Craig Tiley sieht die „Premium Tour“ als Chance für das Tennis
Kommt die neue Super-Tour im Tennissport, die von den vier Majors und den Masters-1000-Turnieren gebildet wird?
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
05.12.2023, 16:50 Uhr
Die Idee wurde an dieser Stelle ja schon einmal beschrieben: Die vier Grand-Slam-Turniere wollen nach Informationen etwa des US-amerikanischen Journalisten John Wertheim gemeinsam mit den neun Masters-1000-Evenst (plus einem zusätzlichen in dieser Kategorie, das wohl in Saudi-Arabien gespielt werden soll), eine eigene Serie gründen - die „Premium Tour“.
An vorderster Front scheint dabei auch wieder Craig Tiley zu wirken, der umtriebige Chef von Tennis Australia. „Die Idee für diese Tour liegt jetzt schon seit ein paar Jahren auf dem Tisch“, erklärte Tiley vor ein paar Tagen gegenüber Fox Australia. Und dass man nun noch genauer drauf schaue bzw. an der Umsetzung arbeite, sehe er, Tiley, nur positiv.
Gaudenzi möchte die Lücke schließen
„Ich glaube, es muss noch viel Arbeit erledigt werden, und viele verschiedene Parteien müssen sich einigen. Aber es ist eine große Chance für den Tennissport, unser Produkt besser koordiniert an unsere Fans zu bringen.“ Andererseits sind die Majors nicht darauf angewiesen. „Die Grand Slams waren im aktuellen Umfeld extrem erfolgreich und werden das auch weiterhin sein. Das sind die Zeiten, in denen die Spieler alles mobilisieren, weil sie dann das meiste Geld machen können. Aber auch ihr Profil weltweit schärfen können.“
Andrea Gaudenzi, Chef der ATP, hatte zum selben Thema am Rande der ATP Finals in Turin gemeint: „Für unseren Sport wäre es gut, wenn wir die Lücke zwischen den Masters und den Slams schließen könnten. Aktuell ist die Lücke sehr groß.“
Sollte dies tatsächlich nach Vorstellung etwa von Craig Tiley bestehen und die Topspieler nur noch bei den Premium-Events antreten (was etwa Taylor Fritz sehr begrüßen würde), werden andererseits die Turniere der 250er- und 500er-Kategorie allmählich in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Was aber eher nicht im Sinne des Tennissports ist.