Davis Cup: Deutschland nach Sieg über Chile jetzt gegen Großbritannien

Als Alexander Zverev bereits Anfang Februar nach dem 5:0-Erfolg der deutschen Davis-Cup Mannschaft in Frankfurt über Ungarn dem Finalturnier in Madrid eine Absage erteilte, stand bereits früh fest, dass das Team um Michael Kohlmann ohne ihren besten Spieler in der spanischen Hauptstadt auskommen muss. Während die Nummer 7 der ATP-Weltrangliste mit Roger Federer auf großer Südamerika-Tournee unterwegs ist, gibt Team Germany in der Caja Magica eine mehr als gute Figur ab.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 21.11.2019, 19:06 Uhr

Jan-Lennard Struff muss am Freitag wieder on fire sein
© Getty Images
Jan-Lennard Struff muss am Freitag wieder on fire sein

von Florian Heer aus Madrid

Mit Siegen in der Gruppe C über Argentinien und Chile, hat Deutschland das Viertelfinale bei den Davis-Cup-Finals erreicht. Auch wenn der deutsche Fanblock am Donnerstagnachmittag problemlos hinter der eigenen Team-Bank untergebracht werden konnte, ist die Leistung auf dem Platz durchaus vorzeigbar.

Kohlschreiber in Davis-Cup-Form

Routinier Philipp Kohlschreiber besiegte Nicolas Jarry mit 6-4, 6-3 in 68 Minuten. Zwar konnte der 24-jährige Chilene seit Juli kein Match mehr auf der ATP-Tour gewinnen, doch Kohlschreiber – selbst auf der Suche nach konstanten Ergebnissen – überzeugte schließlich mit einer souveränen Performance.

„Durch den Sieg gestern konnte ich ein gutes Gefühl mit in die heutige Partie nehmen“, analysierte Kohlschreiber im Anschluss an seinen 20. Matcherfolg im Davis-Cup. „Ich habe fleißig trainiert, aber länger kein Turnier gespielt und man spielt dann trotzdem Davis-Cup. Da ist der Arm manchmal ein wenig schwerer. An das gute Finish von gestern konnte ich heute aber anknüpfen.“

Der 36-jährige Augsburger erzielte auch in der Begegnung gegen Argentinien mit einen Dreisatzerfolg über Guido Pella den ersten Punkt für die deutsche Auswahl. „Heute gibt es nichts zu schimpfen. Es war nahezu perfekt“, gab sich Kohlschreiber durchweg zufrieden.

Struff vergibt Matchbälle

Jan-Lennard Struff vergab im anschließenden Duell gegen Cristian Garin drei Matchbälle und war der erste Deutsche in dieser Woche, der als Verlierer den Platz verlassen musste. 6-7(3), 7-6(7), 7-6(8) hieß es nach zwei Stunden und 41 Minuten für den Champion der diesjährigen BMW Open in München.

„Es hat sich ein wenig wie Auswärtsmatches angefühlt“, zog Struff sein Fazit bezüglich der Stimmung nach den zwei Aufeinandertreffen mit Südamerikanischen Teams in der spanischen Hauptstadt. „Alle die da waren haben uns gut unterstützt, aber die Chilenen waren in der Überzahl und sind auch generell etwas lauter.“

Im folgenden Doppel behielten die Davis-Cup-Debütanten Kevin Krawietz und Andreas Mies ihre weiße Weste mit einem 7-6(3), 6-3 Erfolg über Marcelo Tomas Barrios Vera und Alejandro Tabilo.

Großbritannien ohne Andy Murray ins Viertelfinale

Zu einer neutraleren Atmosphäre könnte es nun im Viertelfinale gegen Großbritannien kommen, die im letzten Spiel der Gruppe E Kasachstan mit 2-1 besiegten. Andy Murray blieb dabei lediglich die Zuschauerrolle. Dem Schotten wurde nach seinem hart-erkämpften Dreisatz-Sieg über Scott Griekspoor gegen die Niederlande am Mittwoch offenbar eine Pause gegönnt. So waren es Kyle Edmund, sowie das Doppel Ken Skupski und Jamie Murray, die den Einzug der Briten unter die besten acht Teams eintüteten.

Viertelfinale auf alt-bewährtem Court

Vor welcher Kulisse das Viertelfinale ausgetragen wird, steht allerdings noch in den Sternen, da parallel zum Spiel der deutschen und britischen Mannschaft Gastgeber Spanien auf dem Center-Court gegen Russland antreten wird.

„Wir spielen auf unserem Platz 2“, so Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann. „Hier sind wir bisher ganz gut zurechtgekommen. Großbritannien hat mit Andy Murray, Kyle Edmund und Daniel Evans drei solide Einzelspieler und haben die Möglichkeit zum durchwechseln.“

Mit einer Rückkehr Andy Murrays auf den Platz geht er dabei aus.

„Andy ist natürlich außergewöhnlich und wird an Position 2 spielen, was es besonders tricky macht. Möglich ist auch, dass er gar kein Einzel spielt und im Doppel auflaufen wird“, spekuliert Kohlmann und betont, dass der Fokus auf der eigenen Mannschaft liegen muss.

Zudem steht morgen noch ein besonderes Ereignis an. „Es ist Boris Beckers Geburtstag. Dies allein ist schon Grund genug vielleicht sogar mehr als 100 Prozent zu geben. Ich gehe von einer engen Partie aus und hoffentlich können wir am Ende wieder hier sitzen und grinsen.“

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Kohlschreiber Philipp

von Florian Heer

Donnerstag
21.11.2019, 19:04 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.11.2019, 19:06 Uhr

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