Davis Cup: Kein Grund zur Überheblichkeit bei Deutschland

Deutschland spielt in der Davis-Cup-Qualifikation in Düsseldorf gegen Weißrussland. Dem Sieger der Partie winkt das Ticket zur Finalrunde im November in Madrid. Für das Team von Michael Kohlmann wäre es die zweite Teilnahme in Folge.

von SID/red
zuletzt bearbeitet: 05.03.2020, 15:29 Uhr

Für Jan-Lennard Struff und Michael Kohlmann ist höchste Konzentration angesagt
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Für Jan-Lennard Struff und Michael Kohlmann ist höchste Konzentration angesagt

Die Stimmung ist allerbestens. "Darf ich wirklich antworten, eigentlich macht Andreas das immer ganz gerne", sagte Kevin Krawietz und konnte sich nach dem kleinen verbalen Seitenhieb auf seinen Doppelpartner das Lachen nicht verkneifen. Die amtierenden French-Open-Sieger Krawietz/Mies erleben in der Qualifikation gegen Weißrussland in Düsseldorf ihr erstes Heimspiel im Davis Cup, und wie alle im Team sehen sie sich gegen den international eher zweitklassigen Gegner im Vorteil.

"Wir müssen ganz klar feststellen: Ja, wir sind die Favoriten, aber wir werden sicher nicht überheblich", sagte Philipp Kohlschreiber, die Nummer zwei im Team hinter Jan-Lennard Struff. "Struffi" hat am Freitag (16.00 Uhr/sportdeutschland.tv) gegen Ilya Ivashka den ersten Aufschlag im Düsseldorfer Castello, anschließend spielt Kohlschreiber gegen Weißrusslands Nummer eins Egor Gerasimov.

Alexander Zverev im vergangenen Jahr gegen Ungarn dabei

Die Chemie in der deutschen Mannschaft stimmt, das ist zu sehen und auch aus jedem Statement herauszuhören. "Es schadet sicher nicht, wenn man sich mag", sagte der zweimalige Davis-Cup-Sieger Boris Becker, in Düsseldorf in seiner Eigenschaft als Head of Men's Tennis dabei. Jeder habe mittlerweile seine Rolle im Team gefunden, sagte Becker: "Struffi geht darin auf, Philipp findet sich hier wieder" - und vom Doppel Krawietz/Mies hält er sowieso viel: "Zwei tolle Jungs, von denen werden wir noch einiges sehen."

Alexander Zverev, der sich schon in Indian Wells befindet und auf Düsseldorf verzichtet, ist kein Thema, und auch über eine mögliche Teilnahme des Weltranglistensiebten in Madrid kann und will Becker "gar nichts sagen, da reden wir überhaupt nicht drüber". Im vergangenen Jahr hatte Zverev die Quali gegen Ungarn in Frankfurt gespielt, dann aber auf die Finalrunde verzichtet. Und war lieber mit Roger Federer durch Südamerika gereist.

Becker kritisiert Format

An deren Format muss sich laut Becker "dringend einiges ändern", und man habe ihn seitens des Weltverbandes ITF und der ATP auch bereits dazu befragt ("Meine Meinung wird geschätzt"). "Es ist ja gut, dass es ein etwas kürzeres Format gibt, aber der Zeitpunkt im November mit dem ATP-Cup im Januar direkt dahinter ist natürlich ganz schlecht", sagte Becker. Er habe allerdings gehört, dass ATP und ITF über ein gemeinsames Format verhandeln: "Aber wohl noch nicht in diesem Jahr."

Andreas Mies und Kevin Krawietz, bekennende Fans von Becker ("Eine echte Legende"), hatten in Madrid ihr Davis-Cup-Debüt für Deutschland gefeiert, warten aber seit ihrem Coup bei den French Open auf ein ähnliches Erfolgserlebnis. "Bei uns im Kopf war viel zu lange viel zu viel los", sagte Krawietz, "jetzt sind wir wieder voll da." Am Samstag (12.00 Uhr/sportdeutschland.tv) dürfen "Kramies" gegen Egor Gerasimow und Alexander Sgirowsky den Beweis antreten.

von SID/red

Donnerstag
05.03.2020, 15:29 Uhr