Sebastian Stiefelmeyer kämpft um Titel bei den ITA Men’s All-American Championships

Sebastian Stiefelmeyer feiert im US-Collegetennis den bisher größten Erfolg in seiner Karriere.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 06.10.2014, 16:27 Uhr

Vor über drei Jahren hatte Sebastian Stiefelmeyer begonnen, an der University of Louisville Wirtschaft zu studieren und Collegetennis zu spielen. Eine Entscheidung, die sich für seine Ausbildung und sein Tennis als sehr positiv herausstellen sollte. Den Beweis dafür erbringt der Wiener dieser Tage in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma: Der 22-Jährige steht bei den ITA Men’s All-American Championships, dem wichtigsten Collegetennis-Turnier im Herbst, nach großartigen Leistungen bereits im Finale. Dort kämpft er am Montagabend nach MESZ nun um den Titel gegen den zweitgesetzten DeutschenYannick Hanfmann(ATP-Rang 878), der auf dem Weg ins Endspiel in fünf Partien insgesamt nur 19 Spiele und keinen Satz verlor.

Stiefelmeyer war als 110. im College-Ranking ungesetzt in die Qualifikation gegangen, die er mit drei Siegen überstand – um danach auch durch den Hauptfeld-Raster zu marschieren. Mit dem DänenSören Hess-Oleseneliminierte er in der zweiten Runde gar die aktuelle Nummer fünf aller Collegetennis-Spieler. Nicht minder beachtlich sein 6:1, 3:6, 6:1 im Halbfinale am Sonntag gegen den talentierten 19-jährigen US-AmerikanerThai-Son Kwiatkowski, 2013 die Nummer 13 im ITF-Junioren-Ranking und derzeit auf ATP-Rang 1037. Nicht besser nur, da Einsätze auf der Profi-Tour als Collegetennis-Spieler lediglich eingeschränkt möglich sind.

„Das fühlt sich irgendwie unwirklich an“

Stiefelmeyer hatte gegen Kwiatkowski erst vor kurzem mit 1:6, 3:6 verloren. Dort habe sein Gegner „aufzuschlagen begonnen, und wenn er mal voran ist, wie wir es im zweiten Satz(im Halbfinale in Tulsa; Anmerkung)gesehen haben, übernimmt er das Kommando und man hat de facto keine Chance. Ich wollte einen guten Start in den ersten Satz und vielleicht sehen, wie er mit dem Druck umgeht, wenn er aufschlagen muss, um im Satz zu bleiben“, wird er auf der offiziellen Turnier-Homepage zitiert. Zwar lief es im zweiten Durchgang nicht nach Stiefelmeyers Plänen, aber im dritten präsentierte er sich als stabiler und fügte Kwiatkowski die erst zweite Niederlage im Collegetennis überhaupt zu.

Stiefelmeyer ist dadurch der erste Qualifikant seit 2007, der es ins Finale schafft. Damals war dies dem KolumbianerRobert Farahgelungen, welcher sich inzwischen auf der ATP-Tour zur Doppel-Weltspitze zählen darf. „Das fühlt sich irgendwie unwirklich an“, so der Blondschopf vom Wiener Traditionsverein WAC. „Ich habe das überhaupt nicht erwartet, bis ins Finale zu kommen. Als ich hier am letzten Donnerstag angekommen bin, habe ich die Leute in der Pre-Qualifikation und Qualifikation gesehen, und das war so viel gutes Tennis. Es ist bisher hart gewesen. Das ist das fünfte Drei-Satz-Match, das ich gewonnen habe, und es fühlt sich sehr gut an.“ Noch besser würde sich wohl nur der Triumph anfühlen. Der soll natürlich folgen. Der größte Erfolg in seiner Karriere ist es jetzt schon.(Text: MaWa)

Hier die Ergebnisse aus Tulsa:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.

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Montag
06.10.2014, 16:27 Uhr