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Das Geld, die Fans, die Haare - sechs abschließende Antworten zu den US Open 2021

Heute steht bei den US Open das große Finale an. Einige Fragen wurden aber schon vor der letzten Pointe in New York City geklärt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 12.09.2021, 00:26 Uhr

Reilly Opelka hat bei den US Open auch nix gerissen
© Getty Images
Reilly Opelka hat bei den US Open auch nix gerissen

Schießt Geld auch im Tennis Tore?

Zumindest bei den US Open nicht. Der amerikanische Tennisverband weiß gar nicht, wohin mit der ganzen Kohle (ganz im Gegensatz aktuell zu den Australiern, die die große Quarantäne-Sause Anfang 2021 in einen finanziellen Notstand gebracht hat). Aber das Ergebnis beim Heim-Major war in diesem Jahr historisch schlecht: weder bei de Frauen noch bei den Männern gab es auch nur einen Platz in den Einzel-Viertelfinali. Das mag mit der Abwesenheit der beiden bestplatzierten Frauen (Sofia Kenin und Jennifer Brady) zu begründen sein - andererseits hat Kanada mit Leylah Fernandez und Félix Auger-Aliassime gleich zwei Vertreter in die Vorschlussrunde gebracht. Mit Fernandez sogar eine Stufe weiter.

Werden wir jemals wieder Linienrichter bei den großen Hartplatz-Turnieren sehen?

Alexander Zverev hat die beiden Hallenturniere in Köln im vergangenen Herbst nicht vergessen. Damals, davon war der Olympiasieger auch zehn Monate später noch überzeugt, hat die Kalibrierung der Kameras nicht funktioniert. In New York gab es nun ein paar schiefe, ungläubige Blicke der SpielerInnen - im Großen und Ganzen aber ist es gut vorstellbar, dass zumindest in den USA und Kanada das menschliche Auge zur Überwachung der Linien nicht mehr gefordert sein wird. Auf europäischem Sand sieht dies sicherlich anders aus.

Die Disziplin der Zuschauer im Arthur Ashe Stadium?

Nun, grundsätzlich war für den Eintritt auf das Areal nicht mehr erforderlich als der Nachweis, mindestens einmal geimpft zu sein. Ob diese Impfung nun acht Wochen oder acht Minuten vor Eintritt in das Billie Jean National Tennis Center stattgefunden hat, spielte keine Rolle. Masken wurden ab und zu freiwillig getragen, die Pflicht dazu bestand nur in geschlossenen Räumen, wie etwa im Pressezentrum. Und, jetzt wird es interessant, auch dann, wenn das Dach über dem Ashe oder dem Armstrong geschlossen war. Dann gab es auch rasch eine Durchsage, man möge sich doch bitte eine Maske aufsetzen. Den Prozentsatz der Leute, die diesem Aufruf gefolgt sind, hat John McEnroe auf satte zehn Prozent geschätzt. Was schon optimistisch angelegt war.

Gibt es auch bei den Männern bald einen Teenager, der ein Grand-Slam-Turnier gewinnen kann?

Nein. Gut, Carlos Alcaraz hat noch ein bisschen Zeit bis zu seinem 20. Geburtstag und Holger Rune hat früh hohe Ansprüche angemeldet. Aber eine (gleich doppelte) Sensation wie bei den Frauen ist bei den Männern so gut wie ausgeschlossen. Das liegt an der Dominanz von Novak Djokovic und an der Konstanz von denjenigen, die hinter ihm kommen: Daniil Medvedev, Alexander Zverev, Stefanos Tsitsipas (auch wenn Alcaraz diesen geschlagen hat) und auch Matteo Berrettini. Dazu wollen wir Rafael Nadal, Andrey Rublev und Dominic Thiem nicht vergessen, plus vor allem eines: das Best-of-Five-Format. Selbst der junge Alcaraz musste den Anstrengungen gegen Tsitsipas und Peter Gojowczyk Tribut zollen.

Welche Frisur hat am meisten überzeugt?

Der Blick soll in dieser Kategorie ausschließlich zu den Männern gehen. und hier ist anzumerken, dass eine Qualifikation von JJ Wolf für das Hauptfeld sehr zu begrüßen gewesen wäre. Der Vokuhila im Agassi-Style wäre ein veritabler Mitstreiter geworden. So aber muss Lloyd Harris aber die Nase vorne haben. In Sachen Schnauzbart hatten die üblichen Verdächtigen die Haare vorne: Jordan Thompson und Steve Johnson. Mit leichten Vorteilen (dichterer Balken!) für letzteren. Und immerhin hat Johnson im Doppel an der Seite des sehr gut rasierten Sam Querrey ja auch das Halbfinale erreicht.

Wie lange war die Leine der SchiedsrichterInnen?

Seeeeehr lange. Wenn man sich kurz das Frauen-Endspiel von 2018 in Erinnerung ruft, in dem Patrick Mouratoglou für eine kleine Geste Richtung Serena Williams mit einer Verwarnung belegt wurde (nicht er, sondern Serena natürlich), dann fragt man sich mit Blick auf Duglas Cordero: Ist das nur die pure Anfeuerung, die er Leylah Fernandez zukommen lässt? Oder steckt da mehr dahinter? Und: Warum Louise Engzell Lloyd Harris zunächst bei dessen Satzball gegen Alexander Zverev eingefroren hat, danach aber auf eine Verwarnung ob der geworfenen Flaschen verzichtet hat, bleibt auch ein Rätsel.

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von Jens Huiber

Sonntag
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