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Challenger-Tennis bei den HTT Erste Bank Open im Blickpunkt

Bei der 9. Auflage der HTT Erste Bank Open 500 war am gestrigen Montag ein Ruhetag und damit sowas w...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 17.10.2023, 20:18 Uhr

Bei der 9. Auflage der HTT Erste Bank Open 500 war am gestrigen Montag ein Ruhetag und damit sowas wie eine erste kurze Verschnaufpause im spannenden und hoch intensiven Titelrennen angesagt. Das wiederum gibt uns Gelegenheit, einen Blick in die zweite Liga der Hobby-Tennis-Tour zu machen. Das prestigeträchtige HTT-Event, mit den Finalspielen am #glaubandich Court am Wiener Heumarkt als Höhepunkt, besteht nämlich seit der Premiere im Jahr 2014 und so natürlich auch heuer bei der neunten Ausgabe nicht nur aus dem mit HTT Topstars gespickten 500er-Bewerb, sondern auch aus einem HTT Challenger, der sogar das Gros der insgesamt 170 Nennungen aus 19 verschiedenen Nationen stellt. Ein Bericht von C.L

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HTT EBO bietet die seltene Gelegenheit, als HTT Challenger-Spieler ins Scheinwerferlicht der HTT Öffentlichkeit treten zu können

Sie stehen zumeist im medialen Schatten der HTT-Asse, kämpfen aber freilich mindestens genauso engagiert um Siege, Punkte und Titel wie die Top-Stars der Szene rund um Damian Roman & Co. Die Rede ist von jenen erfolgshungrigen und topmotivierten Spielern aus der zweiten Reihe, die ihre Erfolgserlebnisse auf der HTT Challenger Tour suchen. Als Challenger-Spieler gibt es ab und an in einer langen und zumeist weit über 150 Turniere umfassenden HTT Saison die Gelegenheit, auch auf Challenger-Ebene aus der Anonymität des Turnierspielens heraus zu treten. Wenn die HTT in Kitzbühel bei den HTT Generali Open aufschlägt, wenn Mitte November im Union Tennis Center La Ville bei den HTT Challenger-Finals “der zweite Anzug der HTT ausgeführt wird”, und der Beste der Challenger-Asse gekürt wird, oder eben wenn die HTT Erste Bank Open über die Bühne gehen. Dann hat man als HTT Challenger-Spieler die seltene Gelegenheit, ins gleißende Scheinwerferlicht der HTT-Öffentlichkeit und ins Blickfeld des Wiener Tennissports zu treten. Der HTT EBO Challenger ist dafür vermutlich sogar die mit Abstand beste Gelegenheit, als Zweitliga-Akteur ins Rampenlicht zu gelangen. Denn die 2019er-Ausgabe des HTT EBO Challengers ist mit 156 Startern bis heute das an Teilnehmern gemessen größte HTT-Einzelturnier der HTT Open Ära seit 1990.

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Graski & Hauer – Topspieler als ehemalige HTT EBO Challenger-Champions

Die Referenz, einmal den HTT Erste Bank Open Challenger gewonnen zu haben, ist zudem nicht die schlechteste. Bei einem Rückblick in die HTT-EBO-Geschichte findet man in der Siegerliste bekannte Namen, die es zu richtig guten Tennisspielern gebracht haben. Das Paradebeispiel dafür liefert wohl Wenzel Graski, der in der Saison 2017 als damals 14jähriger Teenager sein HTT Debüt mit dem Challenger-Titel am #Next Gen Court in der Wiener Stadthalle krönte. Fünf Jahre später schrammte er von Krämpfen gebeutelt im Endspiel der HTT French Open erst im fünften Satz an seinem ersten HTT Grand-Slam-Titel vorbei, den er heuer im Jänner an der Seite von Dominik Jaros bei den HTT Australian Open im Doppel nachholte. Ein Jahr später in der Saison 2018, trat Christian Hauer mit einem erst im Tie-Break des Entscheidungssatzes gewonnenen Final-Match in die Fußstapfen Graskis. Es triumphierte damals in der B-Halle der Wiener Stadthalle jener Christian Hauer, der aktuell als Nummer 11 des HTT Live-Rankings “Race to La Ville” Kopf an Kopf mit arrivierten HTT-Topstars um einen Startplatz für die HTT Finals im UTC La Ville kämpft. Beim HTT Erste Bank Open Challenger stark zu performen, und womöglich mit der Trophäe heim zu gehen, kann also durchaus auch der Startschuss zu einer großen  HTT-Karriere sein.

