Comeback von Dominic Thiem - Vater Wolfgang optimistisch, aber vorsichtig
Ja, sein Sohn Dominic könne bis an die Spitze der Weltrangliste kommen, erklärte Wolfgang Thiem gegenüber der Kleinen Zeitung. Zunächst sei aber mal Geduld gefragt.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
28.01.2022, 16:27 Uhr

Dominic Thiem hat die Mußestunden während seiner Arbeit für ein Comeback im vergangenen Herbst eher weniger den Großtaten seiner Kollegen auf der ATP-Tour gewidmet als vielmehr dem genauen Studium des Geschehens im europäischen Fußball. So hat es Thiem bei einer Pressekonferenz im Ende 2021 erzählt, da hoffte er noch auf eine Teilnahme am ATP Cup und an den Australian Open. Daraus ist bekanntlich nichts geworden, der Wiedereinstieg in den Tenniszirkus soll in der kommenden Woche in Cordoba erfolgen.
Die argentinische Grossstadt ist in Sachen Fußball-Geschichte nicht ganz unbeleckt, allerdings weiß der im September 1993 geborene Dominic Thiem natürlich nur vom Hören-Sagen, dass Edi Finger etwas mehr als 15 Jahre vor Thiems Geburt einen Grund gefunden hat, narrisch zu werden. Interessante Zeiten waren das damals, mit einer ausgeprägten deutsch-österreichischen Rivalität, die sich zu Zeiten von Boris Becker und Thomas Muster auch im Tennissport verfestigt hat.
Spätestens seit der sportlichen Liebesheirat zwischen Jürgen Melzer und Philipp Petzschner kommen Österreicher und Deutsche auf der Tour bestens miteinander aus, Dominic Thiem pflegt ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff, aber auch Philipp Kohlschreiber.
Thiem könnte auf Kumpel Schwartzman treffen
Auf keinen der Genannten wird Thiem bei seiner Rückkehr treffen. Dafür, wenn auch später im Turnier, möglicherweise auf Kumpel Diego Schwartzman oder auf Cristian Garin, den Thiems Coach Nicolas Massu in seiner Eigenschaft als chilenischer Davis-Cup-Kapitän vor wenigen Jahren in Salzburg zum Sieg gegen Österreich getrieben hat.
Neben Massu spielt Vater Wolfgang Thiem die Hauptrolle im Team des US-Open-Champions von 2020. Und Thiem sr. blickt so realistisch wie optimistisch in die Zukunft seines Sohnes. Natürlich sei Geduld angebracht, erklärte Wolfgang Thiem sinngemäß gegenüber der Kleinen Zeitung. Aber klar: „Dominic kann noch die Nummer eins werden.“
Im Moment wird der 28-Jährige noch auf Platz 16 geführt, das wird sich bald ändern, wenn die Punkte von den Australian Open 2020 aus der Wertung fallen. Um die Startberechtigung bei ATP-Turnieren muss sich Thiem wohl nicht sorgen, das Protected Ranking kombiniert mit ein paar Wildcards garantiert ein ereignisreiches Tennisjahr. Wie ereignisreich, dafür wird Cordoba schon einen Fingerzeig geben. Die nächsten Station im „Golden Swing“ stehen ja auch schon fest: Für Dominic Thiem geht es nach Buenos Aires, Rio de Janeiro und die chilenische Hauptstadt Santiago. Auch dies Städte, die schon ein paar geschichtsträchtige Fußballspiele gesehen haben.