Auch Gleisdorf zieht zurück
Der ÖTV zeigte sich über diesen Schritt überrascht, da man die Änderungen gemeinsam beschlossen habe.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
15.01.2013, 16:09 Uhr

(Das Foto zeigt von links nach rechts: Michael Eibl, Patrick Schmölzer, Markus Weiglhofer, Martin Fischer, Johannes Ager, Stefan Koubek, Christian Magg, Björn Phau)
Im September hatte man in der Oststeiermark noch den zweiten Meistertitel in drei Jahren in der höchsten Spielklasse bejubeln dürfen.Jetzt ist aber Schluss mit lustig:Nach dem Colony Club, dem TC Deutsch-Wagram und dem UTC Stockerauhat sich nun mit dem TC Gleisdorf auch der amtierende Meister aus der – mittlerweile bereits ausgelosten – Herren-Bundesliga zurückgezogen. Was tennisnet.com schon Mitte der vergangenen Woche erfahren hatte, ist am Freitag Realität geworden, als die offizielle Abmeldung des „TC Hollywood“ genannten Liga-Krösus beim ÖTV eingegangen ist.
Uneinigkeit über Cap-Obergrenze
Der Gleisdorfer Playing Captain und Mäzen Herbert Jerich junior beendete zugleich auch sein siebenjähriges, in der Landesliga B gestartetes Engagement. Als den Grund für den erfolgten Rückzug aus der Mannschaftsmeisterschaft gibt der 34-Jährige das eben neu eingeführte Cap-System an. In diesem wird jeder Spieler mit einer Punkteanzahl bewertet, als Obergrenze für ein Team gelten 600 Cap-Punkte. Doch:„Diese Grenze ist viel zu niedrig angesetzt worden. Mein aktuelles Team hat 1100 Punkte, selbst wenn ich zwei Top-Spieler abgebe, geht sich das hinten und vorne nicht aus“, meinte Jerich juniorlaut einem Bericht der „Kleinen Zeitung“.
Bundesliga-Vorsitzender Hans Sommer zeigte sich eben über diese Aussage laut der „Kleinen Zeitung“ verwundert, denn „der Vorschlag, dieses Cap-System einzuführen, kam von Herbert Jerich junior selbst. Wir haben es im Bundesliga-Gremium gemeinsam ausgearbeitet. Beim Final Four im September haben wir über die Obergrenze gesprochen.“ Das dementierte Jerich junior aber: „Diese Zahl habe ich nicht gekannt.“ Zudem stieß dem Steirer – nicht als Erstem – die Spielansetzung sauer auf: „Bisher haben wir im Juni in der zweiten Woche der French Open gespielt, jetzt soll es der ganze Mai sein. Da sind meine Top-Spieler bei den Sandplatz-Turnieren im Einsatz.“
Das Ende einer Star-Truppe
Im Vorjahr hatten sich auf der Spielerliste von Gleisdorf neben dem Deutschen Björn Phau und dem spanischen Doppelspezialisten noch heimische Kaliber wie Martin Fischer, Michael Linzer, Johannes Ager, Stefan Koubek und Alexander Peya gefunden – die jetzt also in der Heimat ohne Verein dastehen. Nun soll die Liga in der Gruppe A gar mit vier Mannschaften ausgetragen werden, die Gruppe B mit fünf Mannschaften. Ein Ansuchen des nächstgereihten Klubs, der SG Spittal/Drau, um Aufnahme in die höchste Spielklasse war von Seiten des ÖTV am Montag mit einer Begründung des Wettspiel-Ausschusses schriftlich abgelehnt worden. Fest steht: Das Chaos in der Österreichischen Bundesliga geht munter weiter.(Text: MaWa; Foto: GEPA pictures/ David Rodriguez Anchuelo)