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Hans Schwar müht sich zum Auftakt gegen Qualifikanten in die 2. Runde und zu seinem 50. HTT Karriere-Einzelsieg

Wer hat aber beim aktuell stattfindenden 394. HTT Challenger-Turnier der Geschichte denn nun das Zeug zu einem erfolgreichen Auftritt am #glaubandich Court und zum Titelgewinn beim größten HTT Challenger-Turnier des Jahres? Wird es einer aus der Riege der arrivierten Challenger-Stars, wie der topgesetzte Johann Schwar, der allerdings am Sonntag in Runde 1 gegen den Qualifikanten Stefan Berreiter erst nach drei hart umkämpften Sätzen seinen 50. HTT Karriere-Einzelsieg eingefahren hatte. Oder wie wäre es mit dem 41jährigen Stefan Kroisleitner als Nachfolger von Vorjahressieger Jannik Holcapek, der genauso wie der Niederösterreicher Andreas Schauer  als heißer Kandidat auf den Titel gilt. Aus Oldies-Sicht führt der Weg zum Sieg allerdings über die beiden HTT-Challenger-Rekordsieger Sascha Rybak und Horst Kroiss, die die Bestenliste aller HTT Challenger-Champions mit je neun Karriere-Titel anführen. Traditionell “heiß” ist beim HTT Erste Bank Open Challenger aber die HTT-Jugend, räumte die Teenager-Phalanx doch bei bislang acht ausgetragenen Events nicht weniger als sechs Mal den Titel ab.

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David Antic aus Serbien als Expertentipp von hobbytennistour.at

Um einen siebenten HTT EBO Challenger-Erfolg haben die Youngsters aus der HTT-Szene wieder einige aussichtsreiche Aspiranten im Rennen. Nino Svoboda von WAT Landstrasse ist so einer. Der 14jährige hat heuer schon zwei HTT Future-Titel geholt, und klopft bereit lautstark an den Top Ten an. Auf den ersten Titel muss Julian Schütz hingegen noch warten. Da würde sich der HTT Challenger am Heumarkt geradezu perfekt anbieten. Der 16jährige, im letzten Jahr noch Nummer 1 der HTT Junioren-Rangliste stand heuer bei Terra Rossa schon einmal in einem Challenger-Finale, und schrammte vor drei Wochen mit Team Austria nur haarscharf am Titelgewinn beim HTT Laver Cup vorbei. Der große Favorit und damit der Expertentipp von hobbytennistour.at kommt aber weder aus der Riege der HTT-Youngsters noch aus dem Lager der HTT-Oldies. Wenn er seine sieben Sachen beieinander hat, und sein Tennis auch dann abrufen kann, wenn so manch hoher Ball der HTT-Altstars vor sein Racket fällt, dann könnte Serbiens David Antic für den dritten internationalen HTT Challenger-Erfolg der Geschichte nach den beiden Franzosen Nils Klermund (2014) und Noah Deron (2015) sorgen. Am Montag Abend zog der 23jährige vom SV Schwarz Blau übrigens als erster Spieler ins Achtelfinale des HTT EBO Challengers ein, und das nach einer famosen Aufholjagd im Finish des dritten Satzes, als Antic gegen HTT Newcomer Thomas Müller ein 1:4 aufholen konnte.

 

 

von Claus Lippert

Dienstag
17.10.2023, 19:31 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.10.2023, 20:18 Uhr