Davis Cup: David Haggerty - "Rückkehr zu Heim- und Auswärtsspielen würde nicht funktionieren"
ITF-Boss David Haggerty hat sich gegen eine Rückkehr zum alten Davis-Cup-Format ausgesprochen.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
24.11.2023, 14:32 Uhr
"Das Heim- und Auswärtsformat würde nicht funktionieren. Die Spieler haben uns das in der Vergangenheit gesagt", erklärte der ITF-Chef in einem Gespräch mit der BBC.
Haggerty gilt als der Mann, der den Davis Cup reformiert und in das aktuelle Format transformiert hatte - mit einer Finalwoche in einem vorab festgelegten Land. Haggerty hatte den Deal in 2018 mit der Firma Kosmos festgezurrt für eine kolportierte Summe von 3 Milliarden US-Dollar auf 25 Jahre. Das Abkommen ist jedoch mittlerweile geplatzt. Dennoch hatte sich Haggerty bei der Wahl zum ITF-Chef in diesem Herbst erneut durchgesetzt, diesmal gegen Dietloff von Arnim.
"Es wäre kein guter Wettbewerb, wenn wir wieder zu den Heim- und Auswärtssspielen zurückkehren würden", so Haggerty weiter. "Manchmal sind die lautesten Stimmen nicht immer die Mehrheit."
Tatsächlich war eine Änderung des Formats notwendig, da die Topspieler in den Jahren zuvor immer wieder gefehlt hatten, weil sie die - bestenfalls - vier Davis-Cup-Wochenenden im straffen Tourkalender nicht mehr einrichten wollten.
Wawrinka-Video sorgt für Aufruhr
Kritik am jetzigen Format hatte es vor allem wieder im September gegeben, als Stan Wawrinka ein Video geteilt hatte von den leeren Rängen beim Duell zwischen der Schweiz und Frankreich in Manchester. Und einen Tweet mit der Frage abgesetzt hatte, ob es denn bekannt sei, dass die ITF einige Leute bezahle, um Stimmung zu erzeugen.
Dass dem so war, gab nun auch Haggerty zu. "Bezüglich der Bands ... einige Teams hatten uns gefragt, ob wir ihnen helfen könnten, Leute von der örtlichen Universität zu finden. Wir haben sie mit ihnen in Kontakt gebracht und das half bei der Atmosphäre, die sie gewollt hatten."
Aktuelle Finalwoche in Malaga gut besucht
Immerhin: In dieser Woche in Malaga scheint die Stimmung gut und die Halle recht gefüllt. Laut des britischen Verbandes sei das Viertelfinale der Engländer gegen Serbien sogar ausverkauft gewesen - mit 2.500 mitgereisten Fans.
"Ich glaube, dass sich die Länder dran gewöhnen. Die Fans werden sich an das (Fußball-)WM-Konzept für den Davis Cup und Billie Jean King Cup gewöhnen", so Haggerty.
Der Mehrheit gefalle, was man konzipiert habe und habe dafür gestimmt, verteidigte sich Haggerty weiter. "Es war ein Abkommen, um sicherzustellen, dass wir Top-Spieler bekommen, die in der Lage sind mitzuspielen. Und wir einen Zeitplan haben, der vernünftig ist."