Davis Cup: Melzer und Co. hoffen auf das "perfekte Wochenende"
Österreich tritt am zweiten September-Wochenende im Davis Cup bei den Ungarn an. Kapitän Jürgen Melzer hat für den verletzten Sebastian Ofner erwartungsgemäß Lukas Neumayer nachnominiert.
von PM
zuletzt bearbeitet:
29.08.2025, 20:58 Uhr

In zwei Wochen geht’s los: Am 12./13. September bietet sich dem KURIER Austria Davis Cup Team in Debrecen gegen Ungarn die einzigartige Chance, um sich für das Davis Cup Final 8 der besten acht Nationen der Welt vom 18. bis 23. November 2025 in Bologna zu qualifizieren. Mit welchem Kader ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Teamkapitän Jürgen Melzer die letzte Hürde auf dem Weg zum Finalturnier nehmen will, das steht inzwischen fest.
Österreichs Team wird die Anreise am 8. September mit Filip Misolic (ATP 93), Jurij Rodionov (ATP 154), Lukas Neumayer (ATP 157) und den zwei Doppelspezialisten Lucas Miedler (ATP-Doppel 28) und Alexander Erler (ATP-Doppel 42) antreten. Ungarn setzt auf seine vier stärksten Einzelspieler, Fábián Maroszán (ATP 53), Márton Fucsovics (ATP 63), Zsombor Piros (ATP 156) und Peter Fajta (ATP 496) und geht mit zwei Top-100-Profis als leichter Favorit in die Begegnung, erst recht mit dem Heimvorteil im Rücken.
Finalturniereinzug hätte historischen Charakter
Gewiss kein Vorteil ist für die ÖTV-Herren die Absage von Sebastian Ofner (ATP 140), der am Mittwoch wegen körperlicher Probleme abwinken musste. „Wir fahren trotzdem noch immer mit einem positiven Gefühl nach Ungarn“, versicherte Captain Melzer. „Wir haben die Chance, uns für Bologna zu qualifizieren. Wir sind natürlich – auch aufgrund Ofners Absage – Außenseiter. Aber an so einem Wochenende kann viel passieren. Wir müssen ein perfektes Wochenende erwischen. Wir werden uns gut vorbereiten und alles daran setzen, dass wir dort gut performen, und wenn sich die Chance auftut, dann wollen wir sie nützen.“
Statt Ofner wird der dreifache Staatsmeister Neumayer nachnominiert, wie Melzer freitags bei einer Pressekonferenz im KURIER-Medienhaus in Wien bekanntgab. „‚Neumi’ hat auf Sand seine Matches gewonnen. Sein Ausflug auf Hardcourt zu den US Open war nicht so erfolgreich wie gewünscht – wie bei Jurij, bei dem ich hoffe, dass er diese Woche beim ATP-Challenger in Manacor noch mehr Partien in die Beine bekommt.“
In Manacor weilte auch Misolic, der seinen kurzfristig geplanten Qualifikationsstart aber erkrankt abblasen musste. „‚Miso’ müssen wir aufpäppeln, sodass er mit einem guten Gefühl in die Woche starten kann. Er hat heuer viele Matches gewonnen, sich erstmals in die Top 100 gespielt und muss Selbstvertrauen haben – und das strahlt er hoffentlich auch aus.“
Positiv registrierte der Niederösterreicher den erstmaligen Einzug Miedlers in die Top 30 des ATP-Doppelrankings: „‚Lucis’ Form ist höchst erfreulich. Er kommt mit der breitesten Brust, steht auf seinem Career High. Es wird sicher nicht lange brauchen, bis er und Erler sich wieder aufeinander einstellen, sie haben lange zusammen gespielt. Bei Alex hoffe ich, dass er sich bei den US Open noch Selbstvertrauen holt.“ Der Sprung zum Finalturnier hätte für Melzer absolut historischen Charakter: „Das wäre unglaublich und ein Riesenerfolg. Wir haben 2012 das letzte Mal zu den besten Acht gehört, davor auch
sehr lang nicht. Wenn wir das Finalturnier wirklich erreichen sollten, dann würde es das Tennis in Österreich mit Sicherheit pushen. Das wäre ein wichtiger Impuls.“
