Davis Cup: Boris Becker - Ehrengast im Wohlfühlbereich

Boris Becker hat mit seiner Rückkehr in das Umfeld des deutschen Davis-Cup-Teams für gute Stimmung gesorgt. Und die Tage in Trier trotz der 2:3-Niederlage gegen die Schweiz selbst sichtlich genossen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 05.02.2023, 09:33 Uhr

Zwei, die sich bestens verstehen: Boris Becker und Alexander Zverev
© Imago
Zwei, die sich bestens verstehen: Boris Becker und Alexander Zverev

Von Jens Huiber aus Trier

Nein, alle Anfragen, sich im TV oder einem anderen Medium zu deklarieren, hat Boris Becker an diesem Wochenende freundlich abgelehnt. Dass die deutsche Tennislegende möglicherweise beim Davis-Cup-Treffen mit der Schweiz in der Arena Trier dabei sein würde, diese Vermutung hatte schon vor Beginn der Wettkämpfe die Runde gemacht. Am Freitag war Becker dann tatsächlich angekommen. Und zwar genau da, wo es ihm wahrscheinlich immer noch am meisten Spaß macht: auf dem Court.

Boris Becker und der Davis Cup - woran denkt der erfahrene, schon etwas betagte Tennisbeobachter da? An Hartford 1987 und das legendäre Match gegen John McEnroe? An die Partie gegen Andre Agassi, die Becker 1989 in München nach fünf fantastischen Sätzen gewann? Oder doch an Göteborg 1988, als der Rote Baron Stefan Edberg im Einzel zerlegte und gemeinsam mit Eric Jelen im Doppel den dritten und entscheidenden Punkt zum ersten Davis-Cup-Triumph für Deutschland holte?

Zverev und Becker kennen sich lange

Mit Jelen, quasi der Hausherr in Trier und am Samstag vor dem Doppel geehrt, und mit Carl-Uwe Steeb, der vor 35 Jahren in Göteborg ebenfalls maßgeblichen Anteil am deutschen Titelgewinn hatte, tauschte sich Becker kurz aus. Die Aufmerksamkeit des mittlerweile 55-Jährigen gehörte aber der aktuellen deutschen Auswahl.

Man habe Boris Becker eingeladen, nach Trier und zum Team zu stoßen, erklärte Kapitän Michael Kohlmann, dem jede Eitelkeit fremd und jeder produktive Input wichtig ist. Und glaubt man den Stimmen der Spieler, dann profitieren diese auch wirklich von der Präsenz Beckers.

Oscar Otte nahm ein paar Ratschläge zu seinem Aufschlag mit ins Match gegen Marc-Andrea Huesler, am Samstag stellte sich Becker mit Daniel Altmaier auf den Platz, das Verhältnis mit Alexander Zverev ist bekanntermaßen seit vielen Jahren ausgezeichnet.

Wie sieht die Zukunft des Davis Cups aus?

Und während der Matches zog sich Boris Becker in den Wohlfühlbereich, also die Spielerplätze hinter dem Schiedsrichterstuhl zurück. Versäumte keinen Ballwechsel und erhob sich nach jedem gewonnenen Punkt für Deutschland. Blieb bis zum Matchball von Stan Wawrinka gegen Altmaier eine feste Größe in der deutschen Box.

In Trier hat Becker ein Heimspiel erlebt wie zu seinen besten Zeiten, wenn auch nur an zwei Tagen und mit Matches im Best-of-Three-Format. Und das wäre dann doch eine Frage gewesen, die man Boris Becker gerne gestellt hätte: Wie er denn die Zukunft des Davis Cups sieht. Denn so wie damals in Hartford, München und Göteborg wird es nicht mehr.

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Sonntag
05.02.2023, 15:25 Uhr
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