Hamburg im Doppelbewerb eine Runde gewonnen. Beim ITF in Wien haben die beiden knapp den Turniersieg verpasst. Und im Vorjahr haben sie gegen Lettland im Doppel den alles entscheidenden Siegpunkt geholt. Sie harmoniert vor allem mit Sinja auf dem Platz einfach sehr gut.“ Das Maximum von fünf Spielerinnen schöpfte Maruska bewusst nicht aus: „Es ist so für die Spielerinnen zur Vorbereitung besser.“

Zwei Wermutstropfen namens Grabher und Haas

Dass Maruska lediglich ein Quartett nominierte, ist freilich aber auch in den gewichtigen Ausfällen begründet. Vor allem jener von Grabher, die sich nach ihrem Durchbruch schon knapp an die Top 50 der Welt herangetastet hatte, schmerzte Maruska: „Es ist natürlich megaschade, dass sie verletzt ist. Vor allem für sie selbst, aber natürlich auch für unser Billie-Jean-King-Cup-Team.“ Doch wegen einer Handgelenksoperation vor fünf Wochen ist die Saison der Vorarlbergerin bekanntlich beendet. So wie jene von Haas: „Sie spielt im Moment keine internationalen Turniere und auch die nächsten Monate nicht, weil sie immer noch eine Schulterverletzung hat.“

Auch die Ausgangslage hat sich dadurch ein wenig geändert: „Vor allem mit Julia waren wir natürlich die Favoritinnen – ohne sie haben wir es jetzt mit einem sehr ebenbürtigen Gegner zu tun. Aber wir sind ein gutes Team und haben natürlich Chancen, gegen Mexiko zu gewinnen. Und die möchten wir auch nützen“, zeigte sich Maruska dennoch durchaus guter Dinge. „Ich freue mich schon auf den Länderkampf. Es ist immer was Besonderes, daheim spielen zu können.“ Das taten Österreichs Damen 2022 erstmals seit dem Jahre 2008. Der überraschende Sieg über Lettland bedeutete Maruska sehr viel: „Es war sehr emotional, sowas nach so vielen Jahren zu schaffen. Erst als Spielerin, jetzt als Coach.“ Nach der erwartungsgemäßen 0:4-Niederlage bei der Finalturnier-Qualifikationsrunde in die USA im April bietet sich nun die Chance, den Vorjahreserfolg zu wiederholen.

von PM

Freitag
13.10.2023, 13:16 Uhr
zuletzt bearbeitet: 13.10.2023, 12:16 Uhr