2:0 in Lettland – Österreichs Herren voll auf Kurs Richtung Klassenerhalt
Nach Martin Fischer gewann auch Jürgen Melzer sein erstes Match beim Davis Cup in Lettland klar in drei Sätzen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
12.09.2014, 19:07 Uhr

„Das Ziel ist, am Freitagabend 2:0 zu führen“, hatte ÖTV-KapitänClemens Trimmelklar die Marschroute vorgegeben. Seine Mannen haben sich an diese gehalten: Österreichs Team liegt beim Davis-Cup-Play-off in der Europa/Afrika-Zone I in Lettland nach dem ersten Tag so wie erhofft mit 2:0 in Front. Nach dem 6:3,-6:3,-6:2-Auftaktsieg von Martin Fischer gegen Andis Juska wurde auch Jürgen Melzer seiner Favoritenrolle recht souverän gerecht. Der 33-jährige Niederösterreicher (ATP 109) besiegte den erst 20-jährigenJanis Podzus(ATP 795) in einem Linkshänder-Duell mit 6:3, 6:1, 6:4 und ließ also ebenfalls bloß acht Games liegen – ein nach sieben Niederlagen in Folge auf der ATP-Tour heißersehntes Erfolgserlebnis.
Fischer hatte zuvor für einen ersten rot-weiß-roten Länderkampf-Erfolg in einem Einzel, vor dem die Entscheidung in der Begegnung noch nicht gefallen war, seit dem 3:1 über Russland im Februar 2012 gesorgt. Melzer legte am Freitagabend gleich darauf mit einem zweiten Sieg nach. Somit kann die heimische Auswahl im Vidzemes Olimpiskaos Centrs in Valmiera, rund 100 Kilometer von der Hauptstadt Riga entfernt, bereits am Samstag im Doppel (ab 14:00 Uhr MESZ) den Klassenerhalt fixieren. Für dieses sind zumindest vorerst malAlexander PeyaundPhilipp OswaldgegenErnests GulbisundMikelis Libietisnominiert. Diese Aufstellung kann theoretisch allerdings noch bis eine Stunde vor Spielbeginn verändert werden.
Melzer nur streckenweise gefordert
Melzer befand sich gegen Podzus nicht nur aufgrund der weit divergierenden Weltranglisten-Plätze klar in der Favoritenrolle, sondern auch ob des ungleich größeren Erfahrungsschatzes. Der Jungspund machte jedoch über weite Strecken das, was man von diesem erwarten konnte: einigermaßen locker drauflos spielen und eine kleine Talentprobe ablegen. Mit seiner starken Vorhand und scharfen ersten Aufschlägen brachte er Melzer durchaus auch in Verlegenheit – über weite Strecken hatte der Deutsch-Wagramer das Spiel aber sehr gut unter Kontrolle. Mit einem Break startete er ideal, er musste es allerdings gleich wieder hergeben. Einen Breakball bei 1:1 vergab er noch, doch Breaks zum 3:2 und 6:3 brachten ihm den ersten Satz.
Besonders im zweiten Durchgang machte sich der vorhandene Klassenunterschied doch recht eklatant bemerkbar. Melzer nahm das Heft in dieser Phase durchwegs in die Hand, führte mit 3:0 und 0:40 bei Podzus’ Aufschlag, ließ diese Chance und einen vierten Breakball aber noch aus. Das Doppelbreak holte er zum 5:1 nach und servierte zum 2:0 in Sätzen aus. In der Pause musste Podzus eine Auszeit wegen Nasenblutens beantragen, die Blutung muss laut Regulativ vorm Weiterspielen gestoppt werden. Der Balte bekam das Problem in den Griff, bäumte sich im dritten Satz nochmal auf und hielt seine Servicespiele. Melzer konnte seine Möglichkeiten zunächst nicht verwerten, schlug dann jedoch zum 5:4 zu und ließ nichts mehr anbrennen.
DAVIS CUP, Europa/Afrika-Zone I, Play-off, 1. Runde in Valmiera:
LETTLAND - ÖSTERREICH 0:2
Freitag (ab 14:00 Uhr MESZ):
Andis Juska - Martin Fischer 3:6, 3:6, 2:6
Janis Podzus - Jürgen Melzer 3:6, 1:6, 4:6
Samstag (ab 14:00 Uhr MESZ):
Ernests Gulbis / Mikelis Libietis - Philipp Oswald / Alexander Peya
Sonntag (ab 13:00 Uhr MESZ):
Andis Juska - Jürgen Melzer
Janis Podzus - Martin Fischer
