Davis-Cup-Finalrunde: Traum und Wirklichkeit
Angesichts jener Nationen, die sich für die Finalrunde des Davis Cups in Málaga qualifiziert haben, ließen sich schon ein paar Spitzenduelle arrangieren.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
16.09.2024, 08:31 Uhr
Vom 19. bis zum 24. November 2024 wird in Málaga also wieder der Titel für jenen Wettbewerb ausgespielt, der etwas irreführend immer noch unter dem Titel „Davis Cup“ firmiert. Wobei: In diesem Jahr könnte es ja wie in den guten Akten Tagen sein: Dann nämlich, wenn die Spanier das Endspiel erreichen. Dann gäbe es wieder ein klassisches Heimspiel für ein Team.
Mit einem Blick auf jene acht Nationen, die sich für Málaga qualifiziert haben, ließen sich in einer idealen Welt aber schon einige Matchups erstellen, die jeden Tennisfreund mit der Zunge schnalzen lassen sollte. Dann nämlich, wenn auch wirklich die besten Spieler der qualifizierten Länder an den Start gehen.
Man wird ja wohl noch träumen dürfen! Denn dann sähe das ja so aus …
Spanien: Carlos Alcaraz hat ja auch jetzt schon in Valencia gespielt. Sollte er fit sein, wird das wohl auch in Málaga der Fall sein. Die spanische Nummer zwei könnte ein offenes Rennen werden. Vielleicht mit Rafael Nadal? Leichte Zweifel sind (angesichts der Konkurrenz - dazu gleich mehr) in Hinblick auf das Doppel angebracht.
Italien: Die Titelverteidiger haben in Bologna hart gekämpft. Mit einem Matteo Berrettini, der alle drei Matches gewonnen hat. Am Sonntag hat aber Jannik Sinner vorbeigeschaut, Und Lorenzo Musetti wäre ja auch noch da. So wie 2023. Dazu kommt mit Simone Bolelli und Andrea Vavassori ein Doppel, das über jede spanische Kombination zu stellen ist (sorry, Marcel Granollers).
Deutschland: Es ist ja ganz einfach: Wenn Alexander Zverev spielen sollte (und dahinter Jan-Lennard Struff), dann zählt das Team von Michael Kohlmann zum allerneusten Favoritenkreis. Ein Einzelpunkt ist dann immer drin. Und das Doppel ist beinahe die sicherste Bank im Welttennis: Kevin Krawietz und Tim Pütz haben 13 ihrer 14 Einsätze im Davis Cup gewonnen.
USA: Auch die Amerikaner sind nicht in bester Besetzung nach Zhuhai geflogen. Aber mit Taylor Fritz und Frances Tiafeo, die sich vor wenigen Tagen im Halbfinale der US Open bespielt haben, und dem Doppel Austin Krajicek und Rajeev Ram? Yes, please!
Australien: Im Einzel vielleicht ein wenig zu abhängig von Alex de Minaur (der in Valencia nicht spielen konnte), aber im Paarlauf mit wunderbaren Optionen: Olympiasieger Matthew Ebden mit US-Open-Champion Max Purcell (gemeinsam haben die beiden auch schon in Wimbledon gewonnen). Oder doch Purcell mit seinem Partner-in-Crime Jordan Thompson?
Kanada: Das Jahr ist nicht gut gelaufen für Denis Shapovalov. In Manchester hat der Linkshänder aber Feuer gefangen. Wie auch Félix Auger-Aliassime. Von allen genannten Nationen haben die Kanadier aber das schwächste Doppel. Aber warum nicht ein Da-Capo von 2022?
Soweit die Träume. Wahrscheinlich gewinnt in Wirklichkeit Argentinien.