BOSS OPEN 2025: Jan Lennard Struff - "Bin nach wie vor voll motiviert"
Es ist Mitte Juni. Zeit, auch für Tennisspieler eine Halbzeitbilanz der bisherigen Saison zu ziehen. Dass diese für Jan-Lennard Struff nicht zur vollsten Zufriedenheit des 35-jährigen Deutschen ausfallen kann, beweist wohl ein einfacher Blick auf die Zahlen. Lediglich vier Matches konnte Struff im Jahr 2025 gewinnen – eines davon aufgrund der Aufgabe seines Gegner Botic van de Zandschulp in Madrid – bevor er in dieser Woche bei den BOSS OPEN in Stuttgart an den Start gegangen ist.
von Florian Heer aus Stuttgart
zuletzt bearbeitet:
12.06.2025, 18:05 Uhr

Umso wichtiger ist der 6:4, 6:4 Erstrundenerfolg am Weissenhof am Pfingstmontag gegen den Italiener Matteo Arnaldi einzuordnen.
„Ich habe heute gut gespielt und hatten unglaublichen Support vom Publikum. Ich bin natürlich sehr glücklich“, gab Struff im Anschluss an die Begegnung zu Protokoll und ergänzte, dass er nach seiner Niederlage gegen Sebastian Ofner in der ersten Runde von Roland-Garros eine Woche seinen Schläger nicht angerührt hatte.
„Nach Paris habe ich mich erstmal auf meine Fitness konzentriert und habe das anschließende Wochenende mit meiner Familie verbracht. Dann ging es erst wieder zurück auf den Platz und ich habe angefangen die wichtigen Abläufe auf Rasen zu trainieren: Richtungswechsel, Rennen, Abstoppen. Das ist schließlich ein ganz anderes Spiel als auf Asche.“
Mit Wildcard und dem gesamten Team zurück in die Top 100
Struff ist beim ATP-Tour-Event in Stuttgart neben dem italienischen Routinier und Ex-Weissenhof Champion Fabio Fognini, sowie dem deutschen Nachwuchstalent Justin Engel einer von drei Spielern, die mit einer Wildcard am Start sind. Macht sich der erfahrene Struff darüber Gedanken, dass die Turniereinladungen in Zukunft vielleicht eher an die aufstrebenden Youngsters gehen könnten?
„Ich bin für die Wildcard hier natürlich sehr dankbar. Fast hätte es auch noch mit dem Direct Entry geklappt. Da hat lediglich ein Platz gefehlt. Falls aber in Zukunft jemand anderes eine Wildcard erhalten sollte, dann wird er sich diese verdient haben“, erkennt die aktuelle Nummer 103 der Welt an. „Ich denke aber auch, dass diese Wildcard auch ein Verdienst dafür ist, was ich über die letzten Jahre geleistet habe.“
Struff in Runde zwei gegen Lehecka
Den Trainerwechsel von Carsten Ariens und Marvin Netuschil zu Markus Wislsperger zu Beginn des Jahres hat Struff trotz des bisherigen enttäuschen Saisonverlaufs nicht bereut.
„Ich habe mir Markus einen super Coach an meiner Seite. Wir arbeiten viel. Mit Uwe (Liedtke) habe ich noch jemanden dabei, der seit 15 Jahren mit mir unterwegs ist. Er ist eine absolute Vertrauensperson für mich. Wenn die Ergebnisse dann mal nicht kommen sollten, muss man auch auf sich selbst schauen. Ich mache schließlich selbst die Fehler. Ich bin aber nach wie vor voll motiviert und habe Bock zu spielen.“
Gelegenheit dazu hat er bereits am Mittwoch, wenn es dann in der zweiten Runde der BOSS Open gegen den Tschechen Jiri Lehecka geht.
Das Einzel-Tableau in Stuttgart