Caroline Wozniacki über Krankheit: "Konnte meine Arme nicht anheben"

In einem Interview mit der Bild am Sonntag spricht Caroline Wozniacki, die erst im Januar diesen Jahres ihre Karriere beendet hat, über eine hartnäckige Erkrankung, mit der sie auch heute noch zu kämpfen hat. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 28.12.2020, 20:42 Uhr

Es war einer der ganz großen Abschiede, die es in diesem Jahr auf der großen Tennisbühne zu beobachten gab. Caroline Wozniacki, 71 Wochen lang die Nummer eins der Tenniswelt, sagte nach den Australian Open im Januar "Adé" und beendete mit gerade einmal 29 Jahren ihre professionelle Laufbahn. Den Anfang vom Ende ihrer Karriere stellte dabei aber eine Diagnose dar, die sie am Höhepunkt eben jener bekommen sollte, die Diagnose "Rheumatoide Arthritis" im Frühjahr 2018. 

"Ich war 2018 auf dem Höhepunkt meiner Tenniskarriere, als ich die Diagnose bekam. Ich hatte die Australian Open im Januar des Jahres gewonnen, 2018 sollte mein goldenes Jahr werden, aber im Vorfeld der US Open traten bei mir Gelenkschmerzen, ständige Müdigkeit und andere unerklärliche Symptome auf", erinnert sich die Dänin im Interview mit der Bild am Sonntag an die harte Zeit. In dieser Zeit habe sie Spiele verloren, die sie eigentlich nicht hätte verlieren können. 

Die Diagnose sollte für Wozniacki jedoch vielmehr eine Erlösung darstellen, hatte sie doch zuvor "einige nervenaufreibende Monate" verbringen müssen. So lange hätte es nämlich gedauert, bis sie richtig diagnostiziert worden wäre. Genau diese Erfahrung sei laut der 30-Jährigen auch der Grund, wieso sie sich heute so für Frauen mit eben solchen Beschwerden einsetze: "Sogar ich als Athletin auf dem höchsten Level mit direktem Zugang zu medizinischer Hilfe bei Turnieren hatte enorme Schwierigkeiten, die richtige Diagnose zu bekommen." 

"Konnte Arme nicht anheben"

Denn alleine die Auswirkungen der Krankheit seien bereits eine große Belastung im Alltag, wie Wozniacki erklärt: "Ich konnte meine Arme nicht anheben, meine Schultern schmerzten, meine Ellenbogen, meine Hände und meine Füße. Es fiel mir schwer, meine Haare zu bürsten und aus dem Bett zu kommen." Eines Tages sei sie sogar mit derart großen Schmerzen aufgewacht, dass sie ihr Mann aus dem Bett tragen musste. 

Eben jener soll zusammen mit ihrer Familie ganz besonders in dieser schweren Zeit für sie dagewesen sein. "Mein Mann und meine Familie unterstützten mich sehr. Aber es war nicht immer einfach für sie. Besonders, bevor ich meine richtige Diagnose bekam, war es eine emotionale und körperliche Achterbahnfahrt, denn ich wusste nicht, wie ich den Menschen in meinem Leben die plötzlichen Symptome erklären sollte, die ich hatte." Sie habe sich in dieser Zeit manchmal sehr alleine gefühlt, doch ihr Mann hätte sie stets ermutigt, weiter nach der Ursache ihrer Beschwerden zu suchen. 

Gesunder Lebensstil als Schlüssel

Heute hat Wozniacki laut eigenen Angaben die Krankheit einigermaßen im Griff, der abfallende Stress seit ihrem Karrierende habe dazu einen nicht unwesentlichen Teil beigetragen. Außerdem weiß die Dänin heute, welche Dinge auch gegen diese Krankheit vorbeugen können: "Ich empfehle jedem, alles für seine Gesundheit zu tun: So gesund wie möglich essen, ausreichend schlafen, Sport im Fitness-Studio oder Yoga machen. Das Training hilft mir, in meinen Körper hineinzuhorchen und eine Verbindung zu ihm aufzubauen."

Dem Tennis habe die 30-Jährige nun aber seit geraumer Zeit den Rücken gekehrt, gerade einmal zwei Mal sei sie seit dem Ende ihrer Laufbahn auf dem Court gestanden. Vielmehr erfreut sich Wozniacki derzeit an intensiven Work-Outs, vorzugsweise mit ihrem Mann. Auch der Fitness-Trainer aus ihrer aktiven Zeit betreue sie weiterhin. Und außerdem "liebe" sie es, "lange Spaziergänge oder Läufe zu machen." 

Hier geht´s zum gesamten Interview!

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29.12.2020, 08:15 Uhr
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