WTA Cincinnati: Venus Williams kämpft sich zurück – auch abseits des Courts
Nach einer jahrelangen Leidenszeit spricht Venus Williams offen über ihre Gesundheit – und bereitet sich gleichzeitig auf ein bemerkenswertes Comeback bei den US Open vor.
von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet:
03.08.2025, 14:49 Uhr

Sie ist längst eine Legende des Sports – und doch beginnt für Venus Williams gerade ein neues Kapitel. In Washington feierte sie kürzlich als zweitälteste Einzel-Siegerin der Tennisgeschichte ein beeindruckendes Comeback. Nur Martina Navratilova war bei einem Matchsieg noch älter. „Es kann ein Happy End geben!“, schrieb Williams danach – nicht nur mit Blick auf das Tennis.
Denn neben der Rückkehr auf den Court hat Williams noch eine ganz andere Geschichte zu erzählen. In einem emotionalen Instagram-Post sprach sie nun offen über ihre gesundheitlichen Probleme. Über Jahre hinweg hatte sie unter extremen Menstruationsbeschwerden, Anämie und starken Schmerzen gelitten – ohne richtige Diagnose. „Ich wurde falsch behandelt, jahrelang ignoriert“, erklärte die 45-Jährige.
Wildcard in Cincinnati
Vor einem Jahr unterzog sich Venus schließlich einer Operation, bei der unter anderem ein Myom entfernt wurde. Der Weg dorthin war geprägt von Angst und Ungewissheit: „Man sagte mir, ich sei inoperabel, ich könnte auf dem Tisch verbluten. Ich solle mich mit dem Gedanken abfinden, keine eigenen Kinder zu bekommen.“ Heute nutzt sie ihre Erfahrung, um anderen Frauen Mut zu machen, für ihre Gesundheit einzustehen.
Tennis spielt sie trotzdem wieder – mit Humor und Haltung. Nach dem Sieg über Peyton Stearns scherzte sie, sie sei „für die Versicherung zurückgekehrt“ – schließlich brauche sie „die Zusatzleistungen“. Zwei Tage später verlor sie zwar klar gegen Magdalena Frech, erhielt aber bereits eine Wildcard für das Turnier in Cincinnati. Und bei den US Open, die am 24. August beginnen, will Venus zeigen, dass sie noch immer mehr ist als nur ein Name aus der Vergangenheit.