Cincinnati-Masters 2018: Novak Djokovic schreibt Tennis-Geschichte

Mit seinem Erfolg beim ATP-Masters-1000-Turnier in Cincinnati konnte Novak Djokovic eine einmalige Bestmarke im Tennissport setzen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 19.08.2020, 14:13 Uhr

Novak Djokovic ist 2020 noch unbesiegt
© Getty Images
Novak Djokovic ist 2020 noch unbesiegt

Wer sich an das Finale des ATP-Masters-1000-Turniers von Cincinnati im Jahre 2018 erinnern mag: Großes Drama hatte das Match zwischen Novak Djokovic und Roger Federer nicht zu bieten. Am Ende stand ein solider 6:4, 6:4-Erfolg von Djokovic, der allerdings tennishistorisch von herausragender Bedeutung war: Der Serbe hatte damit als erster Spieler alle 1000er-Titel, die auf der Tour vergeben werden, mindestens einmal gewonnen.

In Cincinnati, der letzten offenen Rechnung auf seiner Liste, hatte Djokovic dafür sechs Finalanläufe benötigt. Dreimal war er dabei Federer unterlegen, zweimal Andy Murray (gegen den er im Endspiel 2011 im zweiten Satz verletzungsbedingt aufgeben musste). Im Vergleich mit den beiden anderen Mitgliedern der Big Three hat Djokovic damit klar die Nase vorne: Denn Federer fehlen noch die Titel in Monte Carlo und in Rom (bei beiden Turnieren stand der Schweizer immerhin schon im Endspiel), Nadal konnte sich bis dato weder in Miami (trotz mehrerer Finalteilnahmen) und Shanghai in die Siegerlisten eintragen.

Djokovic mit wenig Spielpraxis

Zwei Jahre nach seinem historischen Triumph geht Novak Djokovic extrem entspannt und wohl als großer Favorit in die 2020er-Auflage von Cincinnati. Auch, weil das Turnier in diesem Jahr im National Tennis Center in New York ausgetragen wird - auf Courts, die als nicht so schnell gelten wie jene in Cincinnati. Und auch, weil der Branchenprimus im laufenden Jahr schon 18 Matches gewonnen und keines verloren hat.

Federer und Nadal werden fehlen, viele Spieler mit so gut wie keiner Spielpraxis antreten. Djokovic selbst hat sich nach der mittlerweile schon fast legendären Adria-Tour spielerisch zurückgehalten, im Gegensatz zu etwa Dominic Thiem oder Matteo Berrettini, die sich zuletzt in Berlin gezeigt hatten.

Mehr als in den vergangenen Jahren könnte Cincinnati also zum Gradmesser dafür werden, wer bei den US Open gut abschneidet. Zumal in der Siegerliste im Bundesstaat Ohio in den vergangenen fünf Jahren fünf verschiedene Namen geführt werden: 2019 gewann Daniil Medvedev im Finale gegen David Goffin und erreichte daraufhin das Endspiel in New York. Im Jahr davor nahm Djokovic seinen Schwung aus Cincinnati gleich mit, holte sich auch in Flushing Meadows den Titel.

Dimitrov, Cilic, Federer gewinnen in Cincinnati

2017 konnte Grigor Dimitrov in Cincinnati seinen bis dahin größten Karriere-Erfolg feiern, verlor wenige Tage später in New York allerdings schon in Runde zwei gegen Andrey Rublev. Marin Cilic wiederum gewann 2016 seinen ersten und einziger 1000er-Titel in Cincy, musste sich bei den US Open als Titelverteidiger aber in Runde drei Jack Sock geschlagen geben.

Und auch Roger Federer brachte der Finalsieg 2015 gegen Novak Djokovic beim darauffolgenden Major nicht wesentlich weiter: Der aktuelle Weltranglisten-Erste revanchierte sich am Maestro mit einem Vier-Satz-Erfolg im Endspiel der US Open.

von Jens Huiber

Mittwoch
19.08.2020, 13:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.08.2020, 14:13 Uhr