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Das Ende einer fast 10jährigen Durststrecke

Philipp Mayer hat sich am Dienstag Abend einen lange gehegten Wunsch erfüllt, und ein schon nicht me...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 10.03.2022, 17:18 Uhr

Philipp Mayer hat sich am Dienstag Abend einen lange gehegten Wunsch erfüllt, und ein schon nicht mehr für möglich gehaltenes Ziel erreicht. Der 39jährige HTT Olympiasieger von 2010, gewann nach einer fast zehn Jahre andauernden Durststrecke wieder einmal ein Turnier der Peugeot Hobby Tennis Tour, und jubelte beim Peugeot März Challenger im UTC La Ville nach einem 7:5, 7:5 Finalsieg über Serbiens Jungstar Nemanja Ristanovic über den insgesamt fünften Turniersieg seiner Karriere. Ein Bericht von C.L

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Philipp Mayer mit erstem HTT-Titel nach 3.455 Tagen

Der 3fache HTT Erste Bank Open Champion Lukas Prüger hat am vergangenen Dienstag mit seiner Finalniederlage gegen Wenzel Graski den Titel beim 18. Peugeot März HTT 500 Turnier verspielt, und muss damit weiter auf seinen ersten Turniersieg seit Jänner 2020 warten. Für einen erfolgsverwöhnten Spieler seiner Klasse natürlich eine immens lange Wartezeit. Doch das man sich zwischen zwei Turniersiegen manchmal länger als zwei Jahre gedulden muss, zeigte Oberösterreichs Philipp Mayer am vergangenen Dienstag Abend. Da feierte der 39jährige aus Schärding erstmals seit September 2012 und damit nach 3.455 titellosen Tagen wieder einen dieser heiß begehrten HTT Turniersiege. 114 Monate oder 96 Turniere lang kämpfte Mayer vergeblich um einen weiteren Eintrag in die umfangreichen und historischen Siegerlisten der Peugeot Hobby Tennis Tour. Acht Endspiele versemmelte Mayer in den fast zehn Jahren, die Hoffnung und Motivation hat der Mann, der einst sogar die großen HTT-Bühnen bespielte, aber nie verloren.

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Mayer verwandelt sechsten Matchball zum ersten Indoor-Titel seiner Karriere

Und diese Hartnäckigkeit wurde nun bei seinem 133. HTT Karriere-Turnierstart belohnt. Der 39jährige hatte im Achtelfinale gegen seinen oberösterreichischen Landsmann Thomas Pretl einen Satz abgegeben, ansonsten die Szenerie bis zu seinem 14. HTT Karriere-Finale aber doch beherrscht. Gegen Serbiens hoch aufgeschossenen Jungstar Nemanja Ristanovic galt der Goldmedaillengewinner von HTT Olympia 2010 nicht unbedingt als Favorit, spielte aber am Ende ein phänomenales Endspiel. Dabei begann das Unternehmen Titelgewinn denkbar ungünstig aus Sicht des routinierten Schärdingers, der im ersten Satz rasch mit einem Break 1:3 zurücklag. Mayer kämpfte sich aber zurück, und schlug seinerseits beim Stand von 5:5 mit einem Break zum 6:5 zu. Danach servierte der als Nummer 175 der HTT Computer-Rangliste ins 15. Saisonturnier gestartete Oberösterreicher den ersten Satz mit 7:5 nach Hause. In Durchgang 2 wurde es dann im Finish so richtig spannend. Bei 5:4, 40:0 und eigenem Aufschlag vergeigte der 39jährige drei Matchbälle am Stück, und kassierte das Re-Break zum 5:5. Mayer nahm seinem Gegenüber aber nochmals den Aufschlag ab, ehe er bei 6:5, und 40:15 auch die Matchbälle Nr. 4 und 5 ungenützt ließ. Der erste Titelgewinn nach fast zehn Jahren drohte wieder in weite Ferne zu geraten, als Mayer dann sogar einen Breakball gegen sich zum 6:6 abzuwehren hatte. Am Ende gab es aber doch das Happy End. Mayer bekam noch einen sechsten Matchball angeboten, den der 39jährige mit seinem ersten und einzigen Ass zur Glückseligkeit verwandelte. Es war ein ganz besonderer Titel, denn erstmals triumphierte Mayer nicht auf seinem Lieblingsbelag Sand, sondern in der Halle. Und zudem ist Philipp Mayer erst der fünfte Spieler der 32jährigen HTT Geschichte, der in drei verschiedenen Dekaden zu Titelehren kam. Vor ihm gelang dieses grandiose Kunststück nur den Herren Martin Kova, Roman Ainberger, Alexander Scheller und Stanislav Perepelkin. “Ich bin einfach nur verdammt happy, nach so langer Zeit wieder einmal ein HTT Turnier gewonnen zu haben”, verabschiedete sich der Sieger nach Spielende auf ein wohl verdientes “kühles Blondes”.

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von Claus Lippert

Donnerstag
10.03.2022, 15:52 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.03.2022, 17:18 Uhr