Daniil Medvedev erklärt Aufgabe: "Hätte Finale nicht spielen können"
Daniil Medvedev sorgte mit seiner Aufgabe gegen Novak Djokovic beim ATP-500-Event von Astana für eine kuriose Situation. Nun hat der Russe über die Hintergründe gesprochen. Und Sorgen geschürt, wann denn der 26-Jährige erneut am Platz stehen kann.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
09.10.2022, 19:35 Uhr

So richtig realisiert hatte es zunächst niemand. Nicht einmal Novak Djokovic. Der stand wenige Augenblicke, nachdem ihm Daniil Medvedev nach verlorenem Satz zwei die Hand gschüttelt und sich in die Kabine verabschiedet hatte, ungläubig beim On-court-Interview und im Finale. Anstatt sich im umkämpften Duell mit dem Russen in einen Entscheidungssatz aufzumachen.
Nun hat der 26-Jährige mit dem Hintergründen seiner Aufgabe aufgeräumt: "Es ist das zweite Mal in meinem Leben, dass ich so mit einer Muskelzerrung aufgeben muss", erklärte Medvedev nach dem Halbfinale. "Beim zweiten Punkt des Tie-Breaks fühlte ich ein seltsames Knacken in meinen Adduktoren. Zuerst dachte ich, dass es vielleicht ein Krampf ist, aber nach dem Punkt sagte ich mir: `Nein, wahrscheinlich kein Krampf.'"
Medvedev und die Frage nach der Fairness?
Schnell sei dem Russen klar geworden: einen dritten Satz werde dieser nicht spielen können. "Im Tie-Break hatte ich das Gefühl, dass ich noch fünf, zehn Punkte spielen kann, aber das war's. Wenn ich noch einen Satz spiele, kann man es schaffen, aber man kann vielleicht ein halbes Jahr statt einem Monat verpassen", so Medvedev, der sich daher für eine Aufgabe nach dem hauchzarten Satzverlust entschieden habe.
Grund zur Diskussion bot zudem die Frage, ob es denn fair gewesen wäre, hätte Medvedev das Endspiel erreicht. Denn dieses hätte der Russe nicht bestreiten können: "Ich habe tatsächlich keine Idee, was fair ist", sagte Medvedev. "Wenn ich gewinne, würde ich das Finale nicht spielen. Ich dachte: 'Ok, ich versuche einfach, ein paar Schläge zu machen'. Wenn ich es schaffe, zu gewinnen, dann kann ich nichts tun, ich werde für das Finale rausziehen."
Und wenn er verliere? "Dann Gratulation an Novak, er ist immer noch in Topform. Viel Glück für ihn im Finale." Offen ist nun, wie lange Daniil Medvedev aufgrund dieser Verletzung pausieren muss. Und damit auch, wie die Chancen für einen Auftritt des US-Open-Siegers aus 2021 bei den Erste Bank Open in Wien stehen. Diese sollen nämlich bereits in zwei Wochen, am 24. Oktober, ihren Start finden.