Davis Cup 2025: Wer sind die Favoriten für Bologna?
Nach den teilweise dramatischen Matches in den Qualifiers für die Endrunde im Davis Cup 2025 könnten ein paar Teams sogar noch aufrüsten.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
14.09.2025, 23:23 Uhr

Diese Spanier! Da hätte man so schön ein Muster festmachen könne, nämlich jenes, dass der Heimvorteil für alle sieben Veranstalter der Qualifiers für die Davis-Cup-Endrunde in Bologna die Segel streichen mussten. Und dann schafft Pedro Martinez nach abgewehrtem Matchball gegen Holger Rune ein Comeback und Pablo Carreno Busta bringt das Team von David Ferrer mit einem glatten Erfolg über Elmer Möller doch noch in die Finalrunde.
Allerdings: Es ist fast zu vermuten, dass die beiden spanischen Helden vom Sonntag bei der endgültigen Vergabe um den großen Preis im November gar keine Rolle spielen werden. Denn eigentlich sollten für Spanien ja Carlos Alcaraz und Alejandro Davidovich-Fokina die Einzelmatches bestreiten, Marcel Granollers das Doppel anführen. Nun haben Alcaraz und Granollers bei den US Open jeweils den Titel in ihren Spezialdisziplinen geholt und für das Match in Marbella abgesagt. Aber Captain Ferrer wäre ja nachgerade fahrlässig, wenn er die beiden nicht mit nach Bologna nähme. Was Spanien in Minutenschnelle in den Rang der Co-Favoriten befördern würde.
Italien mit Sinner als Favorit
Ganz vorne muss man natürlich die Titelverteidiger sehen. Und das sind die Hausherren aus Italien. Wenn Jannik Sinner wie in den zwei vergangenen Jahren antritt (und dabei etwa von Lorenzo Musetti ergänzt wird), dann stehen die italienischen Chancen auf Einzelpunkte schon mal sehr gut. Und mit Simone Bolelli und Andrea Vavassori steht ja auch ein sehr kompetentes Doppel parat.
Was sich in jedem Fall auch von Deutschland sagen lässt, wo Kevin Krawietz und Tim Pütz regelmäßig für Punkte sorgen. Die große Frage ist aber, ob es Teamchef Michael Kohlmann gelingt, Spitzenmann Alexander Zverev vielleicht doch zu einer halben Tenniswoche in Bologna zu überreden. Zverev schätzt das Finalformat bekanntlich nicht. Würde mit einem Start aber die deutschen Chancen drastisch erhöhen - alleine auch, weil Jan-Lennard Struff dann ja auf Position zwei leichter zum Erfolg käme.
Lehecka und Mensik sind gefährlich
Ein gediegener Außenseitertipp? Wie wäre es mit der Tschechischen Republik: Jiri Lehecka und Jakub Mensik können an einem guten Tag fast alle Gegner schlagen, vor allem, weil einer der beiden ja nur auf die Nummer zwei der zugelosten Kontrahenten treffen wird. Und wie gut muss es einer Tennisnation gehen, wenn man einen Spieler wie Tomas Machac als Ergänzung im Tallon hat?
Für den Rest des Feldes gilt indes: Das Momentum aus den Qualifiers einfach mitnehmen. Denn weder sind die Österreicher als Favoriten nach Debrecen gereist noch die Belgier nach Australien. Aber manchmal hat der Davis Cup halt doch seine eigenen Gesetze.